1. 24RHEIN
  2. Köln

Ausbau der Rodenkirchener Brücke: Warum es Kritik an Sanierung der A4-Brücke gibt

Erstellt:

Von: Johanna Werning

Die Rodenkirchener Brücke soll ausgebaut werden. Dafür muss die Autobahnbrücke in Köln jedoch zuerst abgerissen werden – und das sorgt für viel Kritik.

Köln –Die Rodenkirchener Brücke ist nicht nur eine Verbindung zwischen dem Kreuz Köln-Gremberg und Kreuz Köln-Süd. Die Autobahnbrücke der A4 ist auch eine wichtige Verkehrsachse im Rheinland und in NRW. Täglich nutzen bis zu 135.800 Fahrzeuge die Rodenkirchener Brücke. Doch das wird immer mehr zum Problem: Staus sind längst keine Seltenheit mehr.

Rodenkirchener Brücke
Baubeginn:1952
Längste Spannweite:378 Meter
Eröffnet:1954

Rodenkirchener Brücke: Warum die Autobahnbrücke der A4 ausgebaut werden soll

Normaler Verkehr herrscht in Köln (Nordrhein-Westfalen) auf der Rodenkirchener Brücke.
Die Rodenkirchener Brücke soll abgerissen werden – doch das gefällt nicht jedem (Archivbild) © Henning Kaiser/dpa

Denn die Kapazitätsgrenze der Autobahn ist erreicht. Laut Prognosen wird der Verkehr jedoch künftig noch weiter zunehmen, weshalb der Ausbau der Autobahn A4 dringend notwendig ist, teilt die Autobahn GmbH des Bundes mit. Der Ausbau wurde sogar im Bundesverkehrswegeplan 2030 in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft und ist somit besonders wichtig, heißt es weiter.

Aus drei Fahrspuren sollen dann ab 2030 je Richtung vier Fahrspuren werden. Doch es gibt ein Problem: Die zum Teil 70 Jahre alte Brücke würde das nicht aushalten. Die Tonnen an zusätzlicher Last aufgrund der zwei zusätzlichen Fahrspuren wären zu viel. Die Folge: Die Rodenkirchener Brücke müsste abgerissen und neu gebaut werden – zumindest teilweise.

Das sind die Pläne für die Rodenkirchener Brücke in Köln:

► Bis zu 135.800 Fahrzeuge überqueren mittlerweile jeden Tag die Rodenkirchener Brücke. Während des Berufsverkehrs kommt es regelmäßig zu Staus, sodass ein Ausbaubedarf laut der Autobahn GmbH des Bunds besteht.

► In den nächsten Jahren wird der Verkehr weiter zunehmen, „weshalb der Ausbau der Autobahn A4 dringend notwendig ist“, so die Autobahn GmbH.

► Der Plan namens „A4 Plus“: Die A4 zu einer achtspurigen Autobahn umbauen (bisher vierspurig). Die Rodenkirchener Brücke müsste dafür abgerissen und neu gebaut werden – zumindest teilweise. Ab 2030 soll mit dem Bauprojekt begonnen werden.

Rodenkirchener Brücke: Warum Anwohner den Abriss kritisieren

Doch das gefällt nicht jedem. Vor allem Anwohner und Klimaaktivisten fordern, die Abriss-Pläne zur Rodenkirchener Brücke zu stoppen. Die Kritik dabei:

„Die A4 muss nicht ausgebaut werden“, erklärt die Bürgerinitiative „A4minus“ weiter. Und auch viele Politikerinnen und Politiker sprechen sich gegen einen Abriss und Neubau der Rodenkirchener Brücke aus. „Ich halte diese Pläne für nicht mehr zeitgemäß, zu teuer und noch dazu klimaschädlich“, sagt der Bundestagsabgeordnete Sven Lehmann (Grüne).

Rodenkirchener Brücke: Folgen von Abriss und Neubau

Auch Kommunalpolitiker Oliver Kehrl betonte in der Vergangenheit, dass ein Abriss der Rodenkirchener Brücke für ihn und die CDU im Stadtbezirk Köln-Rodenkirchen nicht infrage kommt. Stattdessen könne die Rodenkirchener Brücke eine Art Park werden. Kehrl betont jedoch auch: „Die Brücke ist eine Herzschlagader des Verkehrs im Mittelrhein, darum brauchen wir die Spurerweiterung dringend – allerdings nicht um den Preis eines Verkehrskollapses in der Bauphase.“

Damit ist Kehrl nicht allein. Weitere Kritiker befürchten ebenfalls, dass es während der Bauarbeiten Chaos und noch mehr Staus rund um Köln geben könnte, da es sich bei der Rodenkirchener Brücke um eine wichtige Rheinquerung handelt. Darum sei es wichtig, dass sowohl die Leverkusener Brücke als auch die Rheinspange 553 (Rheinquerung zwischen Köln und Bonn) ausgebaut beziehungsweise fertiggestellt sind. (jw) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant