Corona: Kölner Stadtteil-Inzidenzen steigen – und zeigen geteiltes Bild

Die Corona-Inzidenz in Köln steigt. Dabei fällt eine Entwicklung auf: Stadtteile auf der rechten Rheinseite haben höhere Werte als linksrheinische Veedel.
Köln – Die Inzidenz in Köln steigt, vor allem rechtsrheinische Stadtteile wie Kalk, Wahn oder Ostheim sind offenbar besonders schwer vom Coronavirus betroffen. Gleich mehrere Stadtteile haben eine Inzidenz von über 200. Auf der linken Seite sieht das anders aus. Hier liegt der Wert vor allem zwischen 50 und 150.
Corona-Inzidenz Köln: Wahn, Ostheim und Kalk bei über 200
Schaut man sich die derzeitigen Inzidenzen der einzelnen Kölner Stadtteile genau an, fällt vor allem eines auf: Die rechte Seite des Rheins ist deutlich dunkler gefärbt als der Bereich rund um Ehrenfeld, Sülz und Nippes. Allein drei Veedel haben auf der rechten Rheinseite einen Inzidenzwert über 200. Viele weitere Stadtteile liegen weit über 150. Dabei liegt die städtische Inzidenz am Donnerstag, 28. Oktober, lediglich bei 111,7 (Quelle: Robert-Koch-Institut).
Eine besonders hohe Inzidenz hat der Stadtteil Wahn. Laut Stadt liegt der Wert bei 290,7 (Stand: 27. Oktober). Doch auch die Stadtteile Ostheim (243,0) und Kalk (219,7) haben eine deutlich höhere Inzidenz als der Kölner Durchschnittswert.
Stadtteil | Corona-Inzidenz |
---|---|
Wahn | 290,7 |
Ostheim | 243,0 |
Kalk | 219,7 |
Höhenhaus | 196,9 |
Merheim | 178,5 |
Köln: Inzidenz auf der linken Rheinseite zwischen 50 und 150
Anders sieht es auf der linken Seite aus: Nicht ein Stadtteil hat eine Inzidenz von über 200. Die meisten Veedel sind hell- bis mittelgrün eingefärbt. Das bedeutet, dass die Inzidenz vor allem zwischen 50 und 150 liegt. Mit dabei: Zollstock (72,8), Nippes (108,9) oder Klettenberg (132,4).
Stadtteil | Corona-Inzidenz |
Hahnwald | 193,6 |
Mauenheim | 194,1 |
Godorf | 183,2 |
Klettenberg | 132,4 |
Nippes | 108,9 |
Vogelsang | 84,9 |
Zollstock | 72,8 |
Doch auch hier gibt es Ausreißer. Am höchsten ist die Inzidenz auf der linken Rheinseite in den Stadtteilen Hahnwald (193,6), Mauenheim (194,1) und Godorf (183,2). Bis zum Inzidenz-Spitzenreiter Wahn fehlt jedoch noch einiges. Aber wieso ist die Inzidenz auf der rechten Rheinseite höher als auf der linken Seite?
Köln: Warum ist Inzidenz in einigen Stadtteilen so hoch? Wahn, Ostheim und Kalk
Eine mögliche Erklärung, warum die Inzidenz rechtsrheinisch höher ist, liefert eine Studie Fraunhofer-Gesellschaft und der Stadt Köln aus dem Frühjahr. Offenbar teilt der Rhein nicht nur Köln, sondern auch die sozialen Schichten. Während im Frühjahr 2020 deutlich mehr Neuinfektionen linksrheinisch stattfanden, waren es ab Sommer 2020 deutlich mehr rechtsrheinisch. Besonders betroffen dabei: Die Stadtbezirke, die als soziale Brennpunkte gelten.
Konkret bedeutet das, dass vor allem Menschen, die in Stadtteilen mit hoher Arbeitslosigkeit leben, deutlich häufiger von Corona-Infektionen betroffen sind. Das Ergebnis der Studie könnte somit auch die hohen Inzidenzen in Wahn, Ostheim und Kalk erklären.
Corona in Köln: Elsdorf hat Inzidenz von 0
Doch es gibt auch eine Ausnahme auf der rechten Rheinseite: Schaut man sich die Inzidenz-Karte der Stadt Köln an, fällt vor allem Elsdorf auf. Der Stadtteil ist nicht nur einer der kleinsten und bevölkerungsärmsten Stadtteile Kölns, aktuell gilt das Veedel in Köln-Porz als absoluter Inzidenz-Held – erneut. Der Wert in Elsdorf liegt genau wie vergangenen Woche bei 0 (Stand: 27. Oktober). (jw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.