In diesen Stadtteilen müssen Kölner am längsten auf die Polizei warten
Die Polizeieinsätze in Köln sind 2022 deutlich gestiegen. Mit Folgen: Bis ein Streifenwagen am Einsatzort ankommt, dauert es teilweise bis zu 20 Minuten.
Köln – Wer die 110 alarmiert, hofft in der Regel, dass die Polizei schnell vor Ort ist. Doch auf die Polizei Köln, die für Köln und Leverkusen zuständig ist, muss man häufig länger warten. Teilweise vergehen über 20 Minuten, bis ein Streifenwagen vor Ort ist. Das geht nun aus der polizeilichen Einsatzstatistik des Jahres 2022 hervor. Vor allem Kölnerinnen und Kölner im Südosten der Domstadt müssen das ein oder andere Mal länger warten.

Über 20 Minuten bis die Polizei Köln zum Einsatz kommt: Hier dauert es am längsten
Die Statistik aus dem Jahr 2022 zeigt nicht nur, wo die Polizei Köln die meisten Einsätze hat, sie zeigt auch, wie lang es dauert, bis ein Streifenwagen am Einsatzort ankommt. Im Durchschnitt dauert es in Köln und Leverkusen 17:31 Minuten. Allerdings ist der Einsatzort für die Zeit entscheidend. Wer in den Stadtbezirken Köln-Porz, Köln-Mülheim oder Köln-Ehrenfeld die 110 alarmiert, muss am längsten warten. Teilweise dauert es hier im Durchschnitt sogar über 20 Minuten. Am schnellsten kommt die Polizei in der Kölner Innenstadt. Hier dauert es in der Regel nur 14:04 Minuten – also sechs Minuten kürzer.
Deutlich schneller geht es, wenn Blaulicht im Spiel ist und der Täter noch vor Ort ist oder in der Nähe vermutet wird. Dann dauert es in der Regel 4:24 Minuten, bis die Polizei Köln am Einsatzort ist. Allerdings gibt es auch hier Unterschiede in den einzelnen Stadtbezirken. Spitzenreiter und Schlusslicht sind auch hier die Polizeiinspektionen PI1 in der Innenstadt (3:11 Minuten) und die Polizeiinspektion PI6 in Kalk und Porz (5:13 Minuten).
So lange braucht die Polizei Köln in den einzelnen Stadtteilen, um zum Einsatz zu kommen
Die jeweiligen Polizeiinspektionen (PI) | So lange dauert es 2022, bis im Schnitt ein Streifenwagen am Einsatzort ist |
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Köln Innenstadt: Nur die linksrheinische Innenstadt (PI1) | 14:04 Minuten (Bei Blaulicht 3:11 Minuten) |
Köln Südwest: Bezirk Rodenkirchen und Teile von Bezirk Lindenthal (PI2) | 18:15 Minuten (Bei Blaulicht 5 Minuten) |
Köln West: Bezirk Ehrenfeld und Teile von Bezirk Lindenthal (PI3) | 19:17 Minuten (Bei Blaulicht 4:57 Minuten) |
Köln Nordwest: Bezirke Chorweiler und Nippes (PI4) | 15:47 Minuten (Bei Blaulicht 4:39 Minuten) |
Köln Nordost: Bezirk Mülheim und Deutz (PI5) | 19:46 Minuten (Bei Blaulicht 4:53 Minuten) |
Köln Südost: Bezirk Kalk und Porz (PI6) | 20:04 Minuten (Bei Blaulicht 5:13 Minuten) |
Leverkusen: Stadt Leverkusen (PI7) | 16:46 Minuten (Bei Blaulicht 4:31 Minuten) |
Insgesamt: | 17:31 Minuten (Bei Blaulicht 4:24 Minuten) |
Einsatzreaktionszeiten der Polizei Köln gestiegen: Weil zu viel zu tun ist – und der Verkehr nicht mitspielt
Damit sind die „Einsatzreaktionszeiten“ in Köln seit dem letzten Jahr gestiegen. Im Jahr 2021 dauerte es bei regulären Einsätzen 40 Sekunden kürzer, bis die Polizei Köln vor Ort war, berichtet der KStA. Der Grund für den Anstieg: Die Polizei Köln hatte im Jahr 2022 deutlich mehr Einsätze als im Jahr 2021 – bei gleicher Personalstärke. Insgesamt rückte die Polizei 300.000 Mal aus. Das entspricht 820 Einsätzen am Tag, rund 34 in der Stunde. Der Trend zeigte sich bereits bei der Kriminalstatistik der Polizei Köln. Die Straftaten sind 2022 deutlich angestiegen.
Mehr als jeder dritte Einsatz eines Streifenwagens in Köln passiert in der Innenstadt oder in der Polizeiinspektion Südost. Die Innenstadt ist mit den vielen Veranstaltungen bei Touristen, Besuchern und Partyvolk sehr beliebt, was der Grund für die vielen Einsätze ist. Dadurch dauert es teilweise länger, bis die Polizei beim jeweiligen Einsatz ist. In Porz ist vor allem der große Einsatzbereich dafür verantwortlich, dass die Polizei viel zu tun hat und teilweise länger braucht, um zu den jeweiligen Einsätzen zu kommen, berichtet Radio Köln.
Doch nicht nur die Menge an Einsätzen sorgt für die hohen „Einsatzreaktionszeiten“, wie Polizeidirektor Martin Lotz beim KStA erklärt. Auch die Verkehrssituation trägt ihren Teil dazu bei. Wenn die Polizei nicht mit Blaulicht unterwegs ist, stehe sie genauso im Stau wie alle anderen. Dennoch soll sich nun etwas ändern und die langen Wartezeiten vermieden werden: Erste interne Anpassungen werden bereits durchgeführt. Dabei wird beispielsweise der Schichtplan angepasst. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.