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Köln: Stadtteil ohne Anwohner-Parken – doch der Grund macht niemand glücklich

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Von: Johanna Werning

In Köln wird die Gebühr für das Anwohnerparken deutlich teurer. Allerdings bleibt ein Veedel verschont. Doch für Zollstock ist das eine bittersüße Nachricht.

Köln – Köln hat 86 Veedel. Und in denen wird das Anwohnerparken wohl bereits in wenigen Monaten deutlich teurer. Ab 2024 soll die Gebühr des Bewohnerparkausweises nämlich von 30,70 Euro auf bis zu 390 Euro ansteigen – und zwar in ganz Köln. Zumindest fast. Denn tatsächlich bleibt ein Veedel auch weiterhin scheinfrei.

 Bewohnerparken in Köln wird deutlich teurer – außer in Zollstock


Autos parken in der Alteberger Straße. Dazu eine Park-Hinweissäule.
Das Anwohnerparken in Köln soll deutlich teurer werden. (IDZRNRW-Montage). © M.Zettler/Imago & Wilhelm Mierendorf/Imago

In Zollstock (Stadtbezirk Köln-Rodenkirchen) wird es wohl auch trotz steigender Parkausweis-Gebühr gar kein Anwohnerparken geben. Das geht nun aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung an die Bezirksvertretung Rodenkirchen hervor. Doch die Nachricht ist keine gute. Denn der Grund für die Bewohnerparken-Absage: Es gibt einfach zu wenig Parkplätze in Zollstock.

Das dürfte für viele auf den ersten Blick kurios wirken, denn eigentlich wird der Kölner Parkraummangel als einer der Gründe genannt, warum das Anwohnerparken in ganz Köln so teuer werden soll. Aber warum wird dann gerade in Zollstock eine Ausnahme gemacht?

Bewohnerparken in Köln: Darum ist „Zollstock als Bewohnerparkgebiet ungeeignet“

Die Erklärung liefert das Ergebnis einer Untersuchung, die die Bezirksvertretung vor Jahren beauftragt hat. Schon im Jahr 2017 sollte die Stadtverwaltung prüfen, wie die Parksituation in Zollstock ist. Das nun veröffentliche Ergebnis: In den drei Parkgebieten „Zoll I“, „Zoll II“ und „Zoll III“ gibt es sowohl morgens als auch nachmittags und abends mehr parkende Fahrzeuge als legalen Parkraum.

Vor allem am späten Abend gibt es in Zollstock besonders viele parkende Autos. Um 22 Uhr parkten während der Untersuchung 4.827 Fahrzeuge in allen Gebieten zusammen. Dabei gab es insgesamt nur 3.853 legale Stellplätze, so die Stadtverwaltung. Das Besondere dabei: Die Untersuchung zeige, „dass der Großteil der Fahrzeuge den Bewohner*innen um 22 Uhr selbst gehört.“ Und genau dadurch erweist sich das Einrichten eines Bewohnerparkgebiets – anders als im restlichen Köln – „als ungeeignet“.

Bewohnerparken in Köln wird deutlich teurer: Gebühren im Überblick

Fahrzeug-Länge bis zu 4,109 m4,109 bis 4,709 m4,710 bis 5,6 m
Gebühr ohne Ermäßigung330 Euro360 Euro390 Euro
Gebühr Inhaber KölnPass105 Euro112 Euro120 Euro
Gebühr Schwerbehinderte90 Euro96 Euro102 Euro

Kein Anwohnerparken in Köln-Zollstock: Weil es schon jetzt zu wenig Parkplätze gibt

Denn „das Bewohnerparken dient dazu, den Parkdruck gerade für Bewohnende eines Viertels zu verringern“, erklärt die Stadt Köln. Das passiert, in dem das Parken in der jeweiligen Zone eigentlich kostenpflichtig ist. Der Bewohnerparkausweis jedoch anstelle eines Parktickets genutzt werden kann.

Da in Zollstock der sogenannte Parkdruck jedoch durch die Anwohnerinnen und Anwohner erzeugt wird, würde ein Anwohnerparken die Situation nicht lösen. Immerhin würde niemanden vom Parken abgehalten werden, „weil alle, die Interesse daran haben, ihr Fahrzeug im Gebiet abzustellen, tatsächlich auch einen Ausweis erhalten könnten“, erklärt die Verwaltung. Somit wird es in Zollstock auch in naher Zukunft kein Anwohnerparken geben. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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