Update, 4. Februar, 11:33 Uhr: Nun ist klar, dass es sich bei der festgenommenen Frau um die Mutter des Säuglings handelt. Das teilt am Freitagmorgen ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.
Die 37-Jährige steht im Verdacht, den neugeborenen Jungen, der noch gelebt habe, am Rheinufer abgelegt zu haben. Nach den Feststellungen eines Gutachters sei es nicht auszuschließen, dass die wohnungslose Frau zum Zeitpunkt der Tat wegen einer schweren psychischen Erkrankung schuldunfähig war, erklärte der Sprecher. Deshalb werde die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht die einstweilige Unterbringung der Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragen. Rechtsmedizinische Untersuchungen sollen die genaue Todesursache des Babys klären.
Update, 3. Februar, 14:58 Uhr: Nach dem grausamen Fund einer Babyleiche am Mittwoch am Rheinufer in Köln wurde eine 37 Jahre alte Frau festgenommen. Nach Angaben der Polizei sei die Frau am Donnerstagmorgen am Konrad-Adenauer-Ufer festgenommen worden. „Sie steht im dringenden Verdacht, einen neugeborenen, lebenden Jungen unter einer Aussichtsplattform am Rheinufer in Köln-Riehl abgelegt zu haben“, so ein Polizeisprecher. Es könnte sich um die wohnungslose Mutter des Kindes handeln.
Aktuell prüft die Staatsanwaltschaft, ob die beschuldigte Frau vorübergehend in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden kann. Eine Sachverständige soll die 37-Jährige noch heute untersuchen. Die genaue Todesursache des kleinen Jungen ist weiterhin unklar.
Köln – Schrecklicher Fund am Rhein in Köln: Ein Spaziergänger entdeckte am Mittwochmittag, 2. Februar, gegen 12:45 Uhr eine Babyleiche am Rheinufer in Köln-Riehl. Er alarmierte sofort die Polizei. Die Leiche des Jungen habe unter einem terrassenartigen Aussichtspunkt gelegen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Köln-Riehl | |
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Einwohner: | 11.840 (31. Dez. 2019) |
Stadtbezirk: | Nippes (5) |
Das Rheinufer ist in diesem Bereich bei Spaziergängern und Fahrradfahrern beliebt, in der Nähe befindet sich eine Jugendherberge. An der Fundstelle befand sich ein notdürftig eingerichteter Schlafplatz mit Decken und Kissen.
Die Obduktion des kleinen Jungen wurde noch am Mittwoch durchgeführt. Jedoch habe diese bislang kein abschließendes Ergebnis darüber gebracht, ob das Neugeborene gelebt hat, als es am Fundort zurückgelassen worden ist, so Oberstaatsanwalt Urlich Bremer gegenüber 24RHEIN. „Aus diesem Grund hat die Staatsanwaltschaft weitere rechtsmedizinische Untersuchungen in Auftrag gegeben, die einige Tage in Anspruch nehmen werden“, teilt Bremer mit.
Ob es sich um ein Kapitaldelikt handelt, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilt werden. Die Polizei Köln hat unterdessen Spuren am Fundort gesichert und sei nun damit beschäftigt, Zeugen zu vernehmen.
Am Mittwoch war der Fundort rund um den Bereich „An der Schanz“ auf Höhe des Reisemobilhafens Rund in Köln-Riehl (Stadtbezirk Köln-Nippes) großräumig abgesperrt. In direkter Nähe befindet sich die Mülheimer Brücke.
Das Kriminalkommissariat 11 hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise nehmen die Ermittler unter der Telefonnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen. Dieser Text wird ständig aktualisiert. (mlu) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Aktualisierung: Obduktion ohne Ergebnis.