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Kölner Karneval: Erste Traditionsgesellschaft nimmt jetzt auch Frauen auf

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Von: Johanna Werning

Eine Frau trägt sich in das goldene Vereinsbuch der „Grossen von 1823“ in Köln ein.
Bei der „Grossen von 1823“ können nun auch Frauen beitreten © Rainer Gries/Die Grosse von 1823

Bei der „Grossen von 1823“ dürfen künftig auch Frauen teilnehmen. Im Kölner Karneval ein absoluter Meilenstein. Bislang durften nur Männer der Traditionsgesellschaft beitreten.

Köln – In Köln gibt es vor allem zwei Institutionen, die die Stadt prägen: die katholische Kirche und der Kölner Karneval. In beiden haben Frauen bislang nicht wirklich viel zu sagen. Doch beim Karneval gibt es nun – nach rund 200 Jahren – eine echte Revolution. Anfang März sind die ersten Frauen einer Kölner Traditionsgesellschaft beigetreten. Lange Zeit war das undenkbar. Lediglich das Tanzmariechen konnte sich bei den Karnevalisten einreihen. Doch damit ist es jetzt bei der Traditionsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ vorbei.

Kölner Karneval: „Die Grosse von 1823“ nimmt Frauen in der Karnevalsgesellschaft auf

Beim traditionellen Fischessen am 4. März war es so weit: Im feierlichen Gürzenich – mitten in der Kölner Innenstadt – wurden die ersten 18 Frauen bei der „Grossen“ aufgenommen. Dafür schworen sie zunächst den Senatorinnen-Eid und durften sich anschließend „als erste Damen der Gesellschaft in das Goldene Buch eintragen“, freut sich die Karnevalsgesellschaft.

Allerdings gibt es bei der Uniform einen Unterschied. Während die männlichen Vereinsmitglieder auch weiterhin „den Frack mit Frackweiß, Halsorden, roter Scherpe, Scherpenorden und dazu die Gesellschaftsmütze (Krätzchen)“ tragen, gibt es für die Frauen eine abgeänderte Variante. Sie tragen „eine dieser Kleidung angelehnte Variante eines Gehrocks und weiße Bluse mit Rüschen und Schleife und dazu ebenfalls den Halsorden, die rote Scherpe mit Scherpenorden und die Gesellschaftsmütze.“

Ein Frau, Mitglied bei der Karnevalsgesellschaft „Die Grosse von 1823“ steht vor einer Bühne.
So sieht die Gesellschaftsuniform der „Grossen von 1823“ aus © Rainer Gries/Die Grosse von 1823

Kölner Karneval: Pünktlich zum 200. Jubiläum – „Die Grosse von 1823“ nun auch mit Frauen

Bereits im September teilte die Karnevalsgesellschaft die große Neuerung mit, dass „künftig auch  Damen – vielmehr Menschen jeglichen Geschlechts – aufgenommen“ werden. Anlässlich dafür sei das anstehende 200-jährige Jubiläum der „Grossen“.

„Die Grosse von 1823“

„Die Grosse von 1823 Karnevalsgesellschaft“ ist eine der Traditionsgesellschaften im Kölner Karneval. Sie wurde 1823 gegründet. Joachim E. Zöller ist der Präsident und der erste Vorsitzende. Die Karnevalsgesellschaft hat ihren Sitz im Belgischem Viertel. Zum Sessionsauftakt organisiert die Karnevalsgesellschaft traditionell den „Kölschen Countdown“ am Tanzbrunnen in Köln-Deutz.

Vor wenigen Wochen wurde die Satzänderung offiziell im Vereinsregister Köln eingetragen. Bisher ist die „Grosse“ die einzige Traditionsgesellschaft im Kölner Karneval, die Frauen aufnimmt. Es gibt jedoch reine Damen-Karnevalsgesellschaft wie die „Colombina Colonia“ oder die „KG Apollonia“. (jw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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