Köln: Neues Viertel mit 1300 Wohnungen – Rondorf Nord-West

Im Süden von Köln wird fleißig gebaut: Auf einem Neubaugebiet in Rondorf entstehen 1300 neue Wohnungen und ein Dorfplatz. 24RHEIN hat die wichtigsten Informationen zum Projekt.
Köln – Das beschauliche Rondorf im Süden von Köln erlebt bald enormen Zuwachs. Mehrere tausend Menschen sollen hier in Zukunft ein neues Zuhause finden. Rondorf Nord-West heißt das Projekt im Kölner Stadtbezirk Rodenkirchen. Es reiht sich ein in die Bau-Offensive der Stadt Köln, die an anderer Stelle unter anderem mit Kreuzfeld und Parkstadt Süd dringend benötigten Wohnraum schaffen will.
Was erwartet die Menschen in Rondorf Nord-West? Und wann ist das Projekt fertig? 24RHEIN hat alle Infos.
Rondorf Nord-West im Kölner Süden: Amelis baut 1300 Wohnungen und einen Dorfplatz
Im Quartier Rondorf Nord-West entstehen 1300 neue Wohnungen für bis zu 4000 Menschen. 30 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert, haben also niedrigere Mieten. Außerdem geplant ist ein neuer Dorfplatz. Verantwortlich für den Bau ist die Investorengruppe Amelis, die sich aus den Bauunternehmen Amand und der Aurelis-Gruppe zusammensetzt.
Das neue Stadtquartier ist etwa 70 Hektar groß. Es grenzt im Norden an die A4, im Süden an die Kapellenstraße, im Westen an die Husarenstraße und im Osten an Alt-Rondorf.

Alt-Rondorfer kritisieren, dass der Stadtteil – auch ohne das neue Quartier – schon seit Jahren im Verkehr ertrinke. Eine Hauptaufgabe der Bauherren und der Stadt wird also sein, eine entsprechende Verkehrs-Infrastruktur zu schaffen. Durch die Anbindung an die Nord-Süd-Bahn der KVB Kölner Verkehrs-Betriebe und eine neue Buslinie soll es bald eine bessere Verknüpfung zur Kölner Innenstadt geben. Damit sich in Rondorf die Autos nicht knubbeln, soll außerdem eine sogenannte „Entflechtungsstraße“ in in West-Ost-Richtung gebaut werden.
Neubaugebiet Rondorf Nord-West: Das entsteht im neuen Stadtquartier
- 1300 Wohnungen (davon 30 Prozent öffentlich gefördert)
- Ein Dorfplatz mit einem Supermarkt, einem Drogeriemarkt, Gastronomie, Arztpraxen und Büros
- Ein knapp 30.000 Quadratmeter großer Park
- Vier Kitas
- Zwei Grundschulen
- Eine weiterführende Schule
- Eine Pflegeeinrichtung
- Eine Anbindung an die Nord-Süd-Stadtbahn
- Eine Entflechtungsstraße
- Eine neue Buslinie
- Ein beleuchteter Radschnellweg.

Neubaugebiet Rondorf Nord-West: Galgenbergsee muss verlegt werden
Als wäre das Bauprojekt allein nicht schon aufwändig genug, verlegen die Verantwortlichen auch noch einen ganzen See – den Galgenbergsee im Nordosten des Areals. Seit August 2021 bewegen große Baumaschinen jeden Tag bis zu 14.000 Kubikmeter Lehm, Kies und Sand, damit noch mehr Baufläche zur Verfügung steht. Und um, so sagen es die Bauherren, „einen aktiven Schallschutz für die zukünftige Wohnbebauung gegen die im Norden verlaufende A4 zu ermöglichen“. Dieser Schallschutz soll durch einen Lärmschutzwall verstärkt werden.
Insgesamt werden durch die Baumaschinen rund 560.000 Kubikmeter Material bewegt. Die Arbeiten müssen spätestens im Frühjahr 2022 beendet sein, denn dann nimmt die Rheinenergie die Brunnen im Umfeld wieder in Betrieb. Die Bauarbeiten waren nur möglich gewesen, weil das Energieunternehmen wegen eines parallelen Sanierungsprojekts ihre Fassungsanlagen für Grundwasser abgeschaltet hat.

Im Anschluss an die Verlegung soll das Gelände begrünt werden. „Die Verlagerung des Sees ist mit einer ökologischen Aufwertung durch eine Reihe von Rekultivierungsmaßnahmen verbunden“, erläutert Amand-Geschäftsführer Norbert Amand. Zwar ist der Galgenbergsee auch nach der Verlegung nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, dafür wird eine Aussichtsplattform gebaut.
Rondorf Nord-West: Bebauungsplan
Das Bebauungskonzept für das neue Stadtquartier kommt vom Rotterdamer Planungsbüro West 8. Nach den Ideen der Planer sollen im Süden und Osten des Neubaugebiets überwiegend Einfamilienhäuser entstehen. Im Zentrum wird es Wohnquartiere mit einer Mischung aus Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern geben.
„Vorstellbar sind zudem Genossenschaftswohnen, Mehrgenerationenwohnen und Wohnformen für Ältere“, heißt es von der Investorengruppe Amelis. Eine Pflegeeinrichtung ist ebenfalls geplant. Der neue Park soll im Zentrum, der Dorfplatz im Südwesten des Areals entstehen.

Aktuell befinden sich noch vier Flüchtlingshäuser im Areal. Diese sollen zurückgebaut und je nach Bedarf der Stadt an anderer Stelle im Stadtgebiet wiederaufgebaut werden. Studentenwohnungen sind nicht geplant.
Rondorf Nord-West: Baubeginn und Zeitplan
Die Bauherren des Projekts Rondorf Nord-West setzen sich einen straffen Zeitplan. Anders als zum Beispiel beim Projekt Deutzer Hafen, das etwa zehn Jahre dauern soll, ist Baubeginn in Rondorf schon 2023. Die ersten Bürgerinnen und Bürger werden 2024 einziehen können.
- 2021: Beginn der Seeverlagerung
- 2021: Planungsbeginn für die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt
- Mitte 2022: Abschluss der Seeverlagerung
- 2022: Beginn der Bauarbeiten für die Entflechtungsstraße
- 2022: Beginn der Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet
- 2023: Fertigstellung der Erschließungsstraße
- 2023: Abschluss der Erschließung im Neubaugebiet und möglicher Baubeginn
- 2024: Bezug der ersten Häuser
- 2024: Ausbaubeginn für die Umgestaltungs des Rondorfer Ortskerns
- 2024: Einrichtung einer Buslinie
- 2025: Ausbaubeginn für die Stadtbahnlinie
Köln-Rondorf
Rondorf ist ein Stadtteil im Kölner Süden (Bezirk Rodenkirchen). Er grenzt im Norden mit der A4 an Zollstock und Raderthal, im Süden an Immendorf und Meschenich, im Westen an Hürth und im Osten an Rodenkirchen und Hahnwald. In Rondorf leben knapp 10.000 Menschen. Dazu gehören auch die Dörfer Hochkirchen, Höningen, Konraderhöhe sowie ein Teil von Giesdorf. Obwohl Rondorf ein Kölner Stadtteil ist, hat er nicht die Vorwahl 0221, sondern 02233 (für Hürth).
(mah) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in Köln passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.