Von Köln ins Weltall: Astronauten sollen in Halle trainieren, die wie der Mond aussieht

Führt der Weg für Astronautinnen und Astronauten in Zukunft nur über Köln? Wie das Deutsche Luftfahrtzentrum erklärt, soll in der Domstadt künftig ausgebildet werden.
Köln – Vom Kölner Dom bis hin zum Mond: Astronautinnen und Astronauten, die zum Mond fliegen, sollen zukünftig in Köln ausgebildet werden. Auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR (Stadtbezirk Porz) beginnt in den nächsten Monaten der Aufbau der Test- und Trainingseinrichtung LUNA, erklärt das Zentrum selbst. LUNA ist ein Gemeinschaftsprojekt des DLR und der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die in Köln das Europäische Astronautenzentrum (EAC) betreibt.
Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum | |
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Adresse | Linder Höhe, 51147 Köln |
Flüge zum Mond: Astronauten werden bald beim DLR in Köln ausgebildet
„Die Rückkehr des Menschen zu unserem Erdtrabanten ist ein erklärtes Ziel der internationalen Raumfahrt“, erklärt das DLR. Im Gegensatz zu den kurzen Besuchen der Apollo-Astronauten soll die zukünftige Präsenz auf dem Mond jedoch dauerhaft angelegt sein. Nach und nach werde Infrastruktur auf der Mondoberfläche platziert, um wiederholte und längere Aufenthalte zu ermöglichen, bis schließlich eine Mondstation den Astronautinnen und Astronauten als Forschungsbasis und Lebensraum dient.
Köln bekommt Halle, die Mondumgebung abbildet – inklusive Staub und Krater

„Die Mondsimulationsanlage LUNA wird einen wichtigen Beitrag leisten, um die Raumfahrtmissionen der kommenden Jahrzehnte vorzubereiten. In einer 700 Quadratmeter großen Halle, von neun Metern Höhe, werden die besonderen Umweltbedingungen des Mondes realitätsnah simuliert. Unter anderem wird mondähnlicher Staub, sogenannter Regolith, den kompletten Boden der Halle bedecken, es werden mondähnliche Krater nachgebildet und Felsen vorhanden sein, und es wird ein Aufhängungssystem geben, mit dem Astronautinnen und Astronauten auf ein Sechstel ihres irdischen Gewichts abgefedert werden und somit die reduzierte Schwerkraft des Mondes erfahren“, erklärt das DLR.
- 700 Quadratmeter
- mondähnlicher Staub (Regolith)
- mondähnliche Krater werden
- Felsen
- Aufhängungssystem, dass Astronautinnen und Astronauten auf ein Sechstel ihres Gewichts abfedert (Simulation reduzierter Schwerkraft)
DLR: Astronauten werden bald in Köln vorbereitet – für Reise zum Mond
Die Simulationen dienen einerseits der Erforschung und Entwicklung von Technologien, die für die Anwendung unter lunaren Bedingungen optimiert sind. Andererseits können Astronautinnen und Astronauten sowie die Unterstützungsteams in den Kontrollzentren, so nah an der Realität wie möglich, für ihren Einsatz auf der Mondoberfläche trainieren. Darüber hinaus ist LUNA ein Forschungsumfeld, dass der universitären Forschung ebenso offen steht, wie der Industrie, Start-ups sowie kleineren und mittelständischen Unternehmen.
Mond-Anlage auf DLR-Gebiet in Köln soll noch 2022 gebaut werden – für über 25 Millionen Euro
Der Baubeginn der Mond-Analog-Anlage ist noch für 2022 vorgesehen. Die ESA finanziert den Bau der Halle, während das DLR mit Unterstützung des Landes NRW, von bis zu 25 Millionen Euro, die technische Ausstattung der Halle und des angeschlossenen Mondtechnologiezentrums übernimmt. Hier wird ein Großteil der technischen Infrastruktur sowie Vorbereitungsräume, Labore und Besucherräume untergebracht werden. (mo) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.