Kritik an Seilbahn in Köln: Ausgerechnet in einem Bereich soll sie nicht fahren
Eine Seilbahn soll als schnelle Verbindung über den Rhein in Köln, so der Plan. Doch schon jetzt gibt es Kritik am Vorhaben: Es fehle die Verbindung im Kölner Süden.
Köln – Im Zickzack-Kurs soll eine weitere Seilbahn die Kölner Veedel miteinander verbinden und eine echte Alternative für Bus und Bahn werden. Bei einer Machbarkeitsstudie für das sogenannte „Rheinpendel“ wurde auch schon eine mögliche Strecke festgelegt. Insgesamt soll es sechs Haltestellen geben. Doch schon jetzt gibt es Kritik am Vorhaben.
Neue Seilbahn durch Köln soll Alternative zu Bus und Bahn sein

Köln könnte neue Seilbahn bekommen: Das ist der Plan
► Strecke: Von Riehl soll es im Zickzack-Kurs bis nach Deutz gehen. Dabei soll es auch Stationen am Rheinpark und am Breslauer Platz geben.
► Haltestellen: Kölner Zoo, Rheinpark, Messe Nord (nördliche Verlängerung, die nur bei Bedarf angefahren wird), Breslauer Platz, Deutzer Freiheit, Deutzer Hafen
► Kosten: Kölner Seilbahn soll bis zu 232,8 Millionen Euro kosten
► Aktueller Stand: Eine erste Machbarkeitsstudie wurde bereits abgeschlossen. Dabei wurde eine Vorzugsvariante für die Strecke festgelegt, die nun weiter geprüft werden soll.
„Leider fehlt bei der Kölner Machbarkeitsstudie für eine ÖPNV-Seilbahn die wichtige Verbindung zwischen Rodenkirchen und Porz. Dabei würde genau für diesen Streckenabschnitt ein erheblicher Bedarf bestehen“, sagt Torsten Ilg, Vorsitzender der Partei Freie Wähler im Bezirk Mittelrhein.
Immerhin brauchen Kölner, die jetzt mit der KVB von Köln-Porz nach Köln-Rodenkirchen unterwegs sind, rund eine Stunde. Eine Direktverbindung gibt es nicht. Dabei liegen die beiden Stadtviertel eigentlich direkt gegenüber und werden nur vom Rhein getrennt, eine Seilbahn könnte eine ideale Verbindung sein. Erst vor wenigen Wochen wurde der Vorschlag, die beiden Stadtteile mit einer KVB-Ringbahn zu verbinden, neu diskutiert.
Wie wahrscheinlich ist die neue Seilbahn in Köln?
Die Seilbahn soll im Bau rund 232,8 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen jährlich rund 6,8 Millionen Euro an Betriebskosten. „Deswegen sollte man zwingend die Städte Wesseling, Bonn, sowie den Rhein-Sieg-Kreis für die Idee gewinnen“, so Ilg. Dann könnte die Seilbahn nicht nur durch Köln, sondern auch im Umland geplant werden. „Nur als Regio-Seilbahn könnte der ÖPNV deutlich verbessert, und die Kosten auf mehrere Schultern verteilt werden.“
Doch das gilt bisher als unwahrscheinlich. Zwar soll die neue Seilbahn in Köln weiter geprüft werden, von einer Verlängerung bis Wesseling oder Bonn ist dabei allerdings keine Rede. Grundsätzlich ist jedoch auch zu betonen, dass der generelle Beschluss noch weit entfernt ist. Unter anderem soll vorab noch untersucht werden, welche weitere Alternativen infrage kommen. Dabei sind auch Wasserbusse denkbar. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.