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Düsseldorfer Dampfer wird Restaurant-Schiff auf dem Rhein in Köln – doch es gibt noch ein Problem

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Von: Johanna Werning

Das Ausflugsziel „MS Stadt Düsseldorf“ auf dem Düsseldorfer Rhein.
Endlich kommt die „MS Stadt Düsseldorf“ als „MS Schang Jülich“ nach Köln. Doch es gibt ein großes Problem. (Symbolbild) © Michael Gstettenbauer/Imago

Das einstige Ausflugsschiff „MS Stadt Düsseldorf“ wird zum Kölner Gastro-Schiff namens „MS Schang Jülich“. Doch noch muss ein Anleger gefunden werden.

Köln – Das „Bootshaus Alte Liebe“ in Köln gibt es bereits seit über 100 Jahren. Das Restaurant gilt als Wahrzeichen im Stadtbezirk Köln Rodenkirchen. Schon bald könnte es einen weiteren Kult-Kutter auf dem Kölner Rhein geben – und zwar aus Düsseldorf. Allerdings muss zunächst ein passender Liegeplatz für das ehemalige Ausflugsschiff gefunden werden, und das ist nicht ganz leicht.

Köln bekommt neues Restaurant-Schiff - doch noch ist unklar, wo es anlegt

Bereits im August 2020 ersteigern Bagatelle-Besitzer Daniel Rabe und drei weitere Kölner Gastwirte die „MS Stadt Düsseldorf“ für rund 75.000 Euro auf der Auktionsplattform Ebay. Nach Ende der Auktion weigert sich der Verkäufer, das Schifffahrtsunternehmen „Weiße Flotte“ jedoch, die „MS Stadt Düsseldorf“ herauszugeben. Die Folge: Ein jahrelanger Streit, der nun vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht endete. Das Urteil im März 2023: Die „Weisse Flotte“ muss die „MS Stadt Düsseldorf“ an die Kölner Gastronomen rausrücken. Einen Namen und einen Plan für das ehemalige Ausflugsschiff gibt es auch schon: Das einstige Ausflugsschiff soll ein Restaurant werden und nach einem gestorbenen Gastwirt in „MS Schang Jülich“ umgetauft werden.

Jean „Schang“ Jülich – Namensgeber des Kölner Gastro-Schiffs

Jean Jülich, geboren am 18. April 1929 in Köln, war ein deutscher Widerstandskämpfer und während des Zweiten Weltkriegs Mitglied der Edelweißpiraten aus Köln. 1984 wurde er von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. Auch im Kölner Karneval hinterließ der langjährige Gastronom seine Fußabdrücke. Er verstarb am 19. Oktober 2011 in seiner Heimatstadt und ist auf dem Kölner Südfriedhof beerdigt.

Doch ein Problem gibt es noch, wie Daniel Rabe am Mittwoch auf Facebook schreibt. Für das 43 Meter lange Schiff muss noch ein passender Liegeplatz gefunden werden – und das ist schwierig. „Wir haben zwar Optionen an schönen Ecken von Rheingau und Mosel, aber wir möchten mit der ‚MS Schang Jülich‘ zu Hause bleiben. Das Schiff möchte es nach den traumatischen Erlebnissen in Düsseldorf ebenfalls“, heißt es in dem Facebook-Beitrag weiter.

„MS Schang Jülich“ kommt nach Köln: Doch Gastronome brauchen Hilfe

Die Kölner Liegeplätze sind rar, sagt Rabe. Dass die „MS Schang Jülich“ einen Anlieger in der Kölner Innenstadt bekommt, sei utopisch, „da haben internationale Konzerne die Hand drauf.“ Beim Mülheimer Hafen sei die Bürokratie zu groß und der Rheinauhafen sei zu flach, so Rabe weiter. Immerhin hat das künftige Gastro-Schiff einen Tiefgang von 1,35 Meter. Einen eigenen Anleger zu bauen, können sich die Gastronomen nicht leisten. Auch bei der HGK haben die Gastonomen bereits angefragt, in der Hoffnung, mit der „MS Schang Jülich“ in den Niehler Hafen zu kommen.

Darum sei jetzt die Hilfe von den Bagatelle-Fans gefragt. „Vielleicht kennt ihr wen mit erstklassigen Kontakten – oder es gehört jemandem ein Grundstück mit Anleger am Rhein? Mitarbeitende der Stadt Köln haben eventuell gute Ideen oder ihr seid die Cousine von Verkehrsminister Volker Wissing“, so der Beitrag weiter. Die Hoffnung, „in der schönsten Stadt der Welt bleibe“ zu können, geben die vier jedenfalls noch nicht auf. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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