Wegen Betrugsfall: C&A Serbien ist insolvent – 14 Filialen betroffen

C&A Serbien ist Opfer eines organisierten Zollbetrugs geworden. In der Folge meldete C&A Serbien Insolvenz an. Welche Folgen hat das?
Düsseldorf/Serbien – C&A Serbien hat Insolvenz angemeldet, wie das Unternehmen Anfang Juli mitteilt. Davon sind insgesamt 14 Filialen und deren 135 Mitarbeitende in Serbien betroffen. Zuvor war das Unternehmen in Serbien Opfer eines organisierten Zollbetruges geworden. Bereits im Frühjahr hatte C&A eine andere Tochterfirma geschlossen.
C&A | |
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Branche | Modeunternehmen |
Sitz in Deutschland | Düsseldorf |
Filialen | fast 1.400 in 18 europäischen Ländern |
Mitarbeiter | rund 23.000 |
C&A Serbien insolvent: Behörden verlangen Zollgebühren
Schuld an der aktuellen Situation von C&A Serbien war ein Betrugsfall in ganz großem Stil. Das Unternehmen sei „Ziel eines organisierten Zollbetrugs durch unbekannte Täter geworden“, heißt es in einer Mitteilung. Deshalb bliebe nun „keine andere Wahl“ als Insolvenz anzumelden. Die Täter haben laut Angaben der Modekette „systematisch über 300 betrügerische Handlungen“ verübt, die wohl gegen serbische Zollvorschriften verstießen. Dabei nutzten sie das C&A-Logo.
Das Verbrechen war im Oktober 2021 aufgedeckt worden, damals wurde C&A auch erstmals von der serbischen Zollbehörde über die Import-Betrüge informiert. Es folgten monatelange Ermittlungen, doch an deren Ende besteht die Behörde darauf, dass C&A für die Waren Zollgebühren zahlen muss. Das Unternehmen selbst ist derweil der Auffassung, dass es Beweise gibt, die dafür sprechen, „dass C&A Serbien nicht die Folgen dieser Straftat tragen sollte“.
Insolvenz von C&A Serbien: Auswirkungen für Märkte in Deutschland? Diese Folgen gibt es
Doch hat dieser Betrugsfall und die jetzige Insolvenz von C&A Serbien auch Auswirkungen auf andere Standorte in Deutschland und Europa? Die klare Antworte lautet: Nein. „Diese Situation ist sehr spezifisch, gilt nur für Serbien und betrifft in keiner Weise andere C&A-Märkte“, erklärte C&A Deutschland. Große Veränderungen gibt es für das Modeunternehmen aber auch in der Bundesrepublik. Im Frühjahr und Sommer 2022 musste C&A insgesamt 13 deutsche Filialen schließen. Auch weitere Modeunternehmen wie Orsay, H&M oder Kaufhof haben mit Schließungen zu kämpfen.
Die Zukunft der serbischen Tochterfirma ist jetzt aber mehr als unklar. Da die Risiken einer Anfechtung der Haltung der serbischen Behörden „nicht verantwortet werden können“, steht nun also die Insolvenz fest. Denn der finanzielle Umfang der verlangten Zollgebühren ist wohl deutlich zu hoch. Die weiteren Verfahren für C&A Serbien werden jetzt von einem bestellten Insolvenzverwalter fortgeführt. (os) Fair und unabhängig informiert, was in NRW und Köln passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.