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KVB müsste wegen 49-Euro-Ticket öfter fahren – doch Gegenteil ist der Fall

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Von: Mick Oberbusch

Wenn das Deutschlandticket kommt, wird es wohl auch mehr Fahrgäste geben. Doch die KVB bleibt beim abgespeckten Fahrplan. Grund: massiver Personalmangel.

Köln – Die KVB freut sich wieder über mehr Fahrgäste: „Nach zwei Pandemie-Jahren geht der Trend aktuell wieder deutlich nach oben – 2022 waren insgesamt rund 236 Millionen Menschen mit Bussen und Bahnen der KVB unterwegs“, so KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks bei einem Pressetermin am Donnerstag (16. März). Dies bedeute einen Anstieg von fast 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

KVB dampft Fahrplan ein – auch zum Start des 49-Euro-Tickets? „Uns fehlt das Personal“

Was mit der Tatsache, dass die KVB in den vergangenen Monaten ihren Fahrplan eindampfte, nicht so recht zusammenpasst – oder? Denn schließlich steht auch das 49-Euro-Ticket vor der Tür, was dafür sorgen dürfte, dass sich das Fahrgastaufkommen nochmal deutlich erhöhen wird. Aber die KVB wird – oder besser gesagt muss – erst einmal weiter am abgespeckten Fahrplan festhalten. Das jedenfalls sagte Stefanie Haaks am Donnerstag. Demnach werde es keine Aufstockung im Fahrplan geben: „Das kriegen wir nicht hin“, so Haaks. „Aus heutiger Sicht fehlt uns das Personal dazu.“ Das heißt: Es gibt immer mehr Fahrgäste – aber immer weniger Fahrten.

KVB veröffentlicht Fahrgastbilanz 2022 – richtige Entscheidung, den Fahrplan einzudampfen

KVB-Linie 1 mit Menschen
Für das Jahr 2022, in dem in Bussen und Bahnen noch Maske getragen werden musste, zieht die KVB eine positive Bilanz. © Christoph Hardt/Imago

Den Fahrplan einzudampfen, sei die richtige Entscheidung gewesen, so Haaks. „Ein abgesenkter Fahrplan ist blöd für den Fahrgast, aber das geringere Übel. Denn nichts ist schlimmer, als wenn ich nicht weiß, ob die Bahn kommt oder nicht“, erklärte sie. So könne man zumindest Planbarkeit gewährleisten. Ein Grund für den Personalmangel: ein hoher Krankenstand. Aktuell habe man bei der KVB eine Gesundheitsquote von rund 83 Prozent, angestrebt sei ein Wert um die 89 oder 90 Prozent. Erst, wenn dieser erreicht sei, könnte man die Taktung der Bahnen wieder hochfahren, zusätzliche Wagen und Linien einsetzen.

KVB veröffentlicht Fahrgastbilanz 2022 – und informiert über kommende Großbaustellen in Köln

Doch nicht nur auf ein wahrscheinlich erhöhtes Fahrgastaufkommen müssen sich Fahrgäste in den kommenden Wochen einstellen. Auch kommt es 2023 zu einer Menge Baustellen, unter anderem am Neumarkt, am Wiener Platz, der Aachener Straße oder dem Barbarossaplatz. Nach jeweiligem Start will die KVB bezüglich dieser Maßnahmen noch einmal gesondert informieren. Große Verkehrseinschränkungen scheinen allerdings nicht auf Kölnerinnen und Kölner zuzukommen. (mo) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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