Sammel-Stellen an Supermärkten: So können Sie künftig alte Elektro-Geräte entsorgen

Supermärkte müssen ab 2022 Sammel-Stellen für alte Elektrogeräte einführen. Das hat der Bundesrat nun beschlossen. Demnach können Kunden ihre alten Handys beim Einkauf abgeben.
Update vom 10. Mai, 15:43 Uhr: Die Rückgabe alter oder defekter Elektrogeräte wird künftig einfacher: Der Bundesrat hat am Freitag, 7. Mai, den Gesetzesentwurfs des BMU bewilligt. Demnach können alte Elektrogeräten ab 2022 an Sammelstellen, die bei Supermärkten errichtet werden, entsorgt werden. Damit zieht der Beschluss unter anderem nun auch Lebensmittelhändler in die Rücknahmepflicht mit ein.
Zudem werden die Abholpflichten für Hersteller verschärft: Sie dürfen nur noch kleinere Sammelcontainer auf Wertstoffhöfen aufstellen, damit möglichst wenig Altgeräte beim Sammeln und Abholen zerstört werden, sondern für eine Wiederverwendung in Betracht kommen. Die neue Regel tritt ab dem 1. Januar 2022 in Kraft und wird nach fünf Jahren evaluiert. (jaw)
Sammel-Stellen an Supermärkten: So könnten Sie künftig alte Elektro-Geräte entsorgen
Erstmeldung vom 19. April
Köln/Berlin – Mit der Zeit werden die Smartphones immer langsamer und funktionieren nicht mehr einwandfrei. Wenn es das Gerät nicht mehr richtig tut, wird ein neues angeschafft – und das alte Handy landet in einer Schublade.
Wer sein altes Smartphone nicht verkauft, der behält das Gerät meist noch über Jahre. Wo es richtig entsorgt wird, wissen viele dabei gar nicht. Damit die alten Elektrogeräte nicht einfach im Hausmüll landen, sondern recycelt werden, sollen die Supermärkte und Discounter in Deutschland künftig Sammel-Stellen einführen. Das sieht eine Änderung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit vor.
Alte Handy entsorgen: Supermärkte sollen Sammel-Stellen errichten
In Zukunft sollen die Deutschen ihre alten Handys, Taschenlampen und andere Elektrogeräte kostenfrei im Supermarkt abgeben können. Dafür sollen die Lebensmittelhändler ab 2022 Sammel-Stellen einrichten. Voraussetzung ist, dass deren Ladenfläche größer als 800 Quadratmeter ist und die Geschäfte selbst mehrmals im Jahr Elektrogeräte anbieten, dazu zählt zum Beispiel der Verkauf von Lampen.
Folgende Geräte sollen an den Sammel-Stellen im Supermarkt entsorgt werden können:
- Kleine Elektroaltgeräte: Künftig sollen Elektro-Altgeräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimetern dort abgeben werden können. Diese Regel gilt unabhängig vom Neukauf eines Artikels und auch für Produkte, die vorher nicht in diesem Laden oder der Kette gekauft wurden.
- Größere Elektroaltgeräte: Alles, was größer als 25 Zentimeter ist, kann nur dann im Lebensmitteleinzelhandel abgegeben werden, wenn dort ein vergleichbares Produkt gekauft wird, zum Beispiel im Rahmen einer Aktion.
Sammel-Stellen für Elektrogeräte – Bundeskabinett hat Gesetz beschlossen
Die Änderung des Elektro- und Elektronigerätegesetztes wurde bereits vom Bundeskabinett beschlossen. Der Gesetzentwurf muss vom Bundestag verabschiedet werden und den Bundesrat passieren.
Sammel-Stellen für Elektrogeräte: Alte Smartphones und Taschenlampen entsorgen
Mit der erweiterten Rücknahmepflicht für Elektroaltgeräte will die Bundesregierung die Sammelquote erhöhen und mehr Geräte einem hochwertigen Recycling zuführen. Zudem schließt die Gesetzesänderung bisherige Lücken, damit Onlinehändler ihren Kunden auch wirklich bei jedem Kauf von neuen Elektrogeräten eine kostenlose Abholung und Entsorgung der alten Geräte aktiv anbieten.
„Voraussetzung für eine umweltschonende Entsorgung von Elektroaltgeräten ist eine verbesserte Sammlung. Je mehr Sammelstellen wir haben, desto weniger Geräte enden in der Restmülltonne oder werden illegal vermarktet“, sagt Svenja Schulze, Bundesumweltministerin. Deshalb soll durch die Gesetzesänderung ein engmaschiges Netz aus Sammelstellen entstehen, sodass Supermarkt-Kunden ihre Geräte während des Wocheneinkaufs entsorgen können.
Wer aktuell einkaufen geht, sollte einen Blick auf die Uhrzeit werfen: Während in Köln bereits die Ausgangssperre gilt, könnte diese auch bald bundesweit – wenn die Bundes-Notbremse eingeführt wird gelten. Durch die nächtliche Ausgangsbeschränkung passen nun auch die Supermärkte ihre Öffnungszeiten an. (jaw)