Streik bei Reissdorf: Wird die Kölsch-Produktion jetzt lahmgelegt?
Am Donnerstag wurde die Reissdorf-Brauerei in Köln bestreikt. Grund für den Streik in der Kölsch-Brauerei sind aktuelle Tarifverhandlungen mit der NGG.
Köln – Der Kölner Karneval ist gerade erst vorbei, dabei dürften die Kölsch-Reserven ziemlich angezapft worden sein. Und nun auch noch das: Die Reissdorf-Brauerei in Köln wird bestreikt – bereits ab Donnerstag. Das bestätigen die Brauerei mit Sitz im Stadtbezirk Köln-Rodenkirchen und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf Nachfrage von 24RHEIN.

Streik in Reissdorf-Brauerei
► Wann? Donnerstag, 23. Februar 2023 – von 12 bis 16 Uhr
► Auswirkungen? Der Ablauf wird laut Brauerei nicht gestört.
► Weitere Streiks? Neben Reissdorf werden aktuell auch viele weitere Brauereien bestreikt. Betroffen sind unter anderem Beck’s, Hasseröder und Diebels.
► Künftige Streiks bei Reissdorf und anderen Brauereien? Weitere Streiks sind durchaus möglich. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 27. Februar statt.
► Außerdem: Die Oettinger Brauerei streicht insgesamt acht Biersorten.
Streik bei Reissdorf: Wird die Kölsch-Produktion jetzt lahmgelegt?
„Die Reissdorf-Brauerei wird morgen für 4 Stunden von 12 Uhr bis 16 Uhr bestreikt“, erklärt Marc Kissinger von der NGG gegenüber 24RHEIN. In der Zeit wird die Kölsch-Produktion gestoppt, berichtet der Express. Betriebsstörungen oder massive Auswirkungen bei der Kölsch-Brauerei wird es aufgrund des Warnstreiks jedoch wohl nicht geben.
„Bier haben wir genug da. Das spielt bei uns gar keine Rolle“, so Michael von Rieff, Geschäftsführer der Privat-Brauerei Heinrich Reissdorf GmbH & Co KG, gegenüber dem Express. „Diese vier Stunden stören den Ablauf nicht wirklich. Es wird kleine Verschiebungen geben, aber das wissen wir ja und sind vorbereitet.“
Kölsch-Brauerei Reissdorf
- Die Privat-Brauerei Heinrich Reissdorf GmbH & Co KG wurde 1894 gegründet.
- Da die alte Brauerei im Severinsviertel nicht mehr erweiterungsfähig war, wurden die Produktion und die Abfüllung von 1998 bis 2002 sukzessive nach Rodenkirchen verlegt.
- In der Kölsch-Brauerei in Rodenkirchen arbeiten 83 Mitarbeiter.
Gewerkschaftsforderung bei Reissdorf: „Weitere Streiks möglich“
Neben dem Streik bei Reissdorf werden auch die Brauereien Beck’s, Hasseröder und Diebels bestreikt. Doch wie die NGG auf Nachfrage von 24RHEIN mitteilt, könnte der Warnstreik am Donnerstag nur der Anfang sein. Der Streik findet im Rahmen der Entgelttarifverhandlungen für die Rheinisch Westfälischen Brauereien statt. Als Brauerei-Gewerkschaft fordert die NGG 430 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten. Azubis sollen 150 Euro mehr bekommen, erklärt Kissinger von der NGG weiter.
„Sollten die Arbeitgeber kein deutlich verbessertes Angebot vorlegen, dann muss mit weiteren Streiks gerechnet werden“, heißt es weiter. Am 27. Februar 2023 stehe der zweite Verhandlungstermin an. Übrigens: Nicht nur in der Kölsch-Brauerei wird am Donnerstag gestreikt. Auch Verdi hat zum Streik aufgerufen. Betroffen sind mehrere Kölner Kitas. Zuletzt kam es aufgrund der Tarifverhandlung im öffentlichen Dienst auch zu einem KVB-Streik in Köln. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.