Bunte Tattoo-Farben verboten – was Kunden jetzt wissen müssen

Zahlreiche bunte Tattoo-Farben sind seit 2022 verboten. Ab 2023 folgen auch Grün- und Blaupigmente. Was bedeutet das für Kunden?
Köln/Düsseldorf – Es geht unter die Haut: Etwa zwölf Prozent der Menschen in Europa sind tätowiert – schwarz, weiß oder auch bunt. Doch wirklich farbig wird es ab sofort nicht mehr: Denn seit Anfang Januar sind zahlreiche Inhaltsstoffe, die in bunter Tattoo-Farbe enthalten sind, verboten. Das heißt: Tätowierer dürfen die entsprechenden Farben nicht mehr benutzen – und können kaum noch bunte Tattoos stechen. Wieso bunte Tattoo-Farben nun vor dem Aus stehen – und was das bedeutet.
Änderungen 2022: Supermarkt, Führerschein, Tabaksteuer, Gehalt
Seit dem Jahreswechsel warten auf Verbraucher zahlreiche Änderungen. Neben dem Verbot bunter Tattoo-Farbe betreffen die Änderungen auch den Einkauf im Supermarkt, den Führerschein, das Gehalt oder die Tabaksteuer.
Tattoo Farben verboten: Warum keine bunten Tattoos mehr?
Grundsätzlich wurden keine Tattoo-Farben verboten. Vielmehr verbietet eine neue EU-Verordnung Inhaltsstoffe, die vor allem in bunter Farbe enthalten sind. Die Folge: Ein Großteil der bunten Tattoo-Farbe darf nicht mehr gestochen werden.
Die Beschränkungen der sogenannten REACH-Verordnung betreffen tausende Substanzen. Die betroffenen Substanzen könnten laut der Europäische Chemikalienagentur (ECHA) Chemikalien, die Krebs oder genetische Mutationen verursachen, Hautallergene oder Reizstoffe enthalten.
Viele von den Chemikalien seien aus Sicht der EU potenziell gefährlich – oder nicht ausreichend erforscht. Bei einem Großteil sei die Sicherheit nicht nachgewiesen, zum Teil wurde aber auch nicht das Gegenteil bestätigt. Das Ziel sei jedoch nicht, „Tätowierungen zu verbieten, sondern Tätowierfarben und Permanent Make-up sicherer zu machen“, so die ECHA.
- Nicht die Tattoo-Farbe grundsätzlich wurde verboten
- Viele Chemikalien in den Tattoo-Farben unterliegen nun den Beschränkungen
- Viele Inhaltsstoffe seien potenziell gefährlich oder nicht ausreichend erforscht
Tattoo Farben Verbot 2022: Ab wann gilt das Tattoo Farben-Verbot?
- Seit dem 4. Januar sind die Inhaltsstoffe vieler bunter Tattoo-Farben verboten
Tattoo Verbot 2022: Welche Tattoo-Farben sind verboten?
Von der neuen EU-Richtlinie sind vor allem bunte Tattoo-Farben betroffen – ab 2023 folgen weitere Verbote. Denn im kommenden Jahr sollen auch bestimmte grüne und blaue Farbpigmente untersagt werden. In Deutschland sind also kaum noch bunte Tattoos möglich. Farben, die der EU-Verordnung entsprechen, sind in Deutschland nur Schwarz, Grau und Weiß.
Das Problem sei nun, dass minderwertige Tattoofarben aus dem Ausland verwendet werden würden, so der Bundesverband Tattoo aus Düsseldorf. „Der durch REACH beabsichtigte Verbraucherschutz ist somit nicht gegeben und stark gefährdet“, heißt es weiter.
- Seit 2022: Einige der bunten Tattoo-Farben wurde verboten
- Ab 2023: Weitere grüne und blaue Farbpigmente werden untersagt
- Erlaubt sind: schwarz, weiß und grau
Bundesverband fordert Pause vom Tattoo-Farben-Verbot
Der Bundesverband Tattoo versucht mit der Kampagne „Tattoo2030“ aufzuklären. Zudem fordert der Verband, das Aussetzen des Verbots beziehungsweise eine längere Übergangsfrist.
Verbot Tattoo 2022: Kommen neue bunte Tattoo-Farben?
Durch diese Einschränkung seien zehntausende Tätowierer in Ihrer Existenz bedroht, so der Bundesverband Tattoo. Nicht nur die Kunden, auch die Tätowierer seien verunsichert. Dennoch geht Daniel Rust, Vorstandsvorsitzender des Verbands, zunächst nicht vom pauschalen Ende der bunten Tattoos aus. Nach einer Durststrecke sei eine Palette neuer, regelkonformer bunter Farben zu erwarten, so Rust. Wann die neuen Farben erwartet werden, ist allerdings unbekannt.
Dramatischer werde es jedoch, wenn 2023 das Verbot der Grün- und Blaupigmente in Kraft trete. „Da gibt es noch nicht so richtige Alternativen“, so Rust. Zukunftsängste bleiben in der Branche aber dennoch. (jaw mit dpa) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.