Details zum Sicherheitskonzept durchgesickert: Uniwiese als Karnevalsfläche
Trotz Protest vieler Anwohner soll die Uniwiese erneut Ausweichfläche für den Kölner Karneval werden. Erste Details zum Sicherheitskonzept sickerten durch.
Köln – Also doch: Die Uniwiese soll Ausweichfläche für den Kölner Karneval werden. Das ist nach dem Treffen des Runden Tisch Karnevals durchgesickert: Bei dem Treffen am Dienstag, 10. Januar, hat die Stadt einen ersten Entwurf zum überarbeiteten Sicherheitskonzept für den Kölner Karneval 2023 vorgestellt.
Der Runde Tisch Karneval
► Bei der Veranstaltungen kommen Vertreter der Anwohner, der Gastronomie, der Polizei, des Festkomitees Kölner Karneval und der Stadt zusammen.
► Die Stadt hat bei dem Termin am 10. Januar einen ersten Entwurf zum überarbeiteten Sicherheitskonzept für den Kölner Karneval 2023 veröffentlicht.
► Der Plan der Stadt Köln: Das Karnevalfeiern rund um die Zülpicher Straße wird sicherer. Gleichzeitig sollen Chaos und Müll – wie am 11.11. – künftig eingedämmt werden.
Runder Tisch Karneval: Erste Details zum Sicherheitskonzept durchgesickert
Nicht nur die Uniwiese-Lösung wurde trotz Veranstaltungsverbot überarbeitet. Auch soll es an Weiberfastnacht und den restlichen Karnevalstagen wieder mehrere Zugänge rund um die Zülpicher Straße geben. Neben dem Eingang an der Unimensa soll es künftig einen zweiten Eingang an der Roonstaße geben.

Von der Stadt wurde das überarbeitete Sicherheitskonzept allerdings noch nicht bestätigt. Das könne auch noch dauern, da aktuell noch Anpassungen stattfinden. Viel Zeit bleibt der Stadt dafür allerdings nicht mehr. Immerhin findet Weiberfastnacht bereits in rund fünf Wochen statt.
Erste Details zum Sicherheitskonzept durchgesickert: Die Änderungen
- Nutzung der Uniwiese: Der Bereich zwischen Bachemer Straße und Luxemburger Straße soll als Ausweichfläche genutzt werden. Allerdings soll der Grüngürtel mit Abdeckungen und Absperrungen geschützt werden. Für Weiberfastnacht soll es auch DJ-Pult und Getränkestände geben.
- Neue Eingangssituation: Neben dem Eingang an der Uniwiese soll es nun auch einen zweiten Eingang an der Roonstraße geben. Dadurch sollen die Besucher besser gelenkt werden können.
- Erweitertes Glasverbot: Das Glasverbot soll weiter ausgebaut werden. Wie genau, ist jedoch noch nicht klar. Denkbar: Ein freiwilliges Glasverbot in einem größeren Bereich rund um das sogenannte Kwartier Latäng. Rechtlich ist die Umsetzung eines kompletten Glasverbotes nämlich nicht möglich.
- Kontrollen der Sicherheitskräfte: Nach Bestechungs- und Betrugsvorwürfen einzelner Sicherheitskräfte will die Stadt außerdem an den Tollen Tagen mit eigenen Kräften die Sicherheitskräfte kontrollieren.
- Weitere Maßnahmen: Das KVB-Konzept, das Anwohnerschutzkonzept, die Respektkampagne und die Straßensperrungen sollen außerdem angepasst werden.
- Hinweis: Es handelt sich noch nicht um das endgültige Schutzkonzept der Stadt. Anpassungen und Änderungen sind daher möglich.
Trotz Protest von Bewohnerinnen und Bewohnern solle der Grüngürtel nun doch aus Ausweichfläche für den Kölner Karneval genutzt werden, wie 24RHEIN aus dem Teilnehmerkreis erfuhr. Geplant sei der Bereich zwischen Bachemer Straße und Luxemburger Straße. Im Grüngürtel soll es zumindest an Weiberfastnacht dann auch eine DJ-Bespielung geben. Um den Bereich jedoch zu schützen, soll die Fläche mit Schutzmatten abgedeckt werden. Wo das nicht möglich ist, sollen Absperrungen eingesetzt werden.
Wie teuer das ist, habe die Stadt nicht mitgeteilt. Allerdings gäbe schon jetzt die ersten Ausnahmen bei dem Abdeckungs- und Absperrungskonzept: Der Hügel am Aachener Weiher und der Aachener Weiher selbst können nicht abgedeckt werden. Inwieweit die Bereiche vor Müll geschützt werden sollen, ist nicht bekannt.
Mehr Schutz, weniger Chaos an Karneval? „Es wird vielleicht ein bisschen moderater“
Aber wie kommt das neue Sicherheitskonzept an? „Wie Reker schon sagte, es wird auch dieses Jahr wieder nicht schön“, sagt Michael Neumann, Anwohner im Kwartier Latäng, gegenüber 24RHEIN und spielt damit auf die Oberbürgermeisterin-Aussage vor dem Sessionsauftakt im November an. Auch mit dem überarbeiteten Sicherheitskonzept gäbe es weiterhin die bekannten Probleme, so Neumann weiter. „Es wird vielleicht ein bisschen moderater als am 11.11., aber das Problem selbst bleibt. Von daher wird sich nichts wirklich ändern. Vielleicht wird es wenigstens im Grüngürtel weniger Müll geben. Dass aber jeder Busch und jeder Hügel abgesperrt oder abgedeckt wird, ist logistisch und finanziell gar nicht möglich.“
Etwas mehr Hoffnung hat die IG Kölner Gastro: „Wir sehen das positiv, es wurde eine Ausweichfläche für die Zülpicher Straße geschaffen und Partys für Jüngere ermöglicht“, sagt Martin Schlüter, Vorstandsmitglied der IG Kölner Gastro und Inhaber vom Reissdorf am Hahnentor. Inwieweit sich die Situation dann tatsächlich verbessert, müsse man dann sehen. (jw) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in Köln, NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.