Otto-Langen-Quartier: Was den Bau des neuen Stadtviertels so kompliziert macht

In Köln-Mülheim entsteht mit dem Otto-Langen-Quartier ein neues Stadtviertel. Die Entwicklung könnte kompliziert werden – wegen der Besitzverhältnisse.
Köln – Wohnen, Arbeit und Kultur im Osten von Köln: All das will das Otto-Langen-Quartier vereinen. Es ist das nächste Bauprojekt im beliebten Stadtteil Mülheim. Noch stehen hier große, rotbraune Gebäude aus dem Industriezeitalter. Früher wurde an dieser Stelle der berühmte Viertakt-Otto-Motor entwickelt.
Otto-Langen-Quartier in Köln: Was ist geplant?
- 450 Wohnungen, teilweise öffentlich gefördert (also mit niedrigeren Mieten)
- Ein Hotel
- Gastronomie und Gewerbe
Eine Kita - Spielplätze
- Grünflächen zwischen den Wohnbereichen und als Verbindung zum Mülheimer Hafen, angrenzenden Vierteln und dem Rheinufer
- Auch „Kulturbetriebe und andere Betriebe der Kreativwirtschaft“ sind laut Stadt denkbar.
In unmittelbarer Umgebung laufen mit dem ID Cologne und dem Max-Becker-Areal zwei weitere Bauprojekte.
Otto-Langen-Quartier Köln-Mülheim: Kompliziertes Bauprojekt
Wann die Umgestaltung beginnt und wie lange sie dauern wird, ist noch unklar. Das liegt vor allem an den relativ schwierigen Besitzverhältnissen. Denn das 6,8 Hektar große Areal ist auf mehrere Eigentümer aufgeteilt.
- Im vorderen Teil des Areals befindet sich die ehemalige Hauptverwaltung des Kölner Konzerns Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD). Das sogenannte „Eggerbauer-Gebäude“, benannt nach dem Kölner Immobilienkaufmann Gottfried Eggerbauer, gehört jetzt der Stadt Köln. Sie hat dafür von einem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und das Gebäude einem anderen Interessenten „weggeschnappt“.
- Der hintere Teil, das ehemalige Gießereigelände, gehört noch dem Land NRW – genauer gesagt der Entwicklungsgesellschaft NRW.Urban. Die will ihren Teil an einen Investor verkaufen. Auch diesen Bereich hätte die Stadt gerne. Die Reglementierungen schreiben aber vor: Erst muss mit einem externen Interessenten ein Kaufvertrag vereinbart werden, dann kann die Stadt gegebenenfalls ihr Vorkaufsrecht nutzen.
- Weitere 7000 Quadratmeter gehören noch dem Motorenbauer Deutz AG.
Otto-Langen-Quartier: „raum 13“ will zurückkommen
Bei der Frage, wie es mit dem Otto-Langen-Quartier weitergeht, spielt noch eine weitere „Partei“ eine Rolle. Die Künstlerinitiative „raum 13“ betrieb von 2011 bis 2020 sein „Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste“ im Gebäude der KHD-Hauptverwaltung. Dann verkaufte der Besitzer Gottfried Eggerbauer das Gebäude (siehe oben). „raum 13“ weigerte sich, auszuziehen und der Fall landete vor Gericht. Ende April 2021 musste die Künstlerinitiative die KHD-Hauptverwaltung räumen.
Beendet ist das Thema damit aber noch nicht. „Inzwischen haben drei Gespräche zwischen ‚raum13‘ und der Verwaltung stattgefunden“, bestätigt eine Stadtsprecherin 24RHEIN. Dabei sei es unter anderem auch darum gegangen, „mögliche mietvertragliche Inhalte“ abzustimmen. Die Künstlerinitiative könnte also schon bald wieder zurückkehren. (mah) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.