Wasserbus für Köln: In vier Minuten über den Rhein – wie wahrscheinlich ist das Projekt?

Wasserbusse in Köln? Immer wieder sind die Fähren, die Kölnerinnen und Kölner durch die Stadt bringen könnten, im Gespräch. Aber wie wahrscheinlich ist das?
Köln – Mal eben von Zündorf in die Südstadt oder von Mülheim in die Kölner Innenstadt – und das ohne XXL-Rundreise mit dem Auto oder der KVB. Möglich wäre das mit Wasserbussen oder sogenannten Wassertaxis. Für viele Kölnerinnen und Kölner ist die Fähre, die die Uferseiten miteinander verbindet, ein absoluter Traum. Aber was ist dran? Und wie wahrscheinlich ist es, dass man in Köln irgendwann mit dem Boot von der einen auf die andere Rheinseite kommt? Der Überblick:
Wasserbus für Köln: In vier Minuten über den Rhein – der Überblick

- Wie funktionieren Wasserbusse? Bereits Metropolen wie Amsterdam oder Venedig setzen bereits auf den öffentlichen Personennahverkehr mit Schiffen oder Booten. Dabei können Menschen über den Wasserweg die Stadt durchqueren.
- Wie wahrscheinlich sind Wasserbusse in Köln? Grundsätzlich ist ein Kölner Wasserbussystem durchaus möglich. Allerdings sind noch mehrere Fragen offen. Die sollen nun geklärt werden.
- Wie soll der Wasserbus in Köln fahren? Vorgesehen sind erst einmal zwei Linie. Dabei soll das Pilotprojekt lediglich mit Linie 1 starten. Dabei verbindet der Wasserbus die Stadtteile Niehl, Mülheim und die linksrheinische Innenstadt. Die Fahrzeit von Mülheim zur Innenstadt beträgt rund vier Minuten. Eine zweite Linie soll Porz und Rodenkirchen verbinden.
Wasserbus in Köln: wie wahrscheinlich ist das? Aktueller Stand
Ganz unwahrscheinlich ist es nicht, dass in der Zukunft auch über den Kölner Rhein Wasserbusse fahren und so die Uferseiten besser miteinander verbinden. Auch die Stadt spricht sich immer wieder für das sogenannte Kölner Wasserbussystem aus. Im März 2020 gab die Stadt Köln gemeinsam mit Leverkusen und Wesseling „die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für ein Wasserbussystem auf dem Rhein in Auftrag“.
Das erste Ergebnis: Der Zwischenbericht zeigt „durchaus verkehrliche Potenziale für ein Wasserbussystem“, erklärt die Stadt. „Die Potenziale liegen insbesondere in den stark verdichteten Bereichen.“ Allerdings gibt es „auf dem Weg zur Umsetzung noch zahlreiche Hürden“ Viele Fragen müssen vorab noch beantwortet werden. Zum Beispiel, wie das Projekt finanziert werden könnte.
Die noch offenen Fragen sollen jetzt beantwortet werden. „Wir sind nun damit beauftragt, die ergänzenden Untersuchungen und Vorarbeiten für den Aufbau eines Wasserbussystems zu veranlassen“, erklärt die Stadt. „Derzeit sind wir dabei, ein mit den relevanten Akteuren abgestimmtes Arbeitsprogramm zu erstellen und dem Verkehrsausschuss zur Beschlussfassung vorzulegen.“ Konkret heißt das: Der Plan, dass die Wasserbusse die Kölner Rheinseiten besser miteinander verbinden, wird weiter verfolgt. Bis es so weit ist, könnte es jedoch noch dauern. Einen ersten Fahrplan für die Wasserbusse gibt es allerdings schon.
Wasserbus in Köln: Wie könnte der Fahrplan aussehen?
- Linie 1 (Niehl – Mülheim – linksrheinische Innenstadt) – Pilotprojekt: Die Fahrzeit von Niehl nach Mülheim beträgt voraussichtlich neun Minuten. Die Verbindung Mülheim-Innenstadt dauert rund vier Minuten. Die Haltezeit an den Haltestellen beträgt drei bis fünf Minuten.
- Linie 2 (Porz– Rodenkirchen): Die Fahrzeit beträgt neun Minuten.
Auch damit haben sich die beauftragen externen Büros laut Stadt beschäftigt. Mehrere potenzielle Linien wurden „entwickelt, gegenübergestellt und bewertet“. Die beste Lösung laut den Experten: „Die Verbindung der größten potenziellen Nachfrageströme möglichst ohne Zwischenhalt bei gleichzeitiger Reisezeitoptimierung.“ Aber was genau heißt das für die Kölner Wasserbusse?
Wasserbus für Köln: Niehl – Mülheim – linksrheinische Innenstadt
Erste Linie (Niehl – Mülheim – linksrheinische Innenstadt): Laut Vorschlag sollte es zunächst ein Pilotprojekt mit einer Linie geben. Dabei sollen Kölnerinnen und Kölner möglichst schnell die Uferseiten mit den Wasserbussen wechseln können. Der Wasserbus soll dann die Stadtteile Niehl, Mülheim und die linksrheinische Innenstadt (Kölner Dom und Hauptbahnhof Köln) miteinander verbinden.
„Die Fahrzeit von Niehl nach Mülheim beträgt voraussichtlich neun Minuten“, so die Stadt. „Die Verbindung Mülheim – linksrheinische Innenstadt könnte sogar in rund vier Minuten zurückgelegt werden.“ Als Haltezeit an den einzelnen Haltestellen setzen die Büros drei bis fünf Minuten an. Das wäre eine ziemliche Zeitersparnis. Mit der KVB benötigt man aktuell vom Wiener Platz zum Kölner Dom 15 Minuten.
Wasserbus für Köln: Porz – Rodenkirchen
Zweite Linie (Porz – Rodenkirchen): Noch mehr Zeitersparnis würde die zweite Linie bringen. Der Plan: Eine weitere Wasserbus-Linie, die die Bezirkszentren Rodenkirchen und Porz miteinander verbinden. Wer aktuell mit der KVB von einem Stadtteil zum anderen Stadtteil möchte, muss mindestens einen Umstieg und knapp eine Stunde Zeit in Kauf nehmen. Ein Wasserbus könnte das ändern, erklärt die Stadt. „Ein Wasserbus würde die Reisezeit auf neun Minuten verkürzen.“ (jw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Fair und unabhängig informiert, was in Köln, Rheinland, NRW passiert – hier den kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.