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Anwohner hörten abends Kampfjets in Köln: Warum Eurofighter unterwegs waren

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Von: Maximilian Gang

Ein Tornado-Kampfjet der Luftwaffe fliegt durch die Luft
Immer wieder sind Kampfjets über Köln zu hören und sehen. (Symbolbild) © localpic/Imago

Am 13. März flogen zahlreiche Kampfflugzeuge tief über Köln. Vom Boden konnte man die Kampfjets am Abend hören – und teilweise sogar sehen.

Köln – War das etwa ein Kampfjet, der gerade über das Haus geflogen ist? Das haben sich am Montagabend (13. März) sicherlich einige Kölner und Kölnerinnen gefragt. Unter anderem gegen 20:52 Uhr und 21:18 Uhr waren die Kampfjets zu hören – und das stellenweise relativ laut, wie Anwohner im Kölner Süden beschreiben. Kein Einzelfall, denn immer wieder fliegen Eurofighter und Co. über Köln und das auch in den Abendstunden. Warum sind die Kampfjets am Montagabend über Köln geflogen?

Kampfjets über Köln: Eurofighter und Tornados im Ausbildungsflugbetrieb

Zwölf Flieger waren am Montagabend über Köln unterwegs, sagt ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr auf 24RHEIN-Anfrage. Die Flughöhen der Kampfjets der Bundeswehr „im Stadtbereich betrugen zwischen 3.000 Fuß (ca. 945 Meter) und 3.400 Fuß (ca. 1.035 m) über Grund“, sagt der Sprecher. Der Grund für die Flüge: „Die Einsätze erfolgten im Rahmen des täglichen Routineausbildungsflugbetriebs“. Ein deutlich ungewöhnlicheren Einsatz hatten zwei Eurofighter, die einen Regierungsflieger bis nach Köln eskortieren mussten. Dahinter stecke ein besonderer Flug, der für „atemberaubende Bilder“ sorgte.

Fliegerhorst Nörvenich
BezeichnungFliegerhorst Nörvenich
Adresse/StandortFliegerhorst, 52388 Nörvenich
Eröffnung1954
BetreiberLuftwaffe (Bundeswehr)
Beschäftigte907 Soldatinnen und Soldaten, 226 Zivilangestellte
ICAO-CodeETNN

Nähe zum Fliegerhorst Nörvenich sorgt für Lärm in Köln

Dass Kampfjets der Luftwaffe über Köln zu hören sind, ist keine Seltenheit: Immer wieder hört man in Köln die Fluggeräusche von Kampfjets. Häufig aufgrund von Vermessungsflügen der Luftwaffe – wie zuletzt im Dezember. Das liegt an der räumlichen Nähe zum Fliegerhorst Nörvenich bei Düren.

Die Flüge vom Montagabend sind dagegen auf Landeanflüge auf den Luftwaffenflugplatz Nörvenich zurückzuführen, wie der Bundeswehrsprecher erläutert. Dabei waren sowohl Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter als auch Flieger des Typs Tornado beteiligt.

Insgesamt sind 30 Eurofighter-Kampfjets am Standort in NRW stationiert. Die Flieger sind Teil des taktischen Luftwaffengeschwaders 31 ‚Boelcke‘ – eins von vier Eurofighter-Geschwadern der Luftwaffe. Die anderen Eurofighter-Standorte liegen in Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Niedersachsen.

Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“

Das Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ gehört zu den ältesten fliegenden Einsatzverbänden der Luftwaffe. Es ist eines von vier Eurofighter-Geschwadern in Deutschland. Die Geschichte reicht dabei bereits mehr als 60 Jahre zurück: Die Aufstellung erfolgte bereits am 20. Juni 1958. Seit dem 1. Juli 2015 ist es dem Luftwaffentruppenkommando in Köln-Wahn unterstellt. Benannt wurde die Einheit nach einem der bekanntesten Jagdflieger im Ersten Weltkrieg, Oswald Boelcke.

Das am Fliegerhorst Nörvenich stationierte Geschwader besteht dabei aus insgesamt 907 Soldatinnen und Soldaten, die auf die Luft-Boden-Fähigkeit der Bundeswehr spezialisiert sind. Hinzu kommen 226 Zivilangestellte. Geführt wird die Einheit vom Kommodore Oberst Timo Heimbach. Die Flotte umfasst 30 Eurofighter.

Fliegerhorst Nörvenich ist einer von vier Eurofighter-Standorten der Luftwaffe

Bis 2026 sind übergangsweise zudem 25 Kampfbomber vom Typ Tornado in Nörvenich stationiert. Diese wurden vom Fliegerhorst im Rheinland-Pfälzischen Büchel nach NRW verlegt – trotz Widerstand aus der Bevölkerung. Der Standort in NRW ist einer von nur zwölf aktiven Fliegerhorsten der Luftwaffe. (mg) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Deutschland passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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