Weiberfastnacht-Bilanz: Wildpinkler, Platzverweise und Straftaten
Die Stadt Köln hat eine erste Bilanz zu Weiberfastnacht 2023 gezogen. Die Zülpicher Straße war bereits um 11 Uhr dicht, es gab diverse Wildpinkler.
Köln – Weiberfastnacht 2023 bot wieder Bilder wie beim Kölner Karneval vor der Corona-Pandemie – volle Straßen im Zülpicher Viertel, schunkelnde Jecken am Alter Markt und überall „Kölle Alaaf“. Damit einher gingen jedoch nicht nur fröhliche und betrunkene Gesichter – sondern auch einige Verstöße gegen die geltenden Regeln, wie die Stadt Köln mitteilt. Diese hat eine erste Bilanz zum Auftakt in den diesjährigen Straßenkarneval veröffentlicht.
Karneval Köln 2023: Stadt zieht Bilanz zu Weiberfastnacht – über 200 Präventivgespräche
Und diesem nach zu urteilen hatten die rund 200 Ordnungsamt-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie die Kräfte des Sicherheitsdienstes (rund 600 Personen) allerhand zu tun. Auch, wenn trotz Befürchtungen von Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (Grüne) große Schlägereien oder andere Vorfälle ausblieben. Die vorläufige Bilanz der Stadt Köln liest sich en Detail wie folgt:
Weiberfastnacht 2023: Wildpinkler, Verstöße und Glasverbot in Zahlen
► 23 Personen des Sicherheitsdienstes wurden im Zülpicher Viertel von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ordnungsdienstes der Stadt Köln kontrolliert und abgelehnt, weil Dokumente nicht vorhanden oder unvollständig waren.
► 550 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen wurden in den Hotspots der Stadt aufgestellt – dennoch gab es insgesamt 118 Wildpinkler, die bei ihrem Vergehen erwischt wurden. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.
► Insgesamt 31 Container zur Abgabe von Glasflaschen wurden aufgestellt, die Jecken entsorgten hier ihr Glas zum großen Teilm sehr bereitwillig.
► In der Altstadt führte das Ordnungsamt im Rahmen des Jugendschutzes 118 Präventivgespräche. Im Zülpicher Viertel waren es 90 Gespräche.
► 25 hilflose betrunkene Personen wurden im Zülpicher Viertel den Sanitätsdiensten übergeben, in der Altstadt war es eine.
► 26 Rettungswagen und 5 Notarzteinsatzfahrzeuge der Malteser, Johanniter, DRK, ASB, Firma Falck Deutschland und Feuerwehr Köln waren im Einsatz.
► In den Hotspots sind am Kwatier Latäng sieben Unfallhilfsstellen mit 170 Einsatzkräften stationiert. Bis 15 Uhr mussten hier 81 Hilfeleistungen und 40 Krankenhaus-Transporte durchgeführt werden.
► Der Regelrettungsdienst der Stadt Köln wurde seit heute Morgen zu 250 Einsätzen alarmiert. Die Feuerwehr absolvierte in diesem Zeitraum vier Feuerwehreinsätze und 17 technische Hilfeleistungen. Personenschäden gab es keine.
Quelle: Stadt Köln, Stand: 16. Februar, 19 Uhr
Weiberfastnacht 2023: Auftakt in Kölner Karneval geschafft – was bringen die kommenden Tage?

Zu einem Großteil verhielten sich die Jecken jedoch vor allem friedlich; auch das weitreichende Einhalten des Glasverbots wurde von der Stadt positiv bewertet. Was die kommenden Tage bringen, bleibt weiter spannend – der Auftakt ist jedoch erst einmal geschafft. Und aus Sicht von Stadt und Ordnungshütern sicher mit positivem Fazit.
Karneval in Köln: Erste Einsatzbilanz der Polizei
Auch von der Polizei gibt es eine erste Bilanz. Schon wenige Stunden nach Beginn des Straßenkarnevals in Köln schlugen einige Jugendliche über die Stränge. Grund dafür ist laut Polizeiangaben in erster Linie der Alkohol. Demnach hätten schon bis zum Mittag „sehr viele Jugendliche sehr viel Alkohol in sich reingeschüttet“, so ein Polizeisprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Es wäre ganz gut, auf seine eigenen Grenzen zu hören“, appelliert am Mittag eine Polizeisprecherin im Gespräch mit 24RHEIN an die Feiernden.
Denn mit zunehmender Alkoholisierung stieg in einigen Fällen auch das Konfliktpotential. Zwischen Donnerstagmorgen 6 Uhr und Freitagmorgen (Stand: 8 Uhr) erteilten mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten 221 Platzverweise (28 in Leverkusen) und nahmen 40 (eine in Leverkusen) meist randalierende beziehungsweise alkoholisierte Personen in Gewahrsam (Vorjahr gesamt: 36 ).
Karneval in Köln: Erste Einsatzbilanz der Polizei
► Die Polizei erteilte 221 Platzverweise, davon 28 in Leverkusen.
► Es wurden 40 (eine in Leverkusen) meist randalierende beziehungsweise alkoholisierte Personen in Gewahrsam genommen. Im Vorjahren waren es insgesamt 36 Personen.
► Zudem nahmen die eingesetzten Beamtinnen und Beamten 21 Personen (Vorjahr: 7) fest und leiteten in diesen Fällen Strafverfahren, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Taschendiebstahl sowie verschiedener Sexual- und Raubdelikte, ein.
►Allein an Weiberfastnacht registrierte die Polizei Köln 44 E-Scooter-Fahrende, die alkoholisiert im Straßenverkehr unterwegs waren. In 21 Fällen leiteten die Beamten Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr ein
Hinweis: Eine Kriminalitätsbilanz der gesamten Karnevalstage wird die Polizei wie angekündigt mit Blick auf die erfahrungsgemäß verspätet eingehenden Anzeigen erst am 27. Februar veröffentlichen.
Quelle: 17. Februar, Polizei Köln
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