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Sieben Kölsch-Marken, die es heute nicht mehr gibt

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Von: Mick Oberbusch

Ein Glas Kölsch Bier an der Hohenzllernbrücke in Köln dahinter der Rhein und der Kölner Dom
Die ein oder andere Kölsch-Marke kann leider nicht mehr den Blick auf den Kölner Dom genießen. © Agefotostock / Imago

Früh, Gaffel & Co. kennt jeder – doch wer erinnert sich noch an Belcher, Ganser oder Winnetou? Sieben Kölsch-Marken, die es heute nicht mehr gibt.

Köln – In Bayern trinkt man Helles, in weiten Teilen Deutschlands Pils, in Düsseldorf Alt – und in Köln natürlich Kölsch. Das in Kneipen und Brauhäusern in 0,2 Liter-Gläsern servierte Bier erfreut sich in der Millionenstadt und dem Rheinland trotz teils abwertender Kommentare von außerhalb höchster Beliebtheit, die Sorten-Vielfalt ist riesig. Immerhin: Kölsch ist beliebter als Alt, so viel steht laut einer Umfrage fest. Doch nicht jedes Kölsch aus der langen und reichen Kölner Bier-Historie hat es in die Neuzeit herüber geschafft. So wie diese sieben Kölsch-Marken, die selbst bei Ur-Kölnerinnen und -Kölnern schon in Vergessenheit geraten sein könnten.

Bürger Kölsch

Das erste Mal, dass der Name „Bürger Kölsch“ die Runde macht, ist schon eine ganze Weile her – die ersten Aufzeichnungen der Brauerei Bürger stammen aus dem Jahr 1885. Sie wechselt über die Jahre immer wieder den Namen, 2000 bis 2010 braut Gaffel, 2010 übernimmt Sünner. In diesem Jahr wird allerdings auch die letzte Flasche Bürger Kölsch abgefüllt. Eine Kaufmöglichkeit für das historische Kölsch ist derzeit nicht bekannt.

Ganser Kölsch

Die Privatbrauerei Ganser GmbH & Co. KG wurde 1869 in Lechenich (Rhein-Erft-Kreis) gegründet und braute unter anderem auf Leverkusener Stadtgebiet. Im Jahr 2000 wurde die Brauerei in Leverkusen geschlossen, danach wurde Ganser in der Bergischen Löwenbrauerei in Köln-Mülheim hergestellt. Geschäftsführer war bis zu seinem Tod 2018 Nachfahre Peter Josef Ganser. Seit 2018 wird Ganser Kölsch jedoch nicht mehr gebraut.

Römer Kölsch

Das Römer Kölsch wurde in der 1755 gegründeten Römerbrauerei in Bergheim (Rhein-Erft-Kreis) gebraut. 1907 übernahm Josef Roleff die Brauerei und gab ihr diesen Namen; dort wurde das sogenannte Römer Kölsch und auch, darf man ja gar nicht sagen, Römer Alt gebraut. Bis Mitte der 1980er Jahre lief die Produktion in Bergheim, bis die Römerbrauerei von der Dortmunder Actien-Brauerei übernommen wurde. 2003 wurde die Produktion des Römer Kölsch eingestellt.

Belcher Kölsch

Bei Belcher Kölsch handelt es sich um eine rein fiktive Kölsch-Sorte – in den Handel kam Belcher leider nie. Im Grunde genommen ist es zwei Menschen in Köln vorbehalten, sich ein Belcher zu genehmigen: Freddy Schenk und Max Ballauf, ihres Zeichens Kommissare im Kölner Tatort beim WDR. So sind sie desöfteren dabei zu sehen, wie sie sich gemeinsam mit der Currywurst zum Feierabend ein Belcher gönnen. Wohl bekommt‘s!

ABD Kölsch

Die drei Buchstaben in ABD stehen für die Actien-Brauerei Dormagen aus gleichnamiger Stadt, wo das ABD Kölsch bis zum Jahre 1979 produziert wurde. Genauer gesagt hieß es in seinen letzten Jahren „Kess Kölsch“, wurde 1966 umbenannt. Das Logo besticht durch die Farben Gold und Blau, der „Kölsch“-Schriftzug kommt in geschwungener Form daher. Verwechslungsgefahr mit dem Gaffel-Logo nicht ausgeschlossen.

Winnetou Kölsch

Die ehemalige Kölner Firma Touring Sport versorgte Menschen in der Domstadt viele Jahre mit Camping-, Wander- und Bergsteige-Ausrüstung – und ließ zu einem Firmenjubiläum in den 70er Jahren sogar ein eigenes Kölsch, das „Winnetou Kölsch“, produzieren. „Es wurde von Sünner in Kalk gebraut. Der sinnige Name war Winnetou Kölsch. Wahrscheinlich, weil im Firmenlogo ein Indianer stilisiert abgebildet war“ mutmaßt die Facebook-Seite „Kölsch – das Getränk“. Produziert wird es schon lange nicht mehr.

Germania Kölsch

Das „Germania Kölsch“ wurde von der Sieg-Rheinischen Germania-Brauerei AG als geschützte, regionale Spezialität in Hersel gebraut. Es existieren diverse Gläser von dieser Brauerei, unter anderem mit der Aufschrift „Freundschaft auf echt Kölsch“ oder der Name der Brauerei. Mit Unterzeichnung der Kölsch-Konvention von 1985 verschwand das auch als „G-Kölsch“ bekannte Bier dann allerdings irgendwann vom Markt.

Biermarkt ist ständig in Bewegung

Auch heutzutage verschwinden Biersorten - und neue kommen dazu. Der Markt ist aktuell sehr in Bewegung: So kündigte Oettinger an, acht Sorten aus dem Sortiment zu streichen, Krombacher brachte ein „Helles“ auf den Markt – und im Sommer 2022 zitterten Kölsch-Fans aufgrund von Kohlensäure-Mangel um ihr Lieblingsgetränk. (mo) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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