Vergessener Freizeitpark in Köln – so sah der Tivoli am Rhein einst aus
Köln hatte einst den größten Freizeitpark Deutschlands – und zwar direkt am Kölner Rhein. Doch vom Tivoli Park ist heute nicht mehr viel übrig.
Köln – Ein 40 Meter hohes Riesenrad, eine Achterbahn und eine Kartbahn: Das alles und noch viel mehr gab es in den 1970er-Jahren im Tivoli Park in Köln. Der Freizeitpark hatte nicht nur unzählige Attraktionen und lag direkt am Kölner Rhein. Er galt auch als größter Freizeitpark Deutschland – und trotzdem: Nach nur fünf Jahren war Schluss.
Als Köln einen eigenen Freizeitpark hatte – mit Blick auf den Kölner Rhein

Am 29. April 1971 eröffnete der Kölner Tivoli gemeinsam mit der Bundesgartenschau. Direkt hinter der Mülheimer Brücke befand sich der damalige Eingang. Auf einer Fläche von acht Hektar gab es dann in der Riehler Aue (Stadtbezirk Köln-Nippes) zahlreiche Attraktionen und Fahrgeschäfte – mit Blick auf den Kölner Rhein.
Der weltbekannte Vergnügungspark Tivoli in Dänemark war dabei Vorbild für den Kölner Freizeitpark. Und auch der Tivoli am Rhein hatte einen besonderen Beinamen. Er galt als größter Freizeitpark Deutschlands und hatte mit „eine Reise um die Welt“ sogar ein eigenes Motto.
In den 1970er Jahren gibt es unzählige Fahrgeschäfte im Kölner Tivoli – und sogar ein Elefantenzelt
Darum wurde der Park auch in vier verschiedene Länder aufgeteilt. Neben Deutschland gab es Frankreich, Südamerika und die Türkei. Jeder Bereich war entsprechend dekoriert. Außerdem gab es landestypische Spezialitäten. Doch damit nicht genug: Der Kölner Tivoli hatte neben einem Elefantenzirkus, einer Trampolinanlage und einer Kegelhalle auch eine Discothek und unzählige Attraktionen und Fahrgeschäfte, wie Jürgen Nießen in seiner „Sammlung Nießen“ zeigt.
Vor allem das 40 Meter hohe Riesenrad, die Achterbahn „Super 8“ und die diversen Kinderkarussells waren bei den Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt.
Kölns vergessener Freizeitpark: Nach nur fünf Jahren wurde der Kölner Tivoli geschlossen
Und dennoch: Nach gerade einmal fünf Jahren war Schluss mit dem Freizeitpark in Köln. Denn die Besucher blieben nach und nach aus, der Park schrieb rote Zahlen. Der Erfolg des Kölner Tivoli wurde auch dadurch erschwert, dass der Park die Hälfte des Jahres geschlossen bleiben musste. Der Grund: Hochwassergefahr. Zwischen Oktober und April mussten sogar die Fahrgeschäfte abgebaut werden, weil die Riehler Aue in den Wintermonaten regelmäßig vom Rhein überflutet wurde. Somit konnte der Freizeitpark nur von April bis Oktober öffnen.
Im Jahr 1975 – und damit nicht einmal fünf Jahre nach der Eröffnung – gab es dann das Aus und der Kölner Tivoli meldete Konkurs an. Der Park wurde geschlossen. Im März 1976 wurde die letzten Freizeit-Attraktionen abgebaut. Das einstige Gelände des Freizeitparks ist heute eine beliebte Kölner Spazierstrecke samt Hundefreilauffläche. Von den Attraktionen, Fahrgeschäften und Buden ist nicht mehr viel übrig. Lediglich die Wege und kleinere Details erinnern an den Kölner Tivoli.
Übrigens: Nicht nur in der Riehler Aue gibt es vergessene Orte. In Köln gibt es sogar einen Kronleuchtersaal – unter der Erde. Dabei hängt ein Kronleuchter in der Kölner Kanalisation. (jw) Fair und unabhängig informiert, was im Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.