1. 24RHEIN
  2. Köln
  3. Mülheim

Köln: Polizei nimmt illegalen Welpenhandel hoch – so geht es den Bulldoggen-Babys jetzt

Erstellt:

Von: Johanna Werning

Kleine französische Bulldoggen-Welpen sind in einer Wohnung in Köln-Kalk in einem Gehege zu sehen.
In Köln-Kalk hat die Polizei Welpen sichergestellt © Paul Zinken/dpa

Sieben Französischen Bulldoggen sollten illegal im Internet verkauft werden. Das Tierheim Köln-Dellbrück kümmert sich nun um die Hundewelpen, die nicht nur „total verwurmt“ sind.

Köln – Die vergangene Woche hoffte und bangte das Tierheim Köln-Dellbrück um sieben kleine Französische Bulldoggen. Die Welpen und neun weitere Hunde wurden am 7. Dezember von der Polizei in Köln-Kalk sichergestellt. Ein Mann hat sie „illegal und ohne gültige Papiere“ im Internet zum Verkauf angeboten. Tierschützer vereinbarten daraufhin ein Kaufgespräch und retten die kleinen Vierbeiner gemeinsam mit der Polizei Köln, erinnert sich das Tierheim.

Köln: Illegaler Welpenhandel – „Wahnsinn, mit wie vielen Krankheiten diese kleinen Körper kämpfen“

Dabei fiel vor allem der schlechte Gesundheitszustand der sieben Welpen auf. Alle sind positiv auf Paravovirose – auch Hundeseuche genannt – getestet worden. „Und nicht nur das, sie haben auch Giardien, Kokzidien und sind total verwurmt“, so das Tierheim in einem Facebook-Post weiter. „Wahnsinn, mit wie vielen Krankheiten und Parasiten diese kleinen Körper gerade zu kämpfen haben.“

Kleine französische Bulldoggen-Welpen sind in einer Wohnung in Köln-Kalk in einer kleinen Transportbox zu sehen.
Die Polizei Köln hat mehrere Welpen von einem illegalen Händler sichergestellt © Paul Zinken/dpa

Vor allem der kleine Louis musste kämpfen. „Es geht ihm schlecht und es ist unklar, ob er es schaffen wird“, hieß es wenige Tage nach der Rettungsaktion. Der Welpe wurde darum in eine Tierklinik gebracht. Dort wurde er behandelt, um nach diesem „unwürdigen Start irgendwann in ein schönes Hundeleben starten“ zu können.

Französische Bulldogge
Widerristhöhe:Im Verhältnis zum Gewicht
Gewicht:8 bis 14 kg
Lebenserwartung:10 bis 14 Jahre
Alternative Namen:Bouledogue français
Temperament:Aufgeweckt, Verspielt, Unbeschwert, Anhänglich
Farben:Weiß, Rehfarbe, Stromung, Lohfarbe, Gestromt und weiß
Herkunft:Frankreich und England

Köln: Polizei nimmt illegalen Welpenhandel hoch – so geht es den Bulldoggen-Babys jetzt

Und tatsächlich: „Es gibt super Nachrichten“, freut sich das Tierheim in einem weiteren Post vom 16. Dezember. Die Behandlung hat angeschlagen. Eine Woche vor Weihnachten kann Louis zurück zu seinen Geschwistern ins Tierheim Dellbrück. Damit ist er „dem Sensenmann noch einmal im hohen Bogen von der Schippe gesprungen.“

Und auch seinen Geschwistern geht es mittlerweile viel besser. „Die Kleinen sind derzeit munter und wohlauf, sind aber Parvovirose positiv und auf der Isolierstation“, schreibt das Tierheim weiter. „Übern Berg sind die Hunde aber noch lange nicht.“ Häufig dauert es Monate, bis die Infektionskrankheit besiegt ist.

Parvovirose: Das steckt hinter der Infektionskrankheit

Parvovirose ist eine hoch ansteckende und schwere Infektionskrankheit bei Hunden. Bekannt ist sie auch als Hundeseuche. Verursacht wird die Krankheit durch das Canine Parvovirus. Vor allem Welpen im Alter von zwei bis 16 Wochen und alte Hunde können sich leicht mit dem Virus anstecken.

Parvovirose-Symptome sind unter anderem Fieber, verminderte Futteraufnahme, Teilnahmslosigkeit und Durchfall. In schweren Fällen stirbt ein Hund innerhalb von 24 bis 48 Stunden.

Wie es dann mit den Französischen Bulldoggen weitergeht, ist noch nicht klar. Da es sich um sichergestellte Tiere handelt, können sie „nicht vermittelt, besucht oder reserviert werden“, erklärt das Tierheim Köln-Dellbrück. Das Ermittlungsverfahren der Polizei laufe aktuell noch. (jw mit dpa) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln und NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant