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U-Boot wird über Rhein ins Museum transportiert: Warum ein Zwischenstopp nötig ist

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Von: Johanna Werning

Im Mai wird das U-Boot U17 quer durch Deutschland transportiert. Dabei fährt das U-Boot auch an Köln vorbei. Doch das ist nur eine erste Etappe.

Köln – „Dies wird ein Transport an der Grenze zum Machbaren“, sagt Hermann Layher, Präsident der Technik Museen Sinsheim Speyer. Das U-Boot U17 soll von Kiel in das Technik Museum nach Speyer (Rheinland-Pfalz) gebracht werden. Am 28. April geht es los. Dann wird das U-Boot verladen. Einen Tag später geht es dann richtig los. Insgesamt sind für den XXL-Transport über den Nord-Ostsee-Kanal, die Nordsee und den Rhein rund dreieinhalb Wochen vorgesehen. Doch das ist nur eine erste Etappe. Denn eigentlich soll das alte U-Boot der Marine in Sinsheim (Baden-Württemberg) als Museumsschiff ausgestellt werden.

Das U-Boot U17 liegt im Hafen von Kiel. Mehrere Männer stehen auf dem U-Boot.
Das U-Boot U17 wird von Kiel nach Speyer transportiert. Doch das ist nicht das Endziel. © Technik Museum Speyer Sinsheim

Das U-Boot U17 der Bundeswehr

Das U17 ist ein U-Boot der Klasse 206A. Das U-Boot wurde ab November 1973 bei der deutschen Marine eingesetzt. Am 14. Dezember 2010 wurde es außer Dienst genommen.

Der Heimathafen befand sich in der Ostseestadt Eckernförde.

Das U-Boot U17 hat eine Länge von etwa 48 Meter, einen Tiefgang von 4,6 Meter und verdrängt getaucht etwa 500 Tonnen.

Das U17 war, gemeinsam mit der U26, das erste deutsche U-Boot in amerikanischen Gewässern nach dem Zweiten Weltkrieg und das erste U-Boot, das in den Hafen von Baltimore einlief.

Das Einsatzgebiet des U-Boots U17 war hauptsächlich in der Nord- und Ostsee, später nach der Umrüstung zur Klasse 206 Alpha, dann auch im Mittelmeer.

U-Boot U17 wird Museumsschiff in Sinsheim – doch vorher kommt es nach Speyer

Ursprünglich war der Transport des U17 direkt nach Sinsheim angesetzt. Bereits seit Monaten wird geplant und organisiert. „Solch ein Großtransport muss bis ins Detail mit allen Beteiligten geplant werden“, sagt Museumspräsident Hermann Layher. Im Laufe der Planung kristallisierte sich dann jedoch heraus, dass der Zwischenstopp in Speyer am sinnvollsten ist, so das Technik Museum weiter.

Die Gründe dafür sind unter anderem die nötigen Umbausarbeiten am und im U-Boot. „Unser Werkstatteam kann diese am Standort Speyer besser durchführen. Daher freuen wir uns schon sehr darauf, dass dieser Transport beide Museen betrifft und Sinsheim und Speyer hier Hand in Hand arbeiten“, erklärt Hermann Layher weiter.

Der Transport des U17: Von Kiel fährt das U-Boot über Rotterdam und den Rhein nach Speyer

Das U-Boot U17 soll im Mai 2023 im Naturhafen Speyer ankommen. Insgesamt war es dann rund dreieinhalb Wochen quer durch Deutschland und Holland unterwegs. Wie bei dem Rumpf der Boeing 747 oder dem sowjetischen Raumgleiter Buran geht es dann per Tieflader in Schrittgeschwindigkeit ins Technik Museum Speyer. Ein Überblick, wann das U-Boot wo zu sehen ist.

U-Boot fährt über den Kölner Rhein: Fahrplan im Überblick

U-Boot-Transport des U17: Technik Museum hat in der Zwischenzeit Bar-Attrappe

Rund ein Jahr später soll das U-Boot dann von Speyer in das rund 40 Kilometer entfernten Sinsheim gebracht werden. Die Gründe für den Zwischenstopp sind die nötigen U-Boot-Umbauarbeiten für die letzte Etappe. Der 500-Tonnen-Koloss muss leichter gemacht werden, da sonst die Brücken nicht befahrbar sind. Allein 100 Tonnen Batterien werden in Speyer entfernt. In rund einem Jahr soll das U-Boot dann von Speyer in das rund 40 Kilometer entfernten Sinsheim gebracht werden. In der Zwischenzeit gibt es bei dem Technik-Museum in Baden-Württemberg allerdings eine Mini-U-Boot-Attrappe aus Holz – mit besonderer Funktion.

Die Bar-Attrappe der U17 im Technik Museum Sinsheim.
Bis das U17 in Sinsheim angekommen ist, steht im Museum eine Bar als Attrappe. © Technik Museum Sinsheim

„Wenn das Unterseeboot derzeit nicht nach Sinsheim kommen kann, dann holen wir eben eine Miniaturausgabe davon in den Kraichgau“, sagt Standortleiter des Technik Museum Sinsheim Michael Einkörn. Pünktlich zu den Osterferien eröffnete die fast zehn Meter hohe Bar. Ein Teil der Einnahmen kommt dem Transport des Unterseebootes der Klasse 206 A als Spende zu Gute. (jw) Fair und unabhängig informiert, was in Köln und NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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