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Büffeln statt Bier: Kölner Gesamtschule soll auf Brauerei-Gelände ziehen

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Von: Johanna Werning

Links: In einem leeren Unterrichtsraum an einer Schule sind die Stühle auf einen Tisch gestellt. Rechts: Bierflaschen mit Kronkorken laufen durch die Produktion einer Brauerei über die Förderbänder einer Befüllungsanlage.
Die Europaschule in Köln soll zeitweise in einer ehemaligen Brauerei unterkommen (IDZRW-Montage) © Patrick Pleul/dpa & Rainer Jensen/dpa

Köln-News: Dort, wo einst Küppers und Dom Kölsch gebraut wurde, soll schon bald eine Gesamtschule residieren – als vorübergehende Unterkunft der Europaschule.

Köln – Weiterführende Schulen sind in Köln Mangelware. Seit Jahren gibt es in Köln zu wenig Schulplätze für zu viele Schülerinnen und Schüler. Rund 500 Plätze fehlten zwischenzeitlich. Die Lösung: Die Kölner Schulen sollen neu gebaut beziehungsweise ausgebaut werden. Eine davon: Die Europaschule am Raderthalgürtel – und für die soll es nun zeitweise einen besonderen Standort geben.

Köln: Ehemaliges Gelände der Dombrauerei soll Ersatzstandort für Europaschule werden

Der Grund: Die Gesamtschule in Zollstock (Stadtbezirk Köln-Rodenkirchen) muss generalsaniert werden. Doch damit der Umbau möglich wird, muss für die Schülerinnen und Schüler an der Schule ein Ausweichquartier her. Jetzt wurde der passende Raum gefunden – in einer ehemaligen Kölsch-Brauerei.

Die Europaschule in Köln
Adresse:Raderthalgürtel 3, 50968 Köln
Schulform:Gesamtschule
Schülerinnen und Schüler:1823 (Stand: 2016)
Lehrerinnen und Lehrer:115 (Stand: 2016)
Mögliche Abschlüsse:Hauptschulabschluss nach Klasse 9 und 10, Realschulabschluss, Fachhochschulreife und Abitur

„Die Stadt Köln hat nun einen geeigneten Ersatzstandort gefunden, an den die Europaschule während der Umsetzung der Baumaßnahme standortnah ausquartiert werden kann“, teilt die Stadt Mitte August mit. Die Lösung: Die ehemalige Dombrauerei in Bayenthal. „Die Fläche liegt an der Alteburger Straße im Plangebiet der Parkstadt Süd und war bis zum Frühjahr 2005 Standort der Dombrauerei“, erklärt die Stadt Köln.

Das Brauerei-Gelände an der Alteburger Straße in Köln

► Von 1964 bis 2001 braute die Küppers Kölsch-Brauerei ihr Kölsch in der Alteburger Straße

► Von 2001 bis 2005 wurde Dom-Kölsch in der Brauerei in Bayenthal hergestellt

2006 wurde das Gelände an eine Investorengruppe verkauft, später an das Land NRW weiterveräußert

Seit 2020 gehört das Areal der Stadt Köln

Noch befindet sich u.a. der Gemeinschaftsgarten „Neuland“ auf dem ehemaligen Brauereigelände

Eine Flüchtlingsunterkunft mit Platz für rund 50 Personen steht dort ebenfalls

Brauerei-Gelände soll Schulstandort werden – Vorbereitungen laufen „intensiv“

Bis die Europaschule allerdings tatsächlich umzieht, könnte es noch dauern: „Derzeit wird die Fläche intensiv auf das Vorhaben hin untersucht.“ Ziel ist es aktuell, dass die ehemalige Brauerei bis zum 1. Januar 2023 bereitsteht, „um ihn baulich für die Errichtung des Ersatzstandortes vorzubereiten.“

Denn damit das Gebäude als Ersatzstandort für die Europaschule infrage kommt und Unterricht stattfinden kann, sind mehrere Umbaumaßnahmen nötig, heißt es weiter. Dafür will sich die Stadt mit Umwelt- und Verbraucherschutzamt abstimmen. Aktuell finden Gespräche statt – auch mit den derzeitigen Nutzern.

Europaschule: Ab wann wird in Köln-Bayenthal unterrichtet?

„Die Fertigstellung des Baus am Ersatzstandort in der Alteburger Straße wird mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. Ein konkreter Zeitplan wird noch ausgearbeitet“, erklärt die Stadt weiter.

Fest steht allerdings, dass die Generalsanierung der denkmalgeschützten Europaschule am Raderthalgürtel gemäß Ratsbeschluss bis Ende 2027 realisiert werden soll. Danach soll der Schulbetrieb auch wieder an den Standort in Zollstock zurückkehren. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Deutschland, NRW und Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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