Was Sie über den Kölner Dom wissen müssen

Der Kölner Dom mit seinen imposanten Zwillingstürmen ist das bekannteste Wahrzeichen der Stadt Köln und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Eine besondere Herausforderung für Besucher ist die Turmbesteigung über 533 Stufen
- Der Kölner Dom wurde ab 1248 erbaut, aber erst 1880 fertiggestellt
- Sein größtes Heiligtum ist der Dreikönigsschrein
- Erfahren Sie hier Informationen zu Geschichte, Höhe, Öffnungszeiten, Turmbesteigung des Kölner Wahrzeichens
Köln – Home is where the Dom is: Für die Kölner Bevölkerung ist der Kölner Dom weit mehr als das viel besuchte Wahrzeichen der Stadt. Er gilt als ihr Symbol schlechthin, das für Heimat und Tradition steht. Seit 1996 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Dom liegt am Rhein, ist nach Osten in Richtung der aufgehenden Sonne ausgerichtet.
Kölner Dom: Eine lange Geschichte
Wo sich heute der Kölner Dom erhebt, befand sich vermutlich schon im 4. Jahrhundert eine frühe fränkische Kirche. Ihr folgte der im Jahr 870 geweihte karolingische Dom, der nach Erzbischof Hildebold benannt worden war. Entscheidend für die Geschichte des zukünftigen Doms war Rainald von Dassel, der im 12. Jahrhundert lebte. Als Erzbischof von Köln und Kanzler von Kaiser Friedrich Barbarossa reiste er viel durch ganz Europa und war an mehreren Feldzügen beteiligt. Nach der Eroberung der Stadt Mailand brachte er 1164 die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln. Für diese schuf der Goldschmied Nikolas von Verdun einen prachtvollen goldenen Schrein, der zahllose Pilger nach Köln lockte.
So entstand der Wunsch, eine größere Kathedrale im noch jungen Stil der Gotik als würdiges Heim des Dreikönigsschreins zu errichten. Außerdem sollte der neue Kölner Dom den Anspruch der weltlichen Kölner Erzbischöfe auf die Königskrönung untermauern. Die Grundsteinlegung erfolgte am 15. August 1248 durch Erzbischof Konrad von Hochstaden, den Grundriss entwarf Dombaumeister Gerhard.
Bau des Doms zu Köln: 300 Jahre Stillstand
Von 1248 bis 1528 fanden regelmäßig Bauarbeiten am Kölner Dom statt. Im frühen 14. Jahrhundert wurde der Hochchor mit seinen beeindruckenden Glasfenstern, Gemälden und dem Hochaltar aus schwarzem Marmor fertiggestellt. Hier fand auch der Dreikönigsschrein seinen Platz. Hundert Jahre später konnten erstmals Kirchenglocken im Südturm aufgehängt werden, der damals eine Höhe von 59 Metern erreichte.
Ab 1560 kamen die Bauarbeiten am Kölner Dom zum Erliegen. Der gotische Baustil war in der Renaissance nicht mehr gefragt und die Bedeutung Kölns als Pilgerziel hatte nachgelassen. Zum unfreiwilligen Wahrzeichen der Stadt wurde der Holzkran auf dem halb fertigen Südturm, der neben dem Hochchor 300 Jahre lang über den Dächern der Stadt aufragte.
Köln: Dom-Bau unter den Preußen
Der Tiefpunkt in der langen Geschichte des Bauwerks war erreicht, als Napoleon das westliche Rheinland eroberte. Seine Truppen nutzten den Kölner Dom als Lagerhalle und Pferdestall. Zur gleichen Zeit flammte das Interesse am gotischen Baustil erneut auf. Der Kölner Kunsthändler Sulpiz Boisserée setzte sich unermüdlich für die Fertigstellung des Kirchenbaus ein. Er veröffentlichte zwischen 1821 und 1831 eine Serie von Stichen, die den vollendeten Kölner Dom zeigte.
1815 war das Rheinland beim Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeschlagen worden. Dessen Kronprinz Friedrich Wilhelm war offen für die Ideen von Boisserée und machte die Fertigstellung des Doms schließlich zur nationalen Aufgabe. 1842 legte er den Grundstein für die weiteren Bauarbeiten. Am 15. Oktober 1880 erfuhr der Kölner Dom über 600 Jahre nach Baubeginn seine Vollendung.
Der Kölner Dom als Symbol der Stadt
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt von Köln weitestgehend zerstört. Lediglich der Kölner Dom ragte scheinbar unversehrt aus den Trümmern heraus – für die Bevölkerung ein Wunder, das die Identifikation mit dem Dom bis heute stärkte. Tatsächlich war das Bauwerk durch Bomben beschädigt worden und die Reparaturarbeiten dauerten noch bis 2005 an.

1996 nahm die UNESCO den Kölner Dom in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Sein offizieller Name lautet Hohe Domkirche Sankt Petrus. Er ist die Kathedrale des Erzbistums Köln und Metropolitankirche der Kirchenprovinz Köln und daneben eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands: Täglich besichtigen rund 20.000 bis 30.000 Touristen aus aller Welt den Dom. Die Kölner tragen den Dom nach wie vor im Herzen. Er ist im Wappen des 1. FC Köln und in den Logos zahlreicher lokaler Unternehmen zu sehen und findet in diversen Kölner Liedern Erwähnung.
Kölner Dom: Die größten Sehenswürdigkeiten
Prunkstück im Kölner Dom ist der Dreikönigsschrein, der größte erhaltene mittelalterliche Schrein überhaupt. Er besitzt eine Höhe von 153 Zentimetern, eine Länge von 220 Zentimetern und eine Breite von 110 Zentimetern und wiegt rund 500 Kilogramm. Neben den Gebeinen der Heiligen Drei Könige werden in ihm auch die Gebeine des Märtyrers Gregor von Spoleto aufbewahrt. Weitere Knochen können nicht mehr zugeordnet werden, gehören jedoch vermutlich den beiden Heiligen Felix und Nabor.
Zwei weitere wertvolle Reliquien sind das Gerokreuz aus dem 10. Jahrhundert in der Kreuzkapelle und die Mailänder Madonna von 1290 in der Marienkapelle. Das Chorgestühl ist mit 104 Sitzplätzen das größte in Deutschland und das einzige, das einen permanenten Platz für Papst und Kaiser reserviert hat. Die Platte des Hochaltars mit einer Länge von 452 Zentimetern, einer Breite von 212 Zentimetern und einer Höhe von 25 Zentimetern besteht aus einem einzigen Stück schwarzem Marmor.
Der Kölner Dom besitzt eine Fensterfläche von rund 10.000 Quadratmetern aus verschiedenen Epochen vom 13. bis zum 21. Jahrhundert. Einige der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fenster wurden restauriert oder ersetzt. 2007 kam in der Südfassade das von Gerhard Richter entworfene und nach ihm benannte Richter-Fenster hinzu.
Kölner Dom: Die wichtigsten Zahlen
Einige Zahlen und Statistiken verdeutlichen die Bedeutung des Kölner Doms:
- Gesamtlänge: 144,58 Meter
- Gesamtbreite: 86,25 Meter
- Höhe der Türme: 157,18 Meter (Nordturm) und 157,22 Meter (Südturm)
- Dachfläche: 12.000 Quadratmeter
- Gewicht des Doms: rund 300.000 Tonnen
- Zahl der Glocken insgesamt: 11
- Gewicht der größten Glocke „Dicker Pitter“: 24.000 Kilogramm
- Türen: 456
- Sitzplätze: 800 (in den Kirchenbänken), 1.500 (mit zusätzlicher Bestuhlung)
- Besucher: rund 6 Millionen jährlich
- Kosten für Instandhaltung und Personal: 12 Millionen Euro jährlich

Im Jahr 2021 wird der Kölner Dom erstmals seit über hundert Jahren ganz ohne Baugerüst zu sehen sein. Nach mehrfacher Verzögerung wird dann das Baugerüst am Nordturm abgenommen, das dort seit 2011 hängt.
Dom in Köln: Anreise, Öffnungszeiten und Eintritt
Der Kölner Dom ist über den direkt daneben liegenden Hauptbahnhof Köln und die KVB-Stationen „Dom/Hauptbahnhof“ sowie „Breslauer Platz/Hbf“ sehr gut per Zug, Bahn und Bus zu erreichen. Das Gebäude ist täglich von 6 bis 20 Uhr für Besucher geöffnet. Auch während der Gottesdienste ist eine Besichtigung des Doms möglich.
Der Eintritt in den Dom selbst ist kostenlos. Für den Besuch der Domschatzkammer (Eingang auf der Nordseite des Doms) wird Eintritt erhoben:
Erwachsene | 6,00 € |
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Ermäßigt | 3,00 € |
Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr. Die Domschatzkammer wurde in mittelalterlichen Gewölberäumen unterhalb des Doms eingerichtet und führt bis zur römischen Stadtmauer hinab. Zu den wichtigsten Ausstellungsstücken gehören der Petrusstab aus dem 4. Jahrhundert und die Prunkmonstranz, die in der Fronleichnamsprozession getragen wird.
Kölner Dom: Turmbesteigung und Eintritt
533 Stufen führen zu einer Aussichtsplattform auf 97 Metern im Südturm des Kölner Doms hinauf. Etwa auf halber Strecke in 53 Metern Höhe befindet sich die Glockenstube. Hier haben Besucher die Möglichkeit, einen Blick auf den „Dicken Pitter“ zu werfen: Die 24.000 Kilogramm schwere St. Petersglocke ist die größte freischwingende Kirchenglocke der Welt. Sie läutet nur zu hohen christlichen Feiertagen. Von der Aussichtsplattform bietet sich bei entsprechender Witterung ein 360-Grad-Rundblick über die Stadt Köln und den Rhein bis zum Siebengebirge im Süden. Eintritt Turmbesteigung:
Erwachsene | 4,00 € |
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Ermäßigt | 2,00 € |
Dazu werden regelmäßig Führungen über das Dach des Kölner Doms angeboten. Dabei erhalten Besucher Einblicke in die Eisenkonstruktion des 19. Jahrhunderts und die Werkstätten der Dombauhütte.
Die Öffnungszeiten und Besucherregelungen aller Angebote unterliegen aktuell den geltenden Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Entsprechende Infos sind auf der Homepage hinterlegt.
Kölner Dom: Ein wichtiges Biotop
In den letzten Jahren hat sich der Kölner Dom zu einem bedeutenden Biotop im Herzen der Stadt entwickelt. Zahlreiche Pflanzen und Tierarten leben im Gestein des Bauwerks, darunter Möwen, Turmfalken, Eulen und Fledermäuse. Drei Bienenvölker mit insgesamt rund 120.000 Bienen produzieren jährlich 50 Kilogramm Honig, der als Kreuzblumenhonig in geringer Zahl von der Dombauhütte angeboten wird.