Gratis Binden und Tampons für Köln: Wo es die Produkte geben soll

Auf öffentlichen Toiletten in Köln sollen in Zukunft kostenfrei Menstruationsprodukte ausliegen. Zunächst allerdings nur in einigen Bürgerhäusern der Stadt.
Köln – Im Kölner Rat soll ein Pilotprojekt zu kostenlosen Menstruationsprodukten abgesegnet werden. Im Ausschuss für die Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein entsprechender Antrag beschlossen worden. Ein Jahr lang sollen Binden und Tampons auf Toiletten kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Köln: Kostenlose mit Binden und Tampons in Toiletten
Allerdings wird Projekt zunächst nur in einem kleinen Rahmen umgesetzt – nämlich in Bürgerhäusern in Chorweiler, Deutz, Kalk und sowie im Bürgerhaus Stollwerck. Und auch danach ist es noch ein weiter Weg, bis es Tampons und Binden auf allen öffentlichen Toiletten in Köln geben wird. Die SPD hatte dagegen gefordert, Menstruationsprodukte gleich an allen öffentlichen Toiletten kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Den Antrag brachten Die Ratsfraktionen von Grüne, CDU, Volt und FDP ein. Durch die Maßnahme sollen „Menstruationsprodukte unabhängig von der Geschlechtsidentität zugänglich gemacht“ werden. Konkret bedeutet das: Die Männer- und Frauentoiletten der benannten städtischen Bürgerhäuser werden mit Spenderboxen für Binden und Tampons ausgestattet.
Menstruationsprodukte auf öffentlichen Toiletten: Das ist geplant
► Das Projekt gilt für ein Jahr in Bürgerhäusern in Chorweiler, Deutz, Kalk und Stollwerck
► Dazu werden Spender für Binden und Tampons in den Toiletten aufgebaut
► Es wird mit Kosten in Höhe von 25.000 Euro gerechnet
Experiment zu Menstruationsprodukten in Köln: Wie soll es dann weiter gehen?
Der Versuch soll eine Datenlage zum Verbrauch und damit dem Bedarf von Menstruationsprodukten auf öffentlichen Toiletten erarbeiten, denn bisher gibt es keine nennenswerte Grundlage für Berechnungen zu diesem Thema. Aus den gewonnenen Erkenntnissen erarbeitet der Ausschuss anschließend ein Konzept, wie das Projekt auf alle städtischen Toilettenanlagen ausgeweitet werden kann. Das Projekt in Köln soll einige Fragen klären:
- Wie viele Menschen würden ein solches Angebot nutzen?
- Wie können die Menstruationsprodukte umweltfreundlich entsorgt werden?
- Wie sieht es mit potenziellem Vandalismus aus?
- Wie hoch wären die Kosten einer Übertragung des Projekts auf ganz Köln?
Kostenlose Tampons und Binden: Wie teuer wird das Projekt?
Es gibt bereits einen Voranschlag zur Finanzierung des Pilotprojekts. Zunächst kalkuliert der Ausschuss mit Kosten in Höhe von etwa 25.000 Euro für das Versuchsjahr. Größter Kostenpunkt ist die Beschaffung und Anbringung der Spenderboxen: Etwa 250 Euro veranschlagte die Verwaltung im Januar als Grundkosten für eine Box. Wie viel Geld man für die Befüllung der Boxen kalkulieren muss, hängt sehr von der tatsächlichen Nutzung des Angebotes ab – und die kann aktuell nicht verlässlich eingeschätzt werden. In der Kalkulation im Januar rechnete die Verwaltung von einem Preis von 6 Cent pro Binde und 7 Cent pro Tampon.
Gleichzeitig zum angenommenen Vorschlag von Grünen, CDU, Volt und FDP brachte die SPD einen Antrag zu Menstruationsprodukten in öffentlichen Toiletten ein. Die Forderung der SPD: Tampons und Binden direkt in Schulen und Museen anzubieten. Der Antrag der SPD wurde allerdings abgelehnt – möglicherweise aufgrund der veranschlagten Kosten in Höhe von 825.000 Euro. (spr) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.