Neues Hochhaus in Köln geplant – Quartier wird von weitem zu sehen sein

Im Lindgens-Areal in Köln-Mülheim sollen rund 300 neue Wohnungen gebaut werden. Auch ein Hochhaus ist im neuen Stadtquartier geplant.
Köln – Die Masse der Bauprojekte, die gerade in Köln umgesetzt werden, ist beeindruckend. Dabei wird klar: Die Schäl Sick ist ein immer interessanterer Standort. Vor allem im Stadtteil Köln-Mülheim tut sich einiges. Das I/D Cologne und das Deutz-Areal sind nur zwei Beispiele dafür. Am Mülheimer Hafen entsteht außerdem das Lindgens-Areal, ein gemischtes Wohn- und Gewerbeviertel.
Das Areal könnte bald auch über die Stadtteilgrenzen hinaus zu sehen sein – wegen eines Turmes, über den ausnahmsweise nicht ausgiebig gestritten wird. 24RHEIN hat die Infos zum Bauprojekt.
Lindgens-Areal Köln-Mülheim: 300 Wohnungen, Kita und Gastronomie
Das Lindgens-Areal hat seinen Namen von der gleichnamigen Firma, die auf dem Gelände unter anderem Druckfarben herstellte. Das Gebiet befindet sich zwischen dem Mülheimer Hafen im Westen und der Deutz-Mülheimer-Straße im Osten und Norden. Im Süden reicht es an den Auenweg heran.
Das Baugebiet ist insgesamt fünf Hektar groß und liegt in unmittelbarer Nähe zum Otto-Langen-Quartier. Es wird zum Teil neu gebaut, zum Teil bleiben Bestandsgebäude erhalten. Bereiche des Areals stehen außerdem unter Denkmalschutz. Projektentwickler ist WvM Immobilien, das das Projekt mit zwei seiner Tochtergesellschaften realisiert. Geplant sind:
- 295 Wohnungen
- eine Kita
- Gewerbeflächen
- Gastronomie
Lindgens Mülheim: Neuer Quartiersplatz und Nachhaltigkeit
Treffpunkt im Quartier wird ein zentraler Platz, der das Lindgens-Areal mit dem benachbarten Deutz-Areal und dem Otto-Langen-Quartier verbindet. Die Natur soll im neuen Viertel nicht zu kurz kommen. „Unter anderem wird die zukünftige Außenanlagengestaltung mit dem bisherigen Grünzug Charlier verbunden, in dem sich Grünstreifen wie Finger durch das Stadtquartier ziehen und die Bebauung somit auflockern“, sagt WvM-Sprecherin Juliane Hein 24RHEIN.
Begrünte Dächer sollen ebenfalls für ein besseres Klima sorgen. Außerdem setzen die Projektentwickler beim Bau und der Sanierung der Gebäude auf die sogenannte „KfW-40 Bauweise“, ein besonders energiesparendes Konzept.
Eine weitere Überlegung: Wie schützt man das Viertel vor Hochwasser? Der Projektentwickler plant dafür unterirdische Retentionsbaukörper, die das Hochwasser aufnehmen und zeitverzögert wieder in die Kanalisation abgeben können, um Überflutungen zu vermeiden. Retentionsdächer sollen den gleichen Zweck erfüllen.
Wohnungen im Lindgens-Areal Köln-Mülheim: Großteil Eigentumswohnungen
Ein Großteil der Wohnungen, nämlich 85 Prozent, sind Eigentumswohnungen und werden zum Kauf angeboten. Die restlichen 15 Prozent sind sozial geförderte Mietwohnungen. Das heißt, die Mieten sind günstiger als bei Wohnungen in vergleichbaren Lagen.
Bei Neubauprojekten einer bestimmten Größe müssen normalerweise 30 Prozent aller Wohnungen sozial gefördert sein. Weil in diesem Fall aber keine „ausreichende Bodenwertsteigerung“ erwartet wird, hat der Projektentwickler WvM diese Vorgaben nicht. „Wir sind uns jedoch bewusst, wie wichtig eine solche Komponente und damit auch seine sozial verträgliche Mischung ist, daher haben wir freiwillig einen Anteil von 15 Prozent der später durch uns zu errichtenden Wohnungen angeboten“, erklärt WvM-Sprecherin Juliane Hein.
Lindgens-Quartier Köln: Zahlen und Fakten
Fläche: | 5 Hektar |
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Wohnungen: | 295, davon 15 Prozent gefördert |
Projektentwickler: | WvM Immobilien |
Baubeginn: | voraussichtlich 2023 |
Fertigstellung: | unbekannt |
Neues Hochhaus für Köln – mit 19 Stockwerken in Mülheim
Köln wird immer enger bebaut. Da auch in der Millionenstadt der Raum nur begrenzt ist, wird der Trend mittelfristig zu höheren Gebäuden gehen. Aber Hochhäuser im eigenen Stadtteil? Sind nie gerne gesehen. Beim Neubauprojekt Waldviertel in Köln-Rodenkirchen zum Beispiel sorgen die geplanten Hochhäuser für Zoff.
Auch im Lindgens-Areal ist ein Hochhaus geplant, das 19 Stockwerke umfasst. Das Besondere: Das Gebäude scheint von den Anwohnerinnen und Anwohnern sogar gewollt zu sein.
„Schon im Werkstattverfahren wünschten sich die Bürgerinnen und Bürger einen Hochpunkt. Der Vorhabenträger hat daraufhin in Abstimmung mit den beteiligten Ämtern der Stadt Köln ein siebenstöckiges Gebäude an dieser Stelle platziert“, sagt WvM-Sprecherin Juliane Hein 24RHEIN. Doch das war offenbar nicht genug.
Die Bauvorhaben in Mülheim begleitet auch die „Ständige Jury Mülheimer Süden“, eine Zusammenstellung von Fachexpertinnen und -experten. Diese Jury sprach sich für ein noch höheres Gebäude mit „Turmcharakter“ aus, das ein gut sichtbares Gegenstück zum Deutz-Areal ist. So kam es zum Hochhaus, das auch über die Quartiersgrenzen hinweg zu sehen sein wird.
Köln-Mülheim Lindgens-Areal: Der Zeitplan
Sollte es von der Stadt noch 2022 grünes Licht für den Bebauungsplan geben, könnte es bald losgehen. „Wir stehen in den Startlöchern und hoffen, noch in 2023 baulich beginnen zu dürfen“, sagt Sprecherin Juliane Hein. Wann das Lindgens-Areal fertiggestellt ist, ließ sie auf 24RHEIN-Anfrage offen. (mah) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.