Container statt Party-Festzelt: Erneut Unterkunft für Geflüchtete am Südstadion geplant
Am Südstadion in Köln entsteht eine Flüchtlingsunterkunft – erneut. Dabei wurde die Zeltstadt mit Platz für 600 Personen gerade erst abgebaut.
Köln – Erst vor ziemlich genau drei Monaten wurde die Flüchtlingsunterkunft mit Platz für bis zu 600 Personen am Südstadion in Köln abgebaut. Der Grund: „Die Standfläche ist anderweitig gewerblich vermietet und kann deshalb nicht über den 31.08. hinaus von der Stadt Köln genutzt werden“, erklärte die Stadt damals auf Nachfrage von 24RHEIN. Doch nun wird auf dem Gelände erneut eine Unterkunft gebaut.
Südstadion Köln: Container-Unterkunft mit Platz für 480 Personen
Das teilt die Stadt Köln Anfang November mit. Statt vier Zelten soll es nun allerdings mehrere Container geben. „Es ist geplant, dort kurzfristig Unterbringungscontainer zu errichten, die Platz für rund 480 Personen bieten sollen.“ Bereits in rund sechs Wochen – am 15. Dezember – soll die Unterbringung für Geflüchtete in Betrieb gehen. Wie bereits im Sommer soll es auch wieder Sozialarbeiter vor Ort geben, die als Ansprechpersonen für die Geflüchteten dienen.

Wegen neuer Flüchtlingsunterkunft: Veranstaltungen am Südstadion Köln abgesagt
Die eigentlich bereits geplanten Veranstaltungen, die am Südstadion stattfinden sollten, müssen nun abgesagt werden. Dazu gehören das Fest „Viva Colonia – das Kölschfest am Südstadion“, die „Kölner Hüttengaudi“ sowie die „90er-Sause am Südstadion“. Die Events werden ersatzlos gestrichen. Denn eine Ersatzfläche für die Veranstaltungen ist in der Kürze der Zeit nicht zu realisieren, erklärt die Stadt.
„Uns ist bewusst, dass sich bereits viele Kölner*innen und Tourist*innen auf diese Feste gefreut haben – insbesondere nach den Pandemiejahren“, sagt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln. „Außerdem sind solche Groß-Events ein wichtiges Standbein für den Veranstalter, der schon viel Arbeit und Energie in dieses Fest gesteckt hat. Daher bin ich allen Beteiligten dankbar, dass sie in dieser schwierigen Situation Verständnis zeigen.“
Köln rechnet mit vielen Flüchtlingen in den nächsten Monaten – bis zu 15.000 Menschen
Der Grund für den erneuten Aufbau der Flüchtlingsunterkunft: Die Stadt rechnet damit, dass in den kommenden Monaten „eine höhere Anzahl von Geflüchteten untergebracht werden muss“. Während im Sommer weniger Geflüchtete in Köln Schutz suchten, nahmen die Zugangszahlen in den letzten Wochen zu. Vor allem aufgrund des Ukraine-Kriegs rechnet die Stadt mit weiteren Geflüchteten. Die Rede ist von bis zu 15.000 Menschen. Die Sorge der Stadt ist, dass die vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten nicht ausreichen könnten.
„Um sich auf diese Situation vorzubereiten, hat die Stadt Köln entschieden, den ehemaligen Standort des Ankunftszentrums am Südstadion wieder temporär für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen“, heißt es Anfang November. Die Unterkunft soll aber vor allem als Reseverestandort genutzt werden. Also nur bei Bedarf als Unterbringungsmöglichkeit dienen. Auch an den Poller Wiesen entsteht aktuell eine neue Flüchtlingsunterkunft. Dadurch soll verhindert werden, dass die Geflüchteten in Turnhallen untergebracht werden. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.