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Mega-Streik: Flughafen Köln/Bonn erwartet auch Auswirkungen für Dienstag

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Von: Oliver Schmitz

Am Montag werden ÖPNV, Bahn und Flughäfen bestreikt. Am Flughafen Köln/Bonn kann es auch am Dienstag Probleme geben. Aktuelle News im Überblick.

Köln – Der sich länger anbahnende Mega-Streik steht vor der Tür. Am Montag rufen die Gewerkschaften Verdi und EVG zu einem gemeinsamen Arbeitskampf im Verkehrssektor auf. Neben dem zuletzt öfter lahmgelegten ÖPNV trifft es diesmal auch viele Flughäfen sowie Züge der Deutschen Bahn und das gleich in mehreren Bundesländern. Unter anderem Nordrhein-Westfalen ist besonders stark betroffen. Alle Streik-Entwicklungen im Überblick.

Update vom 27. März, 17:12 Uhr: Der Mega-Streik am Montag hat den Flughafen Köln/Bonn nahezu komplett lahmgelegt. 154 von insgesamt 175 geplanten Flügen wurden gestrichen. „Bis auf einige wenige Fluggäste blieben die Terminals heute größtenteils leer. Passagiere sind gar nicht erst zum Airport angereist, weil die Fluggesellschaften vorab die Flüge annulliert hatten“, bilanziert der Airport am Montagnachmittag.

Der Streik läuft bei den meisten Beschäftigten noch bis 24 Uhr. Aber beim Sicherheitspersonal an den Passagierkontrollen im Terminal läuft der Streik noch bis Dienstagfrüh um 7 Uhr. Das und der Übergang zum regulären Verkehr können laut Flughafen auch am Dienstag noch zu Problemen führen. „Es kann auch über das eigentliche Streikende hinaus beim Wiederanlaufen des Betriebs aufgrund eines deutlich erhöhten Flugaufkommens noch zu Beeinträchtigungen und Verzögerungen kommen“, teilt der Airport mit. Für Dienstag sind 169 Passagierflüge ab Köln/Bonn geplant.

Streik am Montag: Autobahn-Chaos blieb aus, aber dafür Stau im Schiffsverkehr

Update vom 27. März, 12:16 Uhr: Busse und Bahnen stehen still, die Flughäfen sind größtenteils lahmgelegt. Der Mega-Streik hat auch in NRW am Montag in vielen Verkehrsbereichen für massive Einschränkungen gesorgt. Dafür blieb es aber auf den Autobahnen überraschend ruhig. Das befürchtete Stau-Chaos, falls viele von Bus und Bahn auf den PKW umsteigen sollten, blieb aus. Um kurz vor 9 Uhr meldete der WDR nur 24 Kilometer Stau in Nordrhein-Westfalen. Gerade an einem Montagmorgen gibt es sonst vor allem im Ruhrgebiet und rund um Köln Staulängen von 100 oder deutlich mehr Kilometern.

Stau gibt es dafür schon seit dem Morgen an anderer Stelle – nämlich bei Güterschiffen. Durch den Verdi-Streik wurden auch wichtige Kanalschleusen in NRW blockiert. Güterschiffe kommen dort heute nicht weiter. „ Die Schleuse Münster am Dortmund-Ems-Kanal ist dicht“, sagte etwa der zuständige Gewerkschaftssekretär Bernd Feldhaus. Damit sei die wichtige Verbindung zwischen dem Mittellandkanal und dem Ruhrgebiet unterbrochen. Dasselbe gelte laut Verdi-Angaben auch für die Schleuse in Minden am Mittellandkanal und für die Schleusen Duisburg-Meiderich und Friedrichsfeld am Rhein-Herne-Kanal. Güterschiffe müssen dort eine Zwangspause einlegen und warten.

Mega-Streik legt NRW-Flughäfen lahm

Update vom 27. März, 7:44 Uhr: Der Mega-Streik legt am Montagmorgen den Flugverkehr in den beiden größten NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn weitgehend lahm. „Hier ist alles dicht. Das ist jetzt ein ökologischer Flughafen“, sagte der Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Michael Munkler zum Flughafen Köln/Bonn. Der Flughafen hat bereits am Vortag angekündigt, dass mindestens drei Viertel der geplanten 175 Starts und Landungen ausfallen würden. Weitere Flugstreichungen oder Umleitungen seien möglich.

Am Flughafen Düsseldorf wurden am Morgen laut Flugplan fast alle Flüge annulliert. Ursprünglich waren hier an dem Tag 330 Starts und Landungen am Düsseldorfer Airport geplant. Der Dortmunder Flughafen hatte für Montag den kompletten Flugbetrieb abgesagt. Der Flughafen Münster-Osnabrück, an dem nicht gestreikt wurde, übernahm jeweils 20 Starts und Landungen anderer Airports. „Wir helfen gern aus, damit die Urlauber an ihre Ziele kommen“, sagte der dortige Flughafensprecher Detlef Döbberthin.

Diese Bereiche sind laut Angaben von Verdi und der EVG am Montag vom Mega-Streik betroffen:

Mega-Streik heute: ÖPNV und Fernverkehr lahmgelegt – „Es fährt gerade nichts auf der Schiene“

Update vom 27. März, 7:21 Uhr: Der bundesweite Warnstreik legt am Montagmorgen in Nordrhein-Westfalen nicht nur den Fern-, sondern auch den Regional- und S-Bahnverkehr lahm. „Es fährt gerade nichts auf der Schiene“, sagte ein Sprecher der Bahn für NRW gegenüber der dpa. Das betreffe nicht nur die Regionalverbindungen von DB-Regio, sondern auch die Linien der Bahnkonkurrenten.

Noch ist es auf den NRW-Straßen allerdings ruhig. Der WDR meldet für 7:20 Uhr lediglich 81 Kilometer Stau in NRW – für einen Montagmorgen ist das deutlich weniger als üblich. Allerdings kann sich das noch ändern.

Mega-Streik heute: ÖPNV und Fernverkehr lahmgelegt – Tausende Teilnehmer

Update vom 27. März, 6:21 Uhr: Heute ist es so weit: Seit Mitternacht streiken Verdi und EVG. Dabei handelt es sich um einen Mega-Streik. Betroffen ist der gesamte Fernverkehr der Deutschen Bahn, der ÖPNV in ganz Deutschland, sowie mehrere Flughäfen.

Allein im Verdi-Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen sollen laut Gewerkschaft rund 4000 Arbeitnehmer streiken. Wegen des NRW-weiten Bahn- und Nahverkehrsstreiks müssen am Montagmorgen viele Pendler auf das Auto ausweichen. Aktuell ist es allerdings noch ruhig auf den Straßen. Der WDR meldete um 6:20 Uhr landesweit nur wenige Kilometer Stau.

Mega-Streik am Montag: EVG will „auch für die Reisenden“ streiken

Update vom 26. März, 17 Uhr: Wie der Flughafen Köln/Bonn mitteilt, werden aufgrund des Streiks am Montag (27. März) rund 130 Flüge ausfallen. Das ist ein Großteil der rund 180 Flüge, die an dem Tag eigentlich stattfinden sollten. Bereits am Sonntagabend kann es am Airport wie auch an vielen weiteren in NRW bereits zu Einschränkungen kommen.

Mega-Streik am Montag: EVG will „auch für die Reisenden“ streiken

Update vom 26. März, 9:30 Uhr: Der Verhandlungsführer der EVG, Kristian Loroch, hat vor dem ersten Warnstreik in der Tarifrunde 2023 deutlich gemacht: „Wenn wir am Montag streiken, streiken wir auch für die Zukunft der Eisenbahnen und Busbetriebe in Deutschland. Es muss gelingen, die Berufe bei Bus und Bahn wieder so attraktiv zu machen, dass Personalmangel zu einem Fremdwort wird. Dazu gehört auch eine deutlich bessere Bezahlung. Deshalb streiken wir jetzt auch für die Reisenden. Nur mit mehr und besser bezahlten Personal kann der Verkehr auf der Schiene den hohen Erwartungen gerecht werden“, machte er deutlich.

Den Arbeitgebern warf er vor, den Warnstreik provoziert zu haben. „Wir dürfen Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Von Anfang an war klar, dass es sich unsere Kolleginnen und Kollegen nicht gefallen lassen werden, wenn die Arbeitgeber meinen, sie mit Angeboten hinhalten zu können, die den Namen eines solchen nicht verdienen. Dazu ist die Lage viel zu ernst. Die finanzielle Situation ist für viele Mitarbeitenden mittlerweile sehr angespannt. Unser Auftrag ist es, die dringend notwendige Lohnerhöhung durchzusetzen. Das wollen wir am Verhandlungstisch tun, doch die Arbeitgeber verweigern sich - und nehmen in Kauf, dass ihre Kunden, die Reisenden, unter ihrer Uneinsichtigkeit zu leiden haben“, so Kristian Loroch.

NRW: Mega-Streik startet bereits am Sonntag – Bahn und ÖPNV warnen vor Ausfällen

Streik
Große Teile des öffentlichen Verkehrs in Deutschland werden am Montag (27. März) lahmgelegt. © Stefan Sauer/dpa/ZB/Symbolbild

Auch wenn der offizielle Warnstreik am Montag stattfindet, wird es bereits am Sonntag sowohl im Nah- als auch Fernverkehr in NRW zu Störungen kommen. Deutsche Bahn und die regionalen ÖPNV-Anbieter warnen vor „massiven Verspätungen und Ausfällen“ ab den Abendstunden. Das liege laut EVG daran, dass ganze Schichten bestreikt werden. Bei etlichen Mitarbeitenden beginnen diesen am Sonntag und gehen bis in den Montag hinein.

Auch auf die Autobahnen wird der Mega-Streik Auswirkungen haben – teilweise direkt und teilweise indirekt. So wird unter anderem am Sonntag auf die Kontrollen des Lkw-Fahrverbotes in NRW verzichtet. Nach Ansicht des Verbands Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen wird das zwar nicht zu massiven Staus führen, aber die Straßen könnten stellenweise doch etwas voller sein als sonntags üblich.

Streik auch in Köln, Bonn, Düsseldorf – so ist die Lage bei KVB, Rheinbahn, SWB am Montag

(os und mo mit dpa)

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