Im Winter bleibt die Kirche kalt – Erzbistum Köln macht die Heizung aus

Aufgrund der Energiekrise wurde den katholischen Kirchen in Köln dringend empfohlen, diesen Winter nicht zu heizen.
Köln – Der Ukraine-Krieg und die daher resultierende Energiekrise bekommen auch die Kölner Kirchen zu spüren. Jetzt wurde den Kirchen vom Erzbistum Köln empfohlen, diesen Winter nicht zu heizen, um so Energiekosten zu sparen.
„Es ist uns klar, dass Gottesdienste und Veranstaltungen in den Kirchen dadurch weniger komfortabel sein werden, manche Formate vielleicht nicht mehr möglich sind und es auch Nutzerkreise geben wird, die ggf. dadurch vom Besuch der Kirchen abgehalten werden“, heißt es in einem Rundschreiben an die Pfarreien, das das Erzbistum veröffentlichte.
Dies ist nicht die erste Sparmaßnahme in Köln. Zuvor wurde bereits beschlossen die Beleuchtung bestimmter Bauwerke, beispielsweise dem Kölner Dom, nachts auszuschalten. Wegen der Energiekrise steht auch die Eisbahn am Ebertplatz vor dem Aus.
Köln: Kirchen sollen wegen Energiekrise nicht heizen
Auch das Erzbistum Köln empfiehlt den Kirchengemeinden Energie zu sparen. Im Schreiben „Energie & Kirche“ hat das Erzbistum Informationen und Empfehlungen zum Thema Energiesparen in Kirchen und gemeindlichen Gebäuden erarbeitet. Eine der dringendsten Empfehlungen ist das Ausschalten der Kirchenheizungen in den kommenden Monaten, heißt es im Schreiben an die Pfarrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kölner Kirchen. Das würde auch den Kölner Dom betreffen.
Kirchen und Kapellen werden laut Erzbistum Köln aktuell mit gas- und ölbefeuerten Warmluftheizungen beheizt. Diese Heizungen greifen auf fossile Brennstoffe zurück und haben einen hohen Energieverbrauch.
Hier könnten die Kirchen demnach immense Heizkosten sparen und mit einem Teil des eingesparten Geldes bedürftigen Menschen, helfen. „Vor diesem Hintergrund sehen wir es als einen Akt der gebotenen Solidarität, dass wir uns als Kirche spürbar für die Einsparung von Energie einsetzen und möglichst auch die dadurch eingesparten finanziellen Mittel Menschen an den Rändern unserer Gesellschaft zugutekommen lassen“, wird in dem Schreiben des Erzbistums erklärt.
Energiekrise in Köln: Stadt plant weitere Sparmaßnahmen

Die Energiekrise macht sich auch in anderen Teilen von Köln bemerkbar. Oberbürgermeisterin Henriette Reker appellierte zuletzt an die Kölnerinnen und Kölner, Energie zu sparen, um einer möglichen Notlage in den kommenden Wintermonaten vorzubeugen. Auch die Stadt Köln hat in den letzten Monaten ein Konzept erarbeitet, um Energie zu sparen. Unter anderem diese Schritte werden bereits umgesetzt:
- Die Straßenbeleuchtung wird ab 23 Uhr auf 50 Prozent heruntergedimmt, später ein- und früher ausgeschaltet
- Bauwerke wie der Kölner Dom bleiben nachts dunkel (ab 23 Uhr und im Herbst ab 22 Uhr)
- Die Beleuchtung der Pylone am RheinEnergie-Stadion wird abgeschaltet
- Die städtischen Büros sollen auf maximal 19 Grad beheizt werden dürfen
Sparmaßnahmen wegen Energiekrise: Direkte Auswirkungen auch auf Kölner
Diese Maßnahmen werden vor allem die Bürgerinnen und Bürger betreffen: Unter anderem soll die Beleuchtung auf den Straßen um 23 Uhr auf 50 Prozent reduziert werden. Auch Mitarbeiter der Stadt Köln müssen sich auf niedrigere Temperaturen im Büro gefasst machen – geheizt werden darf nämlich bis maximal 19 Grad.
Viele Bürgerinnen und Bürger in Köln sind davon aber wenig begeistert: „Maximal 19 Grad im Winter im Büro. Na dann bin ich mal gespannt, wie viele ‚gelbe‘ Scheine aufgrund Erkrankung ‚Erkältung/Grippe‘ zukünftig bei den Arbeitgebern eintrudeln“, schreibt eine Nutzerin unter anderem in der Kommentarspalte des Facebook-Posts von Henriette Reker, in dem die Oberbürgermeisterin auch auf die Sparmaßnahmen der Stadt verweist. (spo) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.