Müllberge und Ratten am Kölnberg: Erste Erfolge – „sehr große Aufgabe“

Seit rund acht Monaten kämpft die Stadt Köln gegen Müllberge und Ratten am Kölnberg. Doch bringen die Maßnahmen etwas? Eine erste Bilanz.
Köln – Er sollte das Vorzeigeprojekt in den 1970er-Jahren in Köln werden. Stattdessen steht der Kölnberg heute mit den rund 1.318 Wohnungen für Müll, Ratten und Verwahrlosung. Die Hochhaussiedlung in Köln-Meschenich gilt als sozialer Brennpunkt. Immer wieder wird Müll einfach von Balkonen und aus Fenstern geworfen – zur Freude der Ratten und zum Leidwesen der anderen Bewohnerinnen und Bewohner. Im Sommer 2021 erreichte die Müll- und Rattenproblematik am Kölnberg einen Höhepunkt So schlimm, dass die Stadt Köln schließlich eingriff.
Der Kölnberg | |
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Adresse | „An der Fuhr“, „Am Rondorfer Pfad“ und „Alte Brühler Straße“ |
Gebäude | 9, bis zu 26 Etagen |
Wohnungen | 1.318 Wohneinheiten |
Bewohnerinen und Bewohner | Etwa 4.100 Menschen aus über 60 Nationen. |
Baujahr | In den 1970er Jahren errichtet |
Köln: Rattenplage am Kölnberg – erste Maßnahmen
Gemeinsam mit städtischen Ämtern, Trägern der Wohlfahrtspflege, dem Mieterverein Köln und den Wohnungseigentümergesellschaften wurde ein runder Tisch gegründet, um die Wohnsituation am Kölnberg zu verbessern. Knapp acht Monate später zieht die Stadt Köln ein erstes Zwischenfazit. „Erstmals ist es gelungen, eine effektive Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Handlungsakteurinnen und Handlungsakteuren am Kölnberg herzustellen“, so die Stadt Köln. Aber welche Maßnahmen wurden ergriffen?
Köln: Kölnberg soll müll- und rattenfrei werden – Kontrollen und Schädlingsbekämpfung
- Regelmäßige Kontrollen des Ordnungs- und des Gesundheitsamts
- Schädlingsbekämpfung
- Die Grünanlagen werden regelmäßig beschnitten, damit die Ratten keine Rückzugsmöglichkeiten haben.
- Zweimal täglich werden die Außenbereiche des Kölnbergs gereinigt (vorher nur einmal täglich).
- Weitere Müllcontainer wurden aufgestellt.
- Zweimal täglich werden die Müllcontainer geleert.
- Das Sozialamt und die Caritas sind vor Ort, um die Bewohnerinnen und Bewohner zu sensibilisieren und perspektivisch für höhere Eigenverantwortung zu sorgen. Zusätzlich können Bewohnerinnen und Bewohner Mängel in Wohnungen, in Treppenhäusern oder im Eingangsbereich melden.
- In jedem Hauseingang liegen mehrere Hausordnungen in verschiedenen Sprachen aus – inklusive einer Müllfibel
- Möglicherweise eine Conciergelösung (geplant, wird derzeit geprüft)
- Kameraüberwachung zur Nachverfolgung der illegalen Müllabwürfe (geplant, wird derzeit geprüft)
- „Kultursensible Ansprachen vor Ort“ (geplant)
Kölnberg ohne Müll und Ratten „ist eine sehr große Aufgabe“
Zuletzt war die „Situation aus hygienischer Sicht katastrophal“, erklärte die Stadt. Und heute? Bringen die Maßnahmen etwas? Erste Verbesserungen am Kölnberg sind laut Stadt auf jeden Fall zu erkennen. „Ich freue mich, dass jetzt bereits getragene Maßnahmen erfolgen, um grundsätzliche Verbesserungen der Lebens- und Wohnsituation für die Menschen und mit den Menschen am Kölnberg zu erreichen“, erklärt Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln.
Doch das ist alles andere als leicht: „Den komplexen Anforderungen am Kölnberg gerecht zu werden, ist eine sehr große Aufgabe“, so Rau weiter. Demnach muss auch künftig am Kölnberg einiges getan werden, um den Bewohnerinnen und Bewohnern zu helfen und Müll und Ratten endgültig loszuwerden. (jw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.