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„Schweren Herzens“: Kölner Spielzeugladen schließt nach 17 Jahren

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Von: Johanna Werning

Der Spielzeugladen „Spielraum Raderthal“ muss nach 17 Jahren schließen. Denn mit den Preisen von großen Ketten kann der kleine Laden aus Köln nicht mithalten.

Köln – 17 Jahre lang war der Spielzeugladen „Spielraum Raderthal“ in der Markusstraße fester Bestandteil von Köln-Raderthal. Eigentlich wäre das Geschäft im Oktober volljährig geworden. Doch jetzt muss das Traditionsgeschäft schließen – „schweren Herzens“, wie Inhaberin Angelika Henscheid gegenüber 24RHEIN sagt. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, aber aus „wirtschaftlichen Gründen“ nötig.

Der Eingang zum Spielzeugladen „Spielraum Raderthal“.
Der „Spielraum Raderthal“ in Köln muss schließen (Archivbild) © privat

 „Schweren Herzens“: Kölner Spielzeugladen macht dicht

Seitdem auch Supermärkte und große Ketten Spielzeuge von Lego, Schmidt oder Schleich verkaufen, kann der kleine Laden im Stadtteil Raderthal (Stadtbezirk Köln-Rodenkirchen) mit den Preisen nicht mithalten. „Die Firmen geben lieber große Mengen an Lidl ab als an kleine Läden“, sagt Henscheid.

Vor allem in den vergangenen zehn Jahren habe sich die Geschäftspolitik der Spielzeuganbieter sehr verändert, erzählt die Kölnerin. „Und das ist eine Entwicklung, die für mich nicht so schön ist.“ Darum muss Henscheid den „Spielraum Raderthal“ nun schließen. Am 25. März und am 1. April läuft bereits der große Ausverkauf mit besonderen Rabattaktionen. Der letzte Verkaufstag von „Spielraum Raderthal“ wird dann wahrscheinlich im Mai sein.

Verbittert ist Henscheid dennoch nicht: „Ich blicke wirklich auf eine schöne Zeit zurück und die kann mir keiner nehmen“. Vor allem, wenn die Laden-Inhaberin auf den großen Bären im Laden blickt, fallen ihr unzählige Geschichten aus den letzten 17 Jahren ein: Da war zum Beispiel die kleine Lilli, die gemeinsam mit Henscheids Ehemann an der Kugelbahn spielte und davon nie genug bekommen konnte. Oder aber Kinder, die sich früher selbst ihr Spielzeug ausgesucht haben und mittlerweile den „Spielraum Raderthal“ als Erwachsene besuchen.

Spielzeugladen verschwindet nach 17 Jahren aus Köln: „Großer Verlust“

Ganz aufhören will die Kölnerin darum auch nicht. Man kann auch weiterhin individuelle Näharbeiten oder Bastelarbeiten wie zum Beispiel Schultüten bei ihr bestellen, sagt sie. Für die Stammkundinnen und Stammkunden von Angelika Henscheid ist das zumindest ein kleiner Trost.

Denn die Tatsache, dass der „Spielraum Raderthal“ schließen muss, ist ein „großer Verlust für das Veedel“, wie eine Facebook-Nutzerin auf der Seite des Spielzeuggeschäftes schreibt. In einem weiteren Kommentar heißt es: „Dein Lädchen wird uns fehlen“(jw) Fair und unabhängig informiert, was im Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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