Satelliten? Was hinter der mysteriösen „Lichterkette“ am Kölner Himmel steckt
Am Nachthimmel über Köln sind immer wieder kuriose Lichter zu sehen. 24RHEIN hat nachgefragt: Sternschnuppen, Satelliten – was steckt dahinter?
Köln – Aktuell sehen Kölnerinnen und Kölner immer wieder mysteriöse Lichter am Nachthimmel über Köln. Zu sehen: Viele leuchtende Lichter, die wie an einer Perlenkette aufgehängt sind. Aber um was handelt es sich bei der mysteriösen Lichterkette? Auch aktuell scheinen die mysteriösen Lichter über den Kölner Himmel zu flitzen – und sorgen so für hitzige Diskussionen in den Kölner Facebook-Gruppen. Ob in Bilderstöcken (Stadtbezirk Köln-Nippes), in der Südstadt (Stadtbezirk Köln-Innenstadt) oder in Poll (Stadtbezirk Köln-Porz): Die Lichter tauchen offenbar immer mal wieder auf.
Facebook-User entdeckt mysteriöses Licht über Köln: „Was war das gerade am Himmel?“

Ein Facebook-User in die Gruppe „NETT-WERK Köln“ hat nun die Kölnerinnen und Kölner gefragt: „Was war das gerade am Himmel? Lichter als an der Schnur keine sonstigen Signale. Meteoriten denke ich nicht. Die verglühen doch, oder?“ Die ersten Antworten und Vermutungen der andern Facebook-Nutzer lassen nicht lange auf sich warten. Unter den Antworten: Sternschnuppen, besondere Satelliten, aber auch nicht ganz ernst gemeinte Vorschläge wie „Iron Man“ oder außerirdische Ufos. Aber was ist dran?
Kuriose Lichter über Köln „könnten Starlink-Satelliten gewesen sein“
24RHEIN hat beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt – kurz DLR – nachgefragt. Die Antwort zum Foto der Lichter in Köln: Ganz eindeutig ist es nicht. „Leider sind die Bilder etwas unscharf, als dass man auf eine klare Ursache tippen könnte“, sagt DLR-Sprecher Andreas Schuetz.
Allerdings ist ein Verdacht besonders nahe liegend. Auch in den Kommentaren ist immer wieder die Rede von sogenannten Starlink-Satelliten. Und was sagt der Experte? „Es könnten Starlinksatelliten gewesen sein, aber auch der Eintritt in eines Objektes in die Erdatmosphäre ist möglich.“
Aber was genau sind Starlink-Satelliten überhaupt? Bereits seit mehreren Jahren schickt Technik-Mogul Elon Musk die Starlink-Satelliten ins All. Das Ziel: Die Satelliten umkreisen die Erde und ermöglichen so eine schnelle und gute Internetverbindung – auch an den entlegensten Orten. Alle paar Wochen schickt Musks Unternehmen „SpaceX“ weitere Starlink-Satelliten ins All. Bis ins Jahr 2027 sollen rund 12.000 der Starlink-Satelliten im All sein, berichtet fr.de. Rund 2700 Satelliten sind laut „SpaceX“ aktuell im Weltall (Stand: August 2022).
Das sind die Starlink-Satelliten
► Das sind Starlink-Satelliten: Die Starlink-Satelliten fliegen in niedriger Erdumlaufbahn über die Erde. Die Entfernung beträgt zwischen 330 und 1325 Kilometer. Dabei sind sie auch zu sehen – in Form von Lichterketten.
► Das Ziel: Mit den Starlink-Satelliten soll schnelles Internet überall auf der Welt möglich werden – auch an den entlegensten Orten. Dafür müssen allerdings Tausende Satelliten im Umlauf sein. Alle paar Wochen bringt eine SpaceX-Rakete bis zu 60 Starlink-Satelliten auf einen Schlag ins All, berichtet der SWR.
► Die Kritik: Genau das sorgt für Kritik. Denn durch das Projekt wird viel zu viel Weltall-Müll produziert. Außerdem beschweren sich Astronomen, dass Weltall-Aufnahmen durch die Satelliten gestört werden.
Köln: Starlink-Satelliten oder Sternschnuppen? So erkennt man den Unterschied
Aber woran erkennt man, ob es sich um eine Sternschnuppe, einen Starlink-Satelliten oder einen anderen Himmelskörper handelt? Auch hier hat DLR-Sprecher Andreas Schuetz eine Antwort: „Auf heavens-above können Sie selbst nach möglichen Überflügen künstlicher Himmelskörper in der Erdumlaufbahn suchen.“ Dort werden direkt die Satelliten, Sternbilder und Planeten angezeigt, die am jeweiligen Standort zu sehen sind.
Und das kann sich lohnen. Denn gerade in den kommenden Tagen ist am Nachthimmel über Köln einiges zu sehen. „Es wird immer wieder möglich sein, nach einem Start, zum Beispiel die Starlink-Satelliten zu verfolgen und über bei guten Sichtbedingungen und klarem Himmel zu sehen.“ Doch nicht nur das: Mitte August erreichen auch die Perseiden ihren Höhepunkt.
Bis zu 100 Sternschnuppen flitzen dann pro Stunde über den Nachthimmel in Köln. „Nur ganz vereinzelt ist mit Wolken zu rechnen – wenn überhaupt. Für Köln sollte es wortwörtlich sternenklar sein“, so eine DWD-Meteorologin gegenüber 24RHEIN. Ideale Bedingungen also, um die Starlink-Satelliten-Lichterketten zu sehen oder auf Sternschnuppenjagd zu gehen. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.