Sicherheitsfirma für Kölner Karneval gesucht – worauf es der Stadt ankommt

Die Stadt Köln sucht nach einem privaten Sicherheitsunternehmen, das an Karneval am Zülpicher Platz für die Sicherheit und Ordnung zuständig ist.
Köln – 6,3 Millionen Euro: So viel Geld will die Stadt Köln für ein neues Sicherheitskonzept während des Kölner Karnevals ausgeben. Das Besondere: Nicht etwa die Stadt ist dann für die Sicherheit rund um den Party-Hotspot am Zülpicher Platz an den Karnevalstagen zuständig, sondern ein beauftragtes Privatunternehmen. Bereits im Mai stimmte der Rat der Stadt Köln dem Vorhaben der Verwaltung zu. Nun wurde das Projekt ausgeschrieben.
Kölner Karneval: Sicherheitskonzept für den Zülpicher Platz – Ausschreibung gestartet
Bereits im August 2022 soll das Projekt mit der privaten Sicherheitsfirma beginnen. Firmen aus ganz Europa konnten sich bis zum 18. Juli 2022, 14 Uhr, bewerben. Immerhin soll das Unternehmen bereits zum Sessionsstart am 11.11. für die Sicherheit im Kölner Karneval zuständig sein – und bei Erfolg gleich für die nächsten Jahre verlängert werden.
Allerdings gibt es von der Stadt besondere Voraussetzungen an die Unternehmen. Das Angebot soll nicht nur günstig sein, die Anforderungen sind auch hoch: „Im Wettbewerb wird eine Unternehmung gesucht, die aufgrund umfangreicher Erfahrungen mit Großveranstaltungen in der Lage ist, ein Sicherheitskonzept nach vorgegebenen Richtlinien zu erstellen sowie die darin enthaltenen Maßnahmen planerisch vorzubereiten und durch die Bereitstellung von Personal und Material im Rahmen der allgemeinen Gefahrenabwehr umzusetzen“, heißt es Ausschreibung.
Sicherheitskonzept für den Kölner Karneval: Anforderungen
- Das Unternehmen muss unter anderem ein umfassendes Planungskonzept vorlegen können.
- Das Unternehmen muss unter anderem seit März 2017 mindestens in drei Jahren einmal jährliche für die Sicherheit von Veranstaltungen mit mehr als 30.000 Personen gesorgt haben.
- Das Sicherheitsunternehmen muss unter anderem über gute Ortskenntnisse der Kölner Innenstadt verfügen.
- Für das Unternehmen darf unter anderem innerhalb der letzten drei Jahre keine Gewerbeuntersagung nach § 35 (Gewerbeordnung) GewO eingeleitet worden sein.
- Unter anderem müssen die Ordnungskräfte über den Nachweis einer von der Industrie- und Handelskammer erfolgreich abgelegten Sachkundeprüfung beziehungsweise einen Unterrichtungsnachweis nach § 34 a Gewerbeordnung (GewO) und eine durch eine Ordnungsbehörde (zum Beispiel Stadt Köln) erstellte Wächtergenehmigung verfügen.
Karneval in Köln: Neues Sicherheitskonzept für Weiberfastnacht, Rosenmontag und Co.
Grund für die Ausschreibung der Stadt sind die Bilder von den Tollen Tagen 2022. An Weiberfastnacht strömten bereits um 13 Uhr 15.000 Feierwütige auf die Zülpicher Straße. Die Zugangsbeschränkungen sind für viele kein Hindernis. Stattdessen stürmen sie den abgesperrten Bereich und verletzen dabei sogar Ordnungsamt-Mitarbeiter der Stadt.
Kein Einzelfall: Seit Jahren gilt das Kwartier Latäng mit dem Zülpicher Platz als Party-Hotspot. Immer wieder kommt es hier an Weiberfastnacht oder Rosenmontag zu Ausschreitungen und unschönen Party-Szenen. Mit dem nun geplanten privaten Sicherheitsunternehmen ist dann nicht mehr die Stadt für die Sicherheit am Zülicher Platz zuständig. Stattdessen sorgt die beauftragte Firma für Ordnung am Zülpicher Platz. Und genau diese Bilder sollen sich beim Kölner Karneval 2023 nicht wiederholen. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.