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KVB Fahrdienst auf Bestellung: „Isi“ startet in Köln – doch das gefällt nicht allen

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Von: Mick Oberbusch

Ein Fahrgast zeigt einer Fahrerin des On-Demand-Services „Isi“ (KVB) sein Handy
Der Fahrdienst „Isi“ der KVB kann per Handy-App gebucht werden. © Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Bereits seit einigen Wochen fährt der KVB-Service „Isi“ nun schon durch Köln – kommt jedoch bei allem Lob auch nicht ohne ein wenig Kritik aus.

Köln – „ÖPNV uncool? Das war einmal!“, zumindest, wenn es nach der KVB geht. Denn mit dem neuen On-Demand-Service „Isi“ bieten die Verkehrsbetriebe künftig eine Ergänzung zum Linienverkehr an. Zunächst soll der Hybrid-betriebene Fahrdienst über vier Jahre wochentags in einem links- und ein rechtsrheinischen Gebiet fahren, nachts am Wochenende und vor Feiertagen in der Stadt – ersteres natürlich erst, wenn der Lockdown aufgehoben ist, wie das Unternehmen verspricht. Zunächst besteht auch in „Isi“ die Maskenpflicht.

Frau betritt eine ausfahrbare Stufen, um in „Isi“ einzusteigen
Ausfahrbare Stufen erleichtern den Einstieg, auch eine Rampe ist vorhanden. © Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Gerade für ältere Menschen und Personen mit Handicap will die KVB so die Teilnahme am öffentlichen Personen-Nahverkehr vereinfachen. Wenn man bereits KVB-Kunde ist und ein Abo-Ticket besitzt, ist die Nutzung von „Isi“ inklusive – ansonsten gilt der gängige VRS-Tarif.

On-Demand-Service „Isi“ der KVB: Buchung per App oder telefonisch möglich

Die Buchung läuft über eine App – oder telefonisch (0221/547 3333). Bei der Bestellung müssen dann Start- und Zielpunkt eingegeben oder mitgeteilt werden. Eine virtuelle Haltestelle gibt es KVB-Informationen nach „etwa alle 100 Meter“. Und: Gibt es einen zweiten Fahrgast, der eine ähnliche Route wählt, teilen sich beide den Service.

Das von „Isi“ befahrene Gebiet im Überblick.
Das von „Isi“ befahrene Gebiet im Überblick. © Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Aktuell fährt „Isi“ auf beiden Seiten des Rheins: rechtsrheinisch in einem Gebiet mit den Stadtteilen Poll, Westhoven, Ensen, Gremberghoven, Porz, Finkenberg, Urbach, Grengel und Elsdorf, linksrheinisch zwischen Nippes, Bilderstöckchen, Mauenheim, Weidenpesch und Neuehrenfeld.

Fahrdienst der KVB soll vor allem Seniorinnen und Senioren helfen

„In den beiden Feinerschließungsgebieten sind fünf von stadtweit insgesamt sechs Bereichen enthalten, in denen laut Nahverkehrsplan besonders viele Seniorinnen und Senioren leben, die weiter als 300 Meter von der nächsten Haltestelle entfernt wohnen“, erklärt die KVB. Linksrheinisch werden insgesamt drei bis vier Fahrzeuge eingesetzt, rechtsrheinisch sechs bis sieben Fahrzeuge. Das Nacht-Shuttle-Angebot soll sich dann über die Kölner Innenstadt und Teilbereiche der angrenzenden Stadtteile erstrecken.

Frau steigt bei Nacht in KVB-Fahrzeug „Isi“ ein
„Isi“ soll auch als Nacht-Shuttle dienen – natürlich erst nach dem Lockdown. © Kölner Verkehrs-Betriebe AG

„Isi“ dasselbe wie ein Taxi-Service? User kritisieren – KVB bezieht Stellung

Klingt fast wie ein eigener Taxi-Service der KVB – zumindest für einige Follower in den Sozialen Netzwerken. „In meinen Augen ist das eine unzulässige, weil wettbewerbsverzerrende, Konkurrenz für das Taxigewerbe, dem es ohnehin schlecht geht !“, schreibt ein User, eine Userin stimmt ein: „ist klar , die Taxis haben sowieso kaum Arbeit und dann das noch“.

Bei der KVB treffen diese Vorwürfe auf wenig Verständnis. „Der Unterschied zu einem Taxi ist schnell erklärt: Ein Taxi bringt die Fahrgäste von Tür zu Tür. „Isi“ bringt sie von virtueller Haltestelle zu virtueller Haltestelle“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Das spontane Zuwinken wie bei einem Taxi ist beim neuen On-Demand-Service der KVB nicht möglich. (mo)

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