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Corona trifft Reisebranche: Große Kette DER Reisebüro schließt Filialen – auch in Köln und Düsseldorf?

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Ein Frau geht auf dem Marktplatz an einem Reisebüro der DER (Deutsches Reisebüro) vorbei.
Wegen den Folgen der Corona-Pandemie wird „DER Reisbüro“ 40 Filialen schließen. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Daniel Schäfer

Nach der Pandemie werden manche Wirtschaftsbereiche nicht mehr so aussehen wie vorher – allen voran der Tourismus. Lässt sich das klassische Reisebüro retten?

Update vom 26. Februar, 10:40 Uhr: Nachdem DER Touristik das Aus für 40 der 500 Reisebüros bekannt gegeben hatte, bleibt die Frage, welche der Filialen geschlossen werden. Auf 24RHEIN-Anfrage betont der Reisekonzern jedoch, dass zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Informationen veröffentlicht werden. Ob die Filialen in Köln und Düsseldorf von der Schließung betroffen sind, bleibt daher unklar.

Als Grund für die Streichung der 40 DER Reisebüros nannte das Unternehmen die Auswirkungen der Corona-Krise und die damit einhergehenden Reisebeschränkungen. Wann DER Touristik die einzelnen Filial-Schließungen bekannt gibt, lässt das Unternehmen unbeantwortet. (jaw)

Corona trifft Reisebranche: Große Kette DER Reisebüro schließt Filialen – Rivale Tui verhandelt weiter

Erstmeldung vom 25. Februar 2021

Frankfurt/Hannover – Bei den deutschen Reisebüro-Betreibern schlagen die Corona-Folgen zunehmend durch. DER Touristik setzt angesichts anhaltender Beschränkungen nun auch bei den Filialen den Rotstift an – beim Tourismus-Branchenprimus Tui ringen Betriebsrat und Management weiter um einen umstrittenen Kürzungsplan.

Reisebüros leiden unter Corona-Pandemie – DER Touristik muss 40 Filialen schließen

Die Kette DER Reisebüro schließt 40 ihrer rund 500 Filialen, wie das Unternehmen am Donnerstag auf Anfrage mitteilte. Die Zahl der Vollzeitstellen soll dabei um rund 6 Prozent verringert werden. Ziel sei ein sozialverträglicher Abbau über ein Freiwilligenprogramm. Zudem würden den betroffenen Beschäftigten freie Stellen in anderen Niederlassungen angeboten. Die Entscheidung sei aufgrund des Buchungseinbruches in der Corona-Krise unumgänglich, hieß es. Zuvor hatte das Fachblatt „Touristik Aktuell“ darüber berichtet.

Bereits Ende vergangenen Jahres hatte DER Touristik Deutschland die Streichung von 253 der insgesamt 1422 Vollzeitstellen bei seinen Veranstaltern binnen drei Jahren angekündigt. Das Unternehmen mit den Veranstalter-Marken Dertour, Meiers Weltreisen, ITS, Jahn Reisen und Travelix strebt ein freiwilliges Ausscheiden der Mitarbeiter über Abfindungen an. Es gibt eine entsprechende Betriebsvereinbarung. Im Zuge der Corona-Pandemie gab es zuletzt bereits einen deutlichen Anstieg bei den Arbeitslosen in NRW.

Tui droht wegen Coronavirus noch größere Schließung – Verhandlungen laufen noch

Die Führung des Konkurrenten Tui plant anteilig bisher eine noch größere Schließung der eigenen Reisebüros. Das Management nannte die Vorstellung, 60 der rund 450 Filialen in Deutschland dichtmachen zu wollen – das wären etwa 13 Prozent der Niederlassungen gegenüber 8 Prozent bei DER. Der Betriebsrat lehnte einen pauschalen Abbau im stationären Vertrieb jedoch schon im Herbst ab, die Gespräche wurden zwischenzeitlich unterbrochen. Aktuell liefen die Verhandlungen über das heikle Thema wieder, hieß es aus der Belegschaftsvertretung.

Laut Tui-Betriebsrat könnte man die Chancen zur Fortführung bei etlichen Büros intensiver prüfen – selbst wenn sich manche anderen nicht erhalten ließen. Unter den Mitarbeitern war der Unmut zuletzt erheblich gewachsen. Tui hat sich als größter Anbieter hohe Einsparungen inklusive Stellenabbau verordnet und will gleichzeitig die Digitalisierung vorantreiben. Ausmaß und Verteilung der Kürzungen bei Verwaltung, Hotels, Airlines, Reisebüros und Veranstaltergeschäft sind aber schwierig auszutarieren.

Die Reisebranche zählt zu den am härtesten von den Corona-Folgen getroffenen Wirtschaftszweigen. Zwar möchten viele Deutsche trotz der Pandemie im Sommer wieder reisen, jedoch wird immer mehr online gebucht. (dpa)

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