Galeria-Schließungen: Drastische Entscheidung steht kurz bevor
Bei der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof gehen die Tarifverhandlungen in die nächste Runde. Es geht um rund 17.400 Arbeitsplätze.
Frankfurt – Nächste Runde in den Tarifverhandlungen bei Galeria Karstadt Kaufhof: Vertreter der Gewerkschaft Verdi und der Geschäftsleitung treffen sich an diesem Mittwoch (22. Februar) erneut in der Filiale an der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil. Es geht um die rund 17.400 verbliebenen Beschäftigten des insolventen Warenhauskonzerns, der in Eigenverwaltung ums Überleben kämpft. Weiterhin unklar ist, wie viele der 129 Filialen erhalten oder verkauft werden und wie viele Häuser endgültig geschlossen werden. Am 1. Februar 2023 wurde das Insolvenzverfahren für Galeria vor dem Amtsgericht Essen eröffnet.

Galeria Karstadt Kaufhof: Nächste Tarifverhandlungen – Zukunft von 17.000 Beschäftigten auf dem Spiel
- Was? Nächste Runde in den Tarifverhandlungen bei Galeria Karstadt Kaufhof
- Wann? Mittwoch, 22. Februar 2023
- Wo? Galeria-Filiale an der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil
- Worum gehts? Um de Zukunft von rund 17.400 Beschäftigten. Wie viele der 129 Filialen erhalten oder verkauft werden und wie viele Häuser endgültig geschlossen werden, ist unklar.
Verdi verlangt genauere Informationen zur Strategie und fordert für die Beschäftigten die Rückkehr zum Flächentarifvertrag des Einzelhandels. Die Beschäftigten hatten bereits nach der ersten Insolvenz im Jahr 2020 in einem Sanierungs-Tarifvertrag auf Gehalt verzichtet. Laut Verdi will Galeria weiterhin nur die abgesenkten Gehälter zahlen. Das Unternehmen hatte nach der ersten Runde mitgeteilt, dass die Forderungen nicht mit dem Insolvenzplan in Einklang zu bringen seien.
Galeria Karstadt Kaufhof insolvent – Warenhauskonzern stehen tiefe Einschnitte bevor
Galeria Karstadt Kaufhof insolvent – was bisher geschah
► Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof steht erneut vor der finanziellen Pleite. Am 31. Oktober 2022 wurde deshalb das zweite Schutzschirmverfahren innerhalb von nicht mal drei Jahren beantragt. Dieses Schutzschirmverfahren endete am 31. Januar 2023.
► Um Schlimmeres abzuwenden, muss das Unternehmen erneut dutzende Standorte schließen. Unternehmenschef Miguel Müllenbach kündigte an, dass das Filialnetz von 131 Kaufhäusern „um mindestens ein Drittel reduziert werden“ müsse, doch womöglich könnte es sogar bis zu 60 Galeria-Warenhäuser treffen. Auch mehrere Filialen aus Nordrhein-Westfalen sind unter den Schließungs-Kandidaten.
► Restrukturierungsexperte Arndt Geiwitz hatte ursprünglich angekündigt, dass im Januar 2023 feststehen soll, welche Galeria-Standorte schließen könnten. Auch ein Galeria-Sprecher bestätigte dies Mitte Januar 2023. Doch am 18. Januar wurde bekannt, dass die offizielle Bekanntmachung nochmal deutlich nach hinten verschoben wird. Geiwitz und sein Co-Sanierer Patrick Wahren wollen nun erst im März 2023 öffentlich darüber informieren, welche Galeria-Standorte bald schließen müssen.
Die Gespräche finden vor dem Hintergrund statt, dass bei dem insolventen Warenhauskonzern in Eigenverwaltung weitere tiefe Einschnitte bevorstehen. Das Amtsgericht Essen hatte zu Monatsbeginn ein erneutes Insolvenzverfahren für den staatlich gestützten Handelsriesen eröffnet. Galeria hat dem Gericht einen Insolvenzplan mit Details zum Sanierungskonzept vorgelegt. Zuletzt wurde bekannt, dass das Mode-Unternehmen Aachener eine „größere Anzahl“ von Standorten übernehmen könnte. (mo mit dpa) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.