Laub und Kompost als Winterquartier – so bereiten Sie Ihren Garten für Igel vor

Im Herbst sind viele Igel im eigenen Garten zu beobachten. Um die Tiere zu schützen, sollte jedoch kein Laub entfernt werden. Tipps zum Futter und Verhalten.
Köln/Bonn – Die Temperaturen sinken, die Baumkronen färben sich rot und die Blätter fallen. Wer sich über Laub im Garten ärgert, sollte jedoch Abstand davon nehmen, es zu entfernen. Denn Laubhaufen, Kompost und Böschungen dienen im Herbst für Igel als wichtiger Unterschlupf. Tagsüber verstecken sie sich, in der Dämmerung verlassen sie ihr Versteck und gehen auf Nahrungssuche. Doch auch am Tag können die kleinen Tiere Menschen über den Weg laufen. Aber wie erkenne ich einen kranken Igel? Und was sollte ich im Herbst generell beachten? Der Deutsche Tierschutzbund klärt auf.
Igel | |
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Art | Braunbrustigel (auch Westeuropäischer Igel oder Westigel genannt) |
Gewicht | 780 Gramm (Erwachsener) |
Länge | 24 Zentimeter (Erwachsener) |
Erhaltungszustand | Stabil |
Igel im Garten: Was muss ich über Igel wissen? Was kann man Igeln Gutes tun?
Vor allem im Herbst sind die stacheligen Tiere unterwegs, sie müssen sich Fettreserven für die kalten Wintermonate anfressen. Sicherheit finden sie für den Tag sowohl in Komposthaufen als auch in Hecken und Reisighaufen – also zwischen gestapelten Ästen und Sträuchern. Zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen gehen Igel auf Nahrungssuche.
Da Laubhaufen und Co. jedoch als Unterschlupf und Winterquartier dienen, rät der Deutsche Tierschutzbund: „Lassen Sie aufgehäufte Gartenabfälle liegen.“ Wer Laubsauger und Laubbläser Zuhause hat, sollte in den kommenden Wochen lieber die Finger davon lassen – denn für Igel besteht dadurch eine Gefahr. „Kleinere Igel können eingesaugt und getötet werden. Außerdem entfernen die Geräte nicht nur Laub, sondern auch Insekten, Würmer und Weichtiere, die dem Igel als Nahrung dienen“, so der Tierschutzbund.
Mähroboter im Garten: Die tödliche Gefahr für den Igel
Igel sind kleine Fluchttiere und kugeln sie sich bei Gefahr ein. Da viele Mähroboter aber keine kleinen Hindernisse erkennen, werden die Igel von ihnen häufig überrollt. Viele Igel sterben sogar bei Verletzungen durch Mähroboter im Garten.
Herbst und Winter: Igel füttern – was frisst ein Igel gerne?
Wenn die kleinen Stacheltiere jedoch einen unterernährten Eindruck machen oder tagsüber nach Futter suchen, können die Igel auch mit Futter und einer Schale frischem Wasser unterstützt werden. Dabei kommt es jedoch auf die richtige Fütterung an, denn eine falsche Ernährung könne tödlich enden, weist der Tierschutzbund hin.
Folgendes sollte im Herbst beim Igel-Futter beachtet werden:
- Frisches Wasser kann täglich angeboten werden – jedoch auf keinen Fall Milch
- Zur Fütterung geeignet: hochwertiges Katzen-Dosenfutter ohne Zusatzstoffe. Dieses kann auch mit wenig Haferflocken und Weizenkleie gemischt werden
- Zur Fütterung nicht geeignet: Obst, Gemüse und Essensreste
- Hinweis: Damit Krankheiten und Ratten vermieden werden, sollte die Futterschale sauber gehalten werden. Das heißt: Die Näpfe sollten auf Zeitungspapier, das täglich gewechselt wird, abgestellt und mit heißem Wasser gereinigt werden
Igelfreundlicher Garten: Checkliste für Zuhause
Wer Igel in seinen Garten locken möchte, legt eine „Igel-Ecke“ an, das rät auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Diese Tipps und Hinweise für einen igelfreundlichen Garten gibt der NABU:
- Laubhaufen nicht entfernen
- Heimische Pflanzen und Gehölze im Garten anlegen
- Zäune sollten mindestens zehn Zentimeter große Öffnungen haben
- Reisighaufen nicht abbrennen, ohne sie versetzt zu haben
- Löcher und Gruben abdecken
- Trinkwasser aufstellen
Igel im Garten: Wie verhält sich ein Igel? Woher weiß ich, ob ein Tier Hilfe braucht?
Während sich Igel im Winter jedoch verkriechen, wandern sie an ersten Frosttagen noch im Freien umher. „Wir warnen aber vor gutgemeinter, aber falsch verstandener Tierliebe“, so der Tierschutzbund. Ab wann benötigt ein Igel Hilfe?
- Nicht immer benötigt ein Igel Hilfe. Das heißt: Zunächst aus sicherer Entfernung beobachten
- Nur stark untergewichtige, verletzte oder kranke Igel sind hilfsbedürftig. Sie sind laut dem Tierschutzbund daran erkennbar, wenn sie am Tag herumliegen, mager sind und sich apathisch verhalten
- Aber: Das Körpergewicht allein ist kein Maßstab
- Es sollten auch die geografische Lage des Wohnortes, die Witterungsbedingungen und der Körperbau berücksichtigt werden
- Bei geschwächten Tieren gilt jedoch: Vorsichtig aufnehmen und zum Tierarzt bringen
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