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Wie wahrscheinlich ist die Kölner Ringbahn?

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Von: Johanna Werning

Ein Entwurf, wie die KVB-Linie 13 als Ringbahn durch Köln fährt.
Die SPD plant eine Ringbahn in Köln, die auch über die Südbrücke fahren könnte – doch noch handelt es sich nur um eine Vision (Symbolbild) © Kölner SPD

Die KVB-Linie 13 als Ringbahn in Köln? Immer wieder wird so eine Bahnlinie diskutiert. Aber wie wahrscheinlich ist eine Umsetzung?

Update vom 24. März, 12:45 Uhr: Wer mit der KVB von Porz nach Rodenkirchen oder von Chorweiler nach Vingst möchte, muss viel Zeit einplanen. Denn eine Ringbahn, die im Kreis durch Köln fährt und die Veedel miteinander verbindet, gibt es noch nicht. Dabei wird das Vorhaben immer wieder in der Stadt und in der Politik diskutiert. Zuletzt hat die SPD ein Konzept zur Ringbahn vorgeschlagen, das das KVB-Netz revolutionieren könnte.

Doch in der Ratssitzung wurde der Antrag auf eine Machbarkeitsstudie abgelehnt. Der Grund vom Ratsbündnis aus Grüne, CDU und Volt: Man mache damit den zweiten Schritt vor dem ersten. Zwar sei eine Ringbahn für Köln wünschenswert, aktuell laufen jedoch bereits andere Projekte und Machbarkeitsstudien, die Kapazität sei somit aktuell ausgelastet und müsse für die Projekte genutzt werden, die aktuell bereits laufen oder in den nächsten Jahren starten sollen.

Ringbahn für Köln: Wie das KVB-Netz revolutioniert werden könnte

► Aktuell fährt die KVB-Linie 13 von Sülz bis nach Holweide

► Die SPD schlägt nun einen Ausbau als Ringbahn vor. Von Holweide soll die 13 über Mülheim, Porz und Poll wieder ins Rechtsrheinische fahren.

Wie eine Ringbahn den Kölner Verkehr und die KVB revolutionieren könnte

Erstmeldung vom 10. März: Köln – Köln ist die viertgrößte Stadt in Deutschland. Und fragt man die Kölner, dann kann die Domstadt ohne Frage mit Berlin oder Hamburg mithalten – abgesehen von einem Punkt. Denn während andere Millionenstädte bereits eine Ringbahn haben, die die einzelnen Stadtteile miteinander verbindet, kann die KVB-Fahrt in Köln schnell mal zur Odyssee werden.

Ringbahn für Köln: KVB-Linie 13 könnte im Kreis durch Köln fahren

Wer beispielsweise von Poll (Stadtbezirk Köln-Porz) nach Marienburg (Stadtbezirk Köln-Rodenkirchen) möchte, ist rund 40 Minuten unterwegs, muss umsteigen und eine quälend lange Busfahrt in Kauf nehmen. Dabei liegen die beiden Veedel direkt gegenüber und werden eigentlich nur durch den Kölner Rhein getrennt. Doch gerade im Rechtsrheinischen und in den Randbezirken ist eine schnelle KVB-Anbindung nicht immer der Fall.

Doch das könnte sich bald ändern – zumindest, wenn es nach der Kölner SPD geht. Der Plan: „Ein Ring, der die ganze Stadt verbindet“ und das Bahnnetz der KVB ins 21. Jahrhundert führen soll. Möglich machen soll das ein Ausbau der KVB-Linie 13. Konkret: Statt im Halbkreis von „Sülzgütel“ (Sülz) bis „Holweide Vischeringstraße“ (Holweide) soll die Linie eine richtige Ringbahn werden und auch den rechtsrheinischen Süden anfahren. Dort soll es dann über eine Rheinquerung wieder ins Linksrheinische gehen. Denkbar dafür wären die Südbrücke, die Rheinbrücke oder ein neuer Tunnel.

Ein Entwurf, wie die Kölner Ringbahn aussehen könnte.
So könnte die Kölner Ringbahn verlaufen © Kölner SPD

Ringbahn in Köln: Wie der KVB-Ausbau laut SPD aussehen könnte

Die SPD teilt die geplante Erweiterung der Linie 13 zur Rheinbahn dabei in sechs Abschnitte. Dadurch soll gezeigt werden, wie genau die Ringbahn aussehen könnte. Allerdings handelt es sich nur um erste Möglichkeiten, die nun von der Stadt geprüft werden sollen.

Große Verkehrsprojekte in Köln

Moderne Verkehrspolitik, volle Bahnen und Staus auf den Straßen: Großstädte stehen in Deutschland vor vielen Herausforderungen. Eine der großen Herausforderungen ist dabei oftmals die Frage, wie der öffentliche Personennahverkehr fit für die Zukunft gemacht werden kann. In Köln gilt der Ausbau der Nord-Süd-Stadtbahn als eines der wichtigsten Projekte. Doch auch die Diskussion um den Ausbau der Ost-West-Achse nimmt eine zentrale Rolle ein.

Ringbahn in Köln: SPD fordert Machbarkeitsstudie – „KVB-Nutzung für die Menschen deutlich einfacher“

„Damit können wir das KVB-Netz endlich so ausbauen, dass die Nutzung für die Menschen deutlich einfacher und komfortabler wird“, sagt Lukas Lorenz, SPD-Ratsherr und Mitglied im Verkehrsausschuss. „Durch die Ringverbindung entfallen viele Fahrten durch die Innenstadt. Das wird die Nutzung der Stadtbahn deutlich attraktiver und schneller machen, entlastet die Linien in der Innenstadt und ist somit auch ein wichtiger Schritt für die Verkehrswende.“

Und tatsächlich: Ganz unwahrscheinlich wirkt eine Kölner Ringbahn nicht. Die Stadtverwaltung arbeitet bereits an einer Machbarkeitsstudie für die Verlängerung der Linie vom Sülzgürtel bis zum Rhein. Der Vorschlag der SPD knüpft daran an. „Diese Chance können wir jetzt nutzen, um die Linie 13 als Stadtbahnring zu vollenden! Damit können wir in Köln eine vierte Stadtbahnverbindung über den Rhein schaffen und dazu beitragen, dass Links- und Rechtsrheinisches weiter zusammenwachsen“, so Lorenz. Und auch die rechtsrheinischen Veedel untereinander würden somit besser vernetzt sein, ist sich der SPD-Kommunalpolitiker sicher.

Außerdem können zahlreiche alte Trassen wie beispielsweise die ehemalige Bahn zum Deutzer Hafen der HGK oder die Vorhalteflächen auf der Frankfurter Straße für das Vorhaben genutzt werden. Darum hat die SPD nun für die nächste Ratssitzung einen Antrag gestellt, eine zusätzliche Machbarkeitsstudie zur Ringbahn zu beauftragen. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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