11.11. dieses Jahr an einem Samstag – Anwohner sind schon jetzt in Sorge
Viele Anwohner und Gastronome aus Köln blicken mit Sorge auf den 11.11., da die Sessionseröffnung im Kölner Karneval auf einen Samstag fällt.
Köln – Wie heißt es so schön? Nach dem Karneval ist vor dem Karneval. Zwar ist die traditionelle Karnevalsgrippe nach Weiberfastnacht gerade erst überstanden und das Kostüm gereinigt, da geht es bereits um die Sessionseröffnung am 11.11. Die Angst vor überfüllten Straßen und riesigen Müllbergen ist nach dem letzten Karnevalsstart bei vielen Kölnern noch immer riesig.
Bereits am Mittag war die komplette KVB damals lahmgelegt, die Straße überfüllt und die Uniwiese vermüllt. Darum blicken Anwohner und Gastronome aus dem sogenannten Kwartier Latäng mit großer Sorge auf den Start in den Kölner Karneval 2024 in Köln, wie sie beim Veedelsbeirat Ende März erzählen.
Die Termine im Kölner Karneval 2024 | |
---|---|
Sessionseröffnung | Samstag, 11. November 2023 |
Weiberfastnacht | Donnerstag, 8. Februar 2024 |
Rosenmontag | Montag, 12. Februar 2024 |
Droht Chaos an Karneval in Köln? „Das wird sicherheitstechnisch sehr gefährlich“

„Die Würfel sind gefallen“, sagt Markus Vogt, Gastronom und Vorstandsmitglied des Vereins „Gastro Kwatier Latäng“. Er befürchtet für den 11.11. „das Schlimmste“. Nicht nur, weil der 11.11. auf ein Samstag fällt. „Diejenigen, die zuletzt da waren, werden wieder kommen – und weitere Leute mitbringen. Ich gehe davon aus, dass bis zu 140.000 Feiernde allein auf die Uniwiese wollen“, so Vogt.
Für so eine Menge sei der Platz allerdings nicht ausreichend, ist sich der Gastronom sicher. „Wenn jetzt keine neuen Konzepte kommen, wird es schwierig.“ Genau das befürchtet der Gastronom allerdings. Der Kölner ist sicher, dass die städtischen Sicherheitsmaßnahmen wieder die gleichen wie an Weiberfastnacht sein werden. Immerhin hat die Stadt Köln zuletzt eine positive Karnevalsbilanz gezogen.
Die Folge: „Man kann davon ausgehen, dass es am 11.11. krachen wird.“ Die Feiernden werden die Zülpicher Straße und die Uniwiese überrennen, so Vogt. „Der Druck wird riesig. Auf der Luxemburger Straße und der Kyffhäuserstraße kommt es zu Rückstaus. Es ist fraglich, ob die Sperrungen überhaupt reichen“, befürchtet der Gastronom. „Das wird sicherheitstechnisch sehr gefährlich“, sagt Vogt. Seine Überlegung daher: Seine Läden am 11.11. vorsichtshalber komplett zu schließen. „Ich hab Verantwortung für meine Gäste und für meine Mitarbeiter, der komme ich nach.“
Anwohner und Bezirksbürgermeister verzweifelt: Karnevalsalternative für Zülpicher Straße muss her
Nicht nur Vogt befürchtet am 11.11. Chaos. Auch viele Anwohner und Bezirksbürgermeister Andreas Hupke blicken mit Sorge auf den Sessionsstart in weniger als acht Monaten: Dass der Grüngürtel erneut als Ausweichfläche genutzt wird und einem Festival gleicht, wollen sie nicht. „Die Situation an Karneval darf nicht zum Dauerzustand werden. Darum müssen wir – am besten schon gestern – etwas tun und gute Alternativen finden“, betont ein Anwohner im Veedelsbeirat. Der Wunsch: Die Massen werden auf einen versiegelten Alternativplatz gebracht, der von der AWB besser gereinigt werden kann.
Doch das dürfte schwierig werden. Nicht nur der Kölner Rat macht sich bei der Karnevalsproblematik „einen schlanken Fuß“, wie Hupke sagt. Die Stadt Köln betont immer wieder, dass es keine Alternativen gebe. Lösungen wie Eintrittspreise für die Zülpicher Straße oder eine Sperrung des kompletten Kwartier Latängs sind juristisch nicht umsetzbar und bei den Ringe als Alternativfläche gibt es Sicherheitsbedenken, so die Stadt.
Beim Veedelsbeirat gibt jedoch einen weiteren Vorschlag: Statt einer Alternativfläche könnte es mehrere Flächen geben, wodurch die Menschenmassen samt ihr Müll besser verteilt werden. Dadurch sollen Müllberge wie auf der Zülpicher Straße und bis zu 100 Tonnen Müll im Grüngürtel verhindert werden. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren