Hunderte KVB-Räder in Köln zerstört – jetzt soll Vandalismus bekämpft werden

Die beschädigten KVB-Räder sollen Thema im Rat der Stadt Köln werden. Die SPD fordert ein hartes Vorgehen gegen Vandalismus – und schlägt mehrere Maßnahmen vor.
Köln – Noch immer sind viele Kölner Stadtteile wie Deutz, Kalk oder Mülheim vom KVB-Rad ausgeschlossen. Der Grund für den eingeschränkten Leihrad-Betrieb in Köln: Innerhalb kürzester Zeit wurden mehr als die Hälfte aller KVB-Räder zerstört. Mehr als 1800 von 3000 Rädern sind offenbar aufgrund eines TikTok-Videos beschädigt worden.
Köln: Immer mehr Vandalismus-Fälle – zerstörte KVB-Räder werden Thema im Stadtrat
Die zerstörten KVB-Räder sollen Teil der Ratssitzung am 5. Mai werden. Die SPD fordert in einem Antrag eine „Gründung einer Kölner Aktion gegen Vandalismus“. Dabei soll ein „Präventionsprogramm auf den Weg“ gebracht werden, heißt es unter anderem. Zerstörte KVB-Räder oder andere Vandalismus-Fälle soll es dann nicht mehr in so großen Ausmaßen geben, so die SPD im Antrag weiter. Aber wie genau soll das Programm aussehen?
Köln: SPD fordert hartes Vorgehen gegen Vandalismus – Maßnahmen im Überblick
- Kurzfristige Einberufung des Kriminalpräventiven Rats (KPR): Der KPR soll kurzfristig einberufen werden, um „so schnell wie möglich“ erste Maßnahmen gegen den „zurzeit stark grassierenden Vandalismus“ in die Wege zu leiten.
- KPR setzt sich mit Experten und weiteren Akteuren zusammen: Die SPD fordert, dass der KPR einen „themenbezogenen Fachkreis“ einrichtet, um künftig ein genaues Vorgehen gegen die Vielzahl an Vandalismus-Fällen entgegenzuwirken.
- Eine Anti-Vandalismus-Aktion wird gegründet: Angelehnt an die Kölner Anti-Spray Aktion soll es in Köln künftig eine Anti-Vandalismus-Aktion geben, die konsequent und strikt gegen Vandalismus-Fälle vorgeht.
Köln: 1800 KVB-Räder beschädigt – Kriminalpräventiver Rat als Rettung?
Kurzfristige Einberufung des Kriminalpräventiven Rats (KPR): „Vandalismus in Form von Sachbeschädigung ist unter Kindern und Jugendlichen leider kein seltenes Phänomen“ heißt es in dem Antrag der SPD weiter. Eine erste Hilfe seien bereits Aktionen und Kooperationen des Kriminalpräventiven Rats. Der KPR wurde vor drei Jahren von Polizei und Stadt ins Leben gerufen. Er soll „die präventiven und kriminalpräventiven Aktivitäten verschiedenster Akteure koordinieren, Fachkompetenz sowie Perspektiven bündeln und somit die Kölner Sicherheitskonferenz unterstützen.“
Die SPD fordert nun, dass der KPR kurzfristig einberufen wird, um „so schnell wie möglich erste Maßnahmen gegen den zurzeit stark grassierenden Vandalismus“ in die Wege zu leiten. Denn die nächste Sitzung sei eigentlich erst für Ende Mai geplant. „Da es aber angesichts des Ausmaßes des Vandalismus dringlich ist, dass sich der KPR des Themas annimmt, sollte diese Sitzung vorverlegt und so schnell wie möglich einberufen werden“, heißt es in dem SPD-Antrag weiter.
Vandalismus in Köln ist „stetige und gesamtstädtische“ Herausforderung – Lösungen sind nötig
KPR setzt sich mit Experten und weiteren Akteuren zusammen: Im KPR sollen dann unter anderem Maßnahmen gegen den Vandalismus an KVB-Räder erarbeitet werden. Grundsätzlichen sollen Anzeichen für Vandalismus-Wellen in Zukunft frühzeitig erkannt und vorgebeugt werden.
Da die Vandalismusbekämpfung eine „stetige und gesamtstädtische“ Herausforderung sei, solle der KPR laut SPD-Antrag gemeinsam mit Experten und weiteren Akteuren ein „konkretes Präventionskonzept“ erarbeiten. Konkret heißt das, dass festgehalten werden soll, wie genau die Stadt Köln künftig gegen Vandalismus vorgeht – auch in Fällen von zerstörten KVB-Rädern.
Köln: Mit Anti-Vandalismus-Aktion gegen Leihrad-Täter vorgehen
Eine Anti-Vandalismus-Aktion wird gegründet: Zusätzlich soll eine „Anti-Vandalismus-Aktion“ gestartet werden. Um künftig „eine bessere Ermittlung der Täterinnen und Täter im Bereich Vandalismus zu ermöglichen und die Schadensbegrenzung für die geschädigten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen sicherzustellen“.
Vorbild hierfür ist beispielsweise die Kölner Anti Spray Aktion (KASA). Die KASa wurde 1998 gegründet, um gegen Graffiti-Sprayer in Köln vorzugehen. Das Ziel der Aktion: Köln „attraktiver, sauberer und gastfreundlicher“ gestalten. Dafür werden zum einen Graffitis beseitigt. Zum anderen verfolgt die KASA selbst „jedes illegale Graffiti konsequent durch Anzeigenerstattung bei der Polizei sowie Geltendmachung zivilrechtlicher Ansprüche.“
Köln: Immer mehr KVB-Räder werden beschädigt – das Ausmaß der Schäden
- Mittwoch, 16. März: Zerstörte KVB-Räder wurden in Bocklemünd, Widdersdorf und Ossendorf gefunden.
- Freitag, 18. März: 150 beschädigte KVB-Räder
- Montag, 21. März: 500 beschädigte KVB-Räder
- Dienstag, 22. März: Links- und rechtsrheinische Stationszone (alle Vororte) werden vorübergehend aus dem Bediengebiet genommen
- Freitag, 25. März: Die rechtsrheinische Flexzone wird vorübergehend komplett außer Betrieb genommen
- Donnerstag, 31. März: 1800 beschädigte KVB-Räder
- Montag, 4. April: Weitere KVB-Räder wurden beschädigt. Zusätzliche Betriebseinschränkungen sind möglich
- Dienstag, 5. April: Die Polizei ermittelt in den Fällen der beschädigten KVB-Räder. Es liegen mehrere Anzeigen vor. Aktuell sind 30 Tatverdächtige festgestellt.
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