1. 24RHEIN
  2. Köln

Schnitt ins Gesicht: Zehnjähriger attackiert Mitschüler mit Bastelmesser – schwer verletzt

Erstellt:

Von: Johanna Werning

PantherMedia 15303293
Bei einem Messer-Angriff hat ein Zehnjähriger seinen Mitschüler schwer verletzt (Symbolbild). © Heiko Küverling/Panther Media

In Köln kam es am Mittwoch zu einem Polizeieinsatz an einer Schule. Ein Zehnjähriger hat seinen Mitschüler nach einem Streit mit einem Messer schwer verletzt.

Köln – Erst vor wenigen Tagen wurde ein 17-Jähriger bei einer Messer-Attacke in Köln schwer verletzt. Nun der nächste Messer-Angriff in der Domstadt. Besonders schockierend: Der Täter soll erst zehn Jahre alt sein. Er soll seinen Mitschüler einen etwa 16 Zentimeter langen Schnitt im Gesicht zugefügt haben.

Köln: Zehnjähriger verletzt Mitschüler mit Messer schwer – Schnitt im Gesicht

Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch, 10. Mai, in einer Schule im Kölner Süden, teilt die Polizei Köln mit. „Der 10 Jahre alte Tatverdächtige soll dem Mitschüler mit einem von der Schule für den Kunstunterricht zur Verfügung gestellten Cuttermesser einen etwa 16 Zentimeter langen Schnitt im Gesicht zugefügt haben“, heißt es am Donnerstag.

Rettungskräfte brachten den verletzten Schüler zur ambulanten Versorgung in eine Klinik. Polizisten begleiteten den Tatverdächtigen zur kinderpsychiatrischen Untersuchung in eine Klinik, von wo der strafunmündige Junge in die Obhut seiner Mutter übergeben wurde, heißt es weiter.

Messer-Attacke in Kölner Schule: Täter ist erst zehn Jahre alt – Ermittlungen laufen

Aktuell laufen die Ermittlungen. Nach ersten Erkenntnissen sollen ein Streit zwischen den beiden Fünftklässlern sowie eine vorausgegangene Sachbeschädigung gegen 13:10 Uhr Grund für den Angriff sein. Polizisten vernahmen unter anderem Lehrkräfte und informierten das Jugendamt der Stadt Köln über den Sachverhalt. Zur Betreuung traumatisierter Schüler und Lehrkräfte zogen die Beamten den polizeilichen Opferschutz hinzu.

Das Kriminalkommissariat 43 leitet die Ermittlungen im Haus des Jugendrechts. Bei der Polizei war der 10-Jährige vor dem Angriff nicht bekannt.

Nach Messer-Angriff an Kölner Schule: Kinder werden immer häufiger kriminiell

In den vergangenen Monaten schockierten immer wieder Fälle, in denen die Täter noch Kinder waren. Im März töteten zwei Mädchen die zwölfjährige Luise. In Wuppertal raubten Kinder vor wenigen Wochen eine Tankstelle aus. Traurige Einzelfälle oder doch ein gesellschaftliches Problem? Dabei sind sich Expertinnen und Experten unklar. Klar ist: Die Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen ist gestiegen. „Wenn Sie so wollen, sind die Zahlen der Beweis dafür, dass die Pandemie unsere Kinder verändert hat“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul.

Auch in Köln zeigt sich der gefährliche Trend: Man wolle die Taten darum mit Prävention verhindern, so die Polizei Köln zuletzt: „Deshalb arbeiten wir eng mit unseren Partnern im Haus des Jugendrechts zusammen, um kriminelle Karrieren gar nicht erst entstehen zu lassen und da, wo sich kriminelles Verhalten bereits verfestigt hat, schnell zu handeln“, sagt der Kölner Kripochef Michael Esser.

Er betont jedoch auch, dass kriminologische Forschungen immer wieder darauf hinweisen, dass Straffälligkeit im Jugendalter „als entwicklungsbedingte Auffälligkeit zu bewerten ist, die mit dem Eintritt in das Erwachsenenalter abklingt“.(jw mit ots) Fair und unabhängig informiert, was in Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

Auch interessant