Silvester in Köln: Clubs geräumt, illegale Raves beendet – die Bilanz

In der Kölner Altstadt haben tausende Menschen Silvester gefeiert. Die Stadt zieht Bilanz: zwei Clubs wurden geschlossen und illegale Partys aufgelöst.
Köln – Köln ist ins neue Jahr 2022 gestartet – und das haben tausende Menschen in der Altstadt gefeiert, trotz verschärfter Corona-Regeln für Silvester und abgesperrter Bereiche. Die Stadt hatte im Vorfeld ein Ansammlungsverbot sowie ein Feuerwerksverbot für weite Teile der Kölner Altstadt erlassen. Dennoch zog es tausende Menschen in die Kölner Innenstadt, um den Jahreswechsel zu feiern.

Köln: Illegale Partys aufgelöst – Clubs in der Innenstadt geräumt
„Vorwiegend ruhig“ ist Silvester nach Angaben der Stadt Köln verlaufen. Am Rheinufer, auf der Deutzer Brücke und auf dem Hohenzollernring „sammelten sich viele Menschen, um in das neue Jahr hin zu feiern“, fasst die Polizei Silvester 2021 in Köln zusammen.
Das Ordnungsamt musste gleich mehrere Partys auflösen. So unter anderem eine Silvesterfeier, die „im Bauch der Deutzer Brücke“ stattfand. Am Eifeltor wurden geheime Raves mit hunderten Teilnehmern beendet. Auch am Güterbahnhof Gremberghoven trafen sich Raver, um gemeinsam zu feiern. Polizei und Ordnungsamt beendeten die illegalen Feiern, da sie gegen das Tanzverbot verstießen. Zudem wurden zwei Clubs in der Kölner Innenstadt geräumt, die von Polizei und Ordnungsdienst geschlossen wurden. Die Polizei unterstützte die Einsätze. „Menschen, die die Örtlichkeiten trotz der Auflösung nicht verlassen wollten, erhielten Platzverweise.“
Silvester in Köln: Stadt kontrolliert Corona-Regeln

Das Ordnungsamt war zum Jahreswechsel in der Stadt im Einsatz, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu überprüfen. In der Altstadt sind demnach zahlreiche Kölner sowie Touristen unterwegs gewesen. Das milde Wetter bei Temperaturen um 13 Grad lockte viele Menschen in die Außengastronomie der Lokale am Rheinufer in der Altstadt. Auch am Rheinboulevard sammelten sich die Menschen. Das Ordnungsamt der Stadt war dort unterwegs, um auf die Einhaltung von Mindestabständen zu achten. Zudem wurde kontrolliert, dass keine Böller in die Feuerwerksverbotszonen gebracht wurden. „Es ist wunderbar, dass so viele Kölner*innen Zuhause geblieben sind und ein weiteres Mal auf eine ausgelassene Silvesterparty verzichtet haben“, sagt Stadtdirektorin Andrea Blome.
Zum ersten Mal war ein Silvester auch eine Fahrradstaffel in Köln im Einsatz: „So konnten fliehende Wildpinkler problemlos einfangen werden, die jetzt mit Bußgeldverfahren rechnen müssen“, teilt die Stadt dazu mit.
OB Reker bedankt sich – und richtet Appell an Kölner
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker wandte sich zum Jahresstart an alle Kölner: „Allen Kölner*innen wünsche ich ein frohes neues Jahr und uns allen endlich eine Beendigung der Pandemie. Ich danke allen, die in der Silvesternacht Dienst getan haben, um uns einen reibungslosen Jahreswechsel zu ermöglichen“. Sie warnte jedoch auch und formuliert eine wichtige Bitte. „In den kommenden Wochen müssen wir noch alle sehr diszipliniert und vorsichtig sein. Der Jahreswechsel war dabei ein guter Auftakt. Ich bin sicher, wenn wir alle uns weiterhin an die geltenden Regeln halten und von den zahlreichen Impfangeboten Gebrauch machen, wird 2022 ein ganz wunderbares Jahr.“
Silvester: Polizei Köln zieht Bilanz – 235 Strafanzeigen

- 79 Platzverweise (Vorjahr: 74)
- 18 Personen (Vorjahr: 8) in Gewahrsam genommen
- 235 Strafanzeigen (Vorjahr: 34)
- 69 Körperverletzungsdelikten (Vorjahr: 14).
- 4 Raubdelikte (Vorjahr: 3)
- 28 Fälle von Sachbeschädigung (Vorjahr: 3)
- 2 Fällen aufgrund von Sexualdelikten. Hierbei handelt es sich nach ersten Ermittlungen um Belästigungen auf sexueller Basis.
- Erfassungszeitraum der Polizei in Köln und Leverkusen: Silvesterabend, 18 Uhr, bis zum Neujahrsmorgen, 6 Uhr
Köln: Betrunkener Autofahrer flüchtet vor Polizei – Bilanz
- Gegen 21:45 Uhr war ein betrunkener Autofahrer (33) ohne Fahrererlaubnis mit dem BMW seiner Beifahrerin (27) an der Kölner Straße in Köln-Westhoven auf dem Gelände einer Tankstelle gegen eine Zapfsäule gefahren. Dabei verletzte sich die 27-Jährige leicht. Ein Atemalkoholtest bei dem 33-Jährigen ergab einen Wert von circa 2 Promille. Die Beamten ordneten eine Blutprobe an und nahmen den aggressiven Mann in Gewahrsam.
- Ein 43 Jahre alter, mutmaßlich betrunkener Autofahrer aus Bosnien-Herzegowina war gegen 0:30 Uhr vor Polizisten im Streifenwagen geflüchtet, die ihm zuvor auf der Kalk-Mülheimer-Straße Anhaltezeichen gegeben hatten. Die Beamten folgten dem VW, der mit zwei Personen besetzt war, bis in den Reiterweg in Köln-Deutz. Dort wendete der 43-Jährige das Fahrzeug und fuhr entgegen der Einbahnstraße gegen den stehenden Streifenwagen. Auf dem Reiterweg verließen die Insassen den VW. Die Einsatzkräfte fixierten den Fahrer unmittelbar und trafen einen 23-jährigen Mann, der mit Haftbefehl gesucht wurde, in unmittelbarer Nähe an. Die Polizisten ordneten bei dem Fahrer, der auch nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist, eine Blutprobe an und nahmen beide Männer vorläufig fest.
- In der Brabanter Straße in Köln wurde ein Mann von einem Unbekannten mit einem Messer attackiert und schwer verletzt.
Bilanz der Polizei
Die von der Polizei gemeldeten Kriminalitäts- und Einsatzzahlen können sich noch verändern: „Die Auflistungen stehen unter dem Vorbehalt, dass noch weitere Anzeigen bei der Polizei Köln eingehen können, beziehungsweise dass Delikte im Zuge der Ermittlungen anders eingeordnet werden müssen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich ein Raub in einer Vernehmung als Diebstahl herausstellt. Eine abschließende Bewertung ist vielfach erst zu einem späteren Zeitpunkt und nach weiteren Ermittlungen möglich.“
Silvester in Köln: Feuerwerksverbotszonen – Polizei im Einsatz

Nicht nur in der Altstadt und rund um den Kölner Dom war es in diesem Jahr verboten, Feuerwerk zu zünden. Auch am Rhein galt das Böllerverbot. Die Polizei war dort im Einsatz, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren. Die Hohenzollernbrücke wurde zudem gesperrt.
Silvester in Köln: „Schade, dass nicht gefeiert werden kann“
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, besuchte am Silvesterabend die Polizeiwache in der Kölner Innenstadt. Er begleitete die Polizisten zudem bei ihrer Arbeit im Umfeld des Kölner Doms. Er bedaure es, dass Silvester zum zweiten Mal in Folge wegen der Corona-Pandemie nicht normal begangen werden könne. „Es ist anders, es ist komisch, es ist schade, dass nicht gefeiert werden kann“, sagte Reul. „Aber wir müssen jetzt alle Rücksicht nehmen aufeinander, jeder für sich und jeder für die anderen.“ Zumindest erleichterten die Beschränkungen wahrscheinlich die Arbeit der Polizei, weil weniger Menschen unterwegs seien.

Strenge Regeln zu Silvester in Köln
Der Verkauf von Feuerwerk war vor Silvester bundesweit erneut verboten. Ein generelles Knall-Verbot besteht zwar nicht. Aber viele Städte haben öffentliche Bereiche ausgewiesen, in denen keine Böller und Raketen gezündet werden dürfen – so auch Köln an Silvester.
Zudem gelten strenge Kontaktbeschränkungen. Laut der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes dürfen sich geimpfte und genesene Menschen an Silvester mit höchstens zehn Personen treffen – egal, ob drinnen oder draußen. Ungeimpfte dürfen die Jahreswende mit maximal zwei Personen eines anderen Haushalts verbringen. Darüber hinaus sind öffentliche Tanzveranstaltungen untersagt, Clubs und Diskotheken bleiben in NRW geschlossen.
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