Zickzack über den Rhein: Neue Seilbahn in Köln soll Nahverkehr revolutionieren
Köln könnte eine neue Seilbahn bekommen: Dabei soll die Bahn im Zickzack-Kurs durch Köln fahren und den Norden mit dem Süden verbinden.
Köln – „Besser durch Köln“: Das ist der städtische Mobilitätsplan, der dafür sorgen könnte, dass Köln eine weitere Seilbahn bekommt. Neben der Seilbahn-Verbindung vom Kölner Zoo nach Deutz könnte dann eine zusätzliche Strecke geben, die den Kölner Rhein gleich mehrfach überquert. Einen passenden Namen für die Seilbahn gibt es auch schon: Das Rheinpendel. Immerhin soll die Seilbahn im Zickzackkurs die beiden Rheinseiten miteinander verbinden.
Köln könnte neue Seilbahn bekommen: Das ist der Plan
► Strecke: Von Riehl soll es im Zickzack-Kurs bis nach Deutz gehen. Dabei soll es auch Stationen am Rheinpark und am Breslauer Platz geben.
► Kosten: Kölner Seilbahn soll bis zu 232,8 Millionen Euro kosten
► Aktueller Stand: Eine erste Machbarkeitsstudie wurde bereits abgeschlossen. Dabei wurde eine Vorzugsvariante für die Strecke festgelegt, die nun weiter geprüft werden soll.
► Nicht nur in Köln sind Seilbahnen immer wieder als Alternative zu Bus und Bahn im Gespräch. Auch in München wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt.
Köln könnte neue Seilbahn bekommen: „Rheinpendel“ von Riehl nach Deutz

Die Stadt Köln ist sich sicher: Eine weitere Seilbahn als zusätzliche Alternative für Bus und Bahn würde sich positiv auf die „zukünftige Gesamtverkehrsplanung“ auswirken. Die neue Seilbahn soll – anders als die bereits bestehende Seilbahn – wirklich von Kölnern im Alltag und nicht von Touristen als Ausflug genutzt werden. Also eine Alternative zu Bus und Bahn der KVB bilden. In einer ersten Machbarkeitsstudie wurde bereits eine denkbare Strecke erarbeitet – die im Zickzack-Kurs den Rhein überquert.
Der Plan: Von Riehl geht es über den Rhein zum Rheinpark. Dort gibt es dann die mit einem Umstieg die Möglichkeit in Richtung Messe zu kommen. Die eigentliche Seilbahn fährt zurück ins Linksrheinische zum Breslauer Platz in der Kölner Innenstadt. Von dort überquert die Seilbahn dann erneut den Rhein in Richtung Deutzer Freiheit und fährt anschließend weiter in Richtung Deutzer Hafen.

Köln könnte neue Seilbahn bekommen: Die Strecke im Überblick
- 1. Streckenabschnitt: Riehl (Zoo) – Rheinpark
- 2. Streckenabschnitt: Rheinpark – Messe Nord (Nördliche Verlängerung, die nur bei Bedarf fährt)
- 3. Streckenabschnitt: Rheinpark – Breslauer Platz
- 4. Streckenabschnitt: Breslauer Platz – Deutzer Freiheit
- 5. Streckenabschnitt: Deutzer Freiheit – Deutzer Hafen
Köln könnte neue Seilbahn bekommen: Strecke verbindet Kölner Norden und Süden
Somit würde die neue Seilbahn ermöglichen, dass die Kölner schneller von Riehl bis nach Deutz kommen und nicht mehr den Umweg über den Neumarkt nehmen müssen. Denn das aktuelle KVB-Netz kommt an einigen Stellen an seine Grenzen: Vor allem die äußeren Stadtteile sind häufig schlecht angebunden. Darum war zuletzt auch schon eine Kölner Ringbahn im Gespräch. Zudem soll die KVB-Linie 17 bis nach Bonn verlängert werden – allerdings auf der rechten Rheinseite.
„Gegenstände der Untersuchung waren unterschiedliche technische Seilbahnsysteme, eine grobe Dimensionierung der Stationen, betriebliche Abläufe sowie eine erste Kostenschätzung“, so die Stadtverwaltung weiter. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie: Die Streckenabschnitte 1, 3, 4 und 5 sollten dabei Großkabinen für jeweils 26 Personen bekommen. Sie verbinden dabei Riehl und den Deutzer Hafen und überqueren insgesamt dreimal den Rhein. 1.500 Personen könnten pro Stunde von A nach B gebracht werden. Die Fahrzeit dauert dann zwischen 1:33 Minute und 4:24 Minuten.
Der 2. Streckenabschnitt soll vom Rheinpark eine nördliche Verlängerung zum Deutzer Messegelände ermöglichen. Dabei ist ein „on demand“-Betrieb denkbar, so die Stadt. „So öffnet der*die Nutzer*in bei Bedarf mittels Knopfdruck den Zugang zur Seilbahnkabine und aktiviert, ähnlich einem Gebäudeaufzug, den Transport.“ Die Seilbahn fährt also nur bei Bedarf. Pro Kabine könnten hier 35 transportiert werden. Das entspricht einer Förderleistung von 930 Personen pro Stunde, so die Verwaltung weiter.
„Rheinpendel“ in Köln: Kölner Seilbahn soll bis zu 232,8 Millionen Euro kosten
Doch bis die Seilbahn in Betrieb gehen könnte, dauert es noch. Vorab müssen noch viele offene Fragen geklärt werden, so die Stadt Köln. „Entscheidend für eine mögliche Seilbahnverbindung ist, die Wechselwirkung des Rheinpendels mit anderen, zukünftigen verkehrlichen Maßnahmen zu prüfen.“ Endgültig entschieden ist das Vorhaben also noch nicht. In den nächsten zwei Jahren soll das Vorhaben des „Rheinpendels“ weiter untersucht werden – auch in Bezug auf „neue Rheinbrücken, zusätzliche Stadtbahnlinien oder der Einsatz einer Wasserbuslinie“, so die Stadtverwaltung.
Klar ist allerdings: Günstig ist das Vorhaben nicht. Die einzelnen Strecken samt Stationen kosten zwischen 19,2 Millionen Euro (Rheinpark – Messe Nord) und 56 Millionen Euro (Breslauer Platz – Rheinpark). Insgesamt belaufen sich die Kosten laut ersten Schätzungen auf 232,8 Millionen Euro. Hinzu kommen jährlich rund 6,8 Millionen Euro an Betriebskosten. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.