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Karneval Köln: Millionenschweres Sicherheitskonzept für Zülpicher Viertel – Planung läuft

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Von: Johanna Werning

Ein Security-Mitarbeiter steht mit dem Rücken zur Kamera. Im Hintergrund Feiernde, Narren, Jecken und Polizisten zur Weiberfastnacht auf der Zülpicher Straße in Köln.
Der Kölner Stadt-Rat hat über das millionenschwere Sicherheitskonzept für den Kölner Karneval abgestimmt. (Montage) © Future Image/Imago & Hartenfelser/Imago

Zukünftig wird beim Kölner Karneval die private Sicherheitsfirma MasterLogistics im Zülpicher Viertel für Ordnung sorgen. Die Planung läuft bereits.

Update vom 22. September, 11:30 Uhr: Endlich ist klar, wer für die Sicherheit beim Kölner Karneval zuständig ist.  „Die Verwaltung hat nach dem Abschluss des Ausschreibungsverfahrens die Firma MasterLogistics aus Bergisch Gladbach mit der Erstellung und Umsetzung eines Sicherheitskonzeptes zum 11.11.2022 und dem Straßenkarneval 2023 beauftragt“, erklärt die Stadt Köln. Die Planungen laufen bereits.

Karneval Köln: Millionenschweres Sicherheitskonzept – Ende der Bewerbungsphase

Update vom 18. Juli, 14:29 Uhr: Heute endet die Bewerbungsphase für die Unternehmen, die künftig für die Sicherheit beim Kölner Karneval zuständig sind. Aus ganz Europa konnten sich Firmen auf die Ausschreibung bewerben. Bereits im August 2022 soll das Projekt mit der privaten Sicherheitsfirma beginnen. Immerhin soll das Unternehmen bereits zum Sessionsstart am 11.11. für die Sicherheit im Kölner Karneval 2023 zuständig sein – und bei Erfolg gleich für die nächsten Jahre verlängert werden.

Karneval Köln: Millionenschweres Sicherheitskonzept für Zülpicher Viertel kommt

Update vom 5. Mai, 20:42 Uhr: Die Entscheidung ist gefallen: Das millionenschwere Sicherheitskonzept für das Zülpicher Viertel in Köln wird kommen. Der Kölner Stadtrat stimmte am Donnerstag (5. Mai) dem Antrag von Grüne, CDU und Volt zu. Damit werden beim Kölner Karneval zukünftig nicht mehr Ordnungsamt-Mitarbeiter für die Sicherheit zuständig sein, sondern private Firmen engagiert werden. Kosten soll das ganze 6,3 Millionen Euro. Die beiden Änderungsanträge von SPD und die FRAKTION wurden jeweils abgelehnt. Vor allem die Sozialdemokraten hatten zuvor starke Kritik geübt.

Karneval Köln: Kommt das millionenschwere Sicherheitskonzept für das Zülpicher Viertel?

Erstmeldung vom 20. April 2022: Köln – Das Zülpicher Viertel, auch bekannt als Kwartier Latäng, gilt seit Jahren als Party-Hotspot während der Karnevalstage. Doch statt des traditionellen Karnevals samt Kölner Dreigestirn gibt es rund um den Zülpicher Platz vor allem Alkohol, Party und Ausschreitungen. Doch genau damit soll jetzt Schluss sein. Der Plan der Stadt Köln und von OB Henriette Reker: Ein millionenschweres Sicherheitskonzept für den Kölner Karneval im Zülpicher Viertel. Statt städtischen Kräften würden dann private Sicherheitsfirmen für Ordnung sorgen.

Köln: 6,3 Millionen für Karneval-Sicherheitskonzept – Rat stimmt ab

Doch bevor eine Sicherheitsfirma für den Kölner Karneval beauftragt werden kann, muss der Stadtrat den Kosten in Höhe von rund 6,3 Millionen Euro zustimmen. Geplant ist das für die Ratssitzung am Donnerstag, 5. Mai. Aber wie wahrscheinlich ist das? Immerhin hat die SPD bereits jetzt Kritik geäußert.

SPD gegen teures Sicherheitskonzept in Köln: „Die Stadt muss Bürger schützen“

„Das ist der sicherheitspolitische Offenbarungseid von Frau Reker und der Stadtverwaltung. Mit diesem Beschluss würde die Sicherheit in einigen Veedeln unserer Stadt an den Karnevalstagen vollständig privatisiert“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Joisten. „Die Stadt muss aber selbst in der Lage sein, Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit zu garantieren und die Bürgerinnen und Bürger zu schützen – nicht nur an Karneval.“

Die Forderung von Joisten und der SPD daher: „Statt jetzt der Privatwirtschaft sechs Millionen Euro für ein paar Karnevalstage hinterher zu schmeißen, sollte die Stadt lieber selbst mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Ordnungsamt einstellen. Diese können dann auch das ganze Jahr über helfen, unsere Stadt sicherer und sauberer zu machen.“

Köln: 6,3 Millionen für Karneval-Sicherheitskonzept – das sagen die Grünen

Und auch Manfred Richter, Ordnungspolitischer Sprecher der Grünen im Kölner Rat, warnt: „Kommunale Sicherheit kann nicht privatisiert werden.“ Klar sei jedoch auch, dass es ganz ohne externe Unterstützung wohl nicht gehen werde.

„Grundsätzlich spricht nichts gegen eine Unterstützung durch externe Dienstleister an den intensiven Karnevalstagen und das ist schon jetzt gelebte Praxis. Die Hauptverantwortung für die Sicherheit an Karneval muss aber weiterhin klar beim Ordnungsdezernat liegen“, fasst Richter zusammen.

Köln: Millionenschweres Sicherheitskonzept zeigt laut FDP, was „unkarnevalistisches Feiern kostet“

Und die FDP? „Es war absehbar, dass private Sicherheitsdienste zu Karneval die Einlasskontrolle wie in der Altstadt unter anderem auch auf der Zülpicher Straße übernehmen“, sagt Ulrich Breite, Mitglied des Rates und Fraktionsgeschäftsführer der FDP in Köln, auf Nachfrage von 24RHEIN.

„Das Ordnungsamt hat gerade in der Karnevalszeit vielfältige Aufgaben und ist personell begrenzt, da können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht auch noch ‚Türsteheraufgaben‘ im Kwartier Latäng nachgehen. Bei Open-Air-Konzerten sorgen auch private Sicherheitsdienste für Sicherheit und Ordnung und es klappt.“

Der hohe Betrag für den Sicherheitsdienst verdeutliche hingegen schmerzhaft, „was das aggressive und eigentlich unkarnevalistische Feiern auf der Zülpicher Straße und anderswo die Allgemeinheit kostet“, so der FDP-Politiker weiter.

Köln: Kommt das millionenschwere Sicherheitskonzept für den Kölner Karneval?

Tatsächlich abgestimmt wird über den millionenschweren Plan der Stadt am Donnerstag, 5. Mai, in der Ratssitzung. Das Ergebnis: noch offen. Klar ist allerdings, dass das Vorhaben nicht nur Unterstützer hat. (jw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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