Rewe baut „ja!“-Eigenmarke aus – und will Preise wie im Discounter
Rewe will in Zukunft mehr preisgünstige Waren anbieten. Dafür soll die Eigenmarke „ja!“ ausgebaut werden und auf dem Niveau von Aldi liegen.
Köln – Sei es durch die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg oder auch die Inflation: Die Geldbeutel vieler Deutschen sind aktuell nicht mehr so prall gefüllt wie früher. Das macht sich auch in den Umsätzen einiger Supermarkt-Ketten wie Rewe oder Edeka bemerkbar. Denn mit den Preisen der Discounter wie Aldi und Lidl können sie nicht oder nur teilweise mithalten. Doch genau das möchte Rewe jetzt ändern. Der Lebensmitteleinzelhändler aus Köln plant seine Rewe-Eigenmarke „ja!“ stark auszubauen.
Rewe: „ja!“-Sortiment soll stark wachsen – leidet dafür „Rewe Beste Wahl“?
Rewe möchte zu einer echten Alternative zu Discounter werden. Damit das gelingt, soll die Preiseinstiegs-Marke „ja!“ deutlicher „in den Vordergrund rücken und strategisch ausgebaut werden“, berichtet die Lebensmittelzeitung. Laut Angaben des Branchen-Mediums sei das Ziel von Rewe, mit den Preisen von Aldi konkurrieren zu können. Dafür soll das „komplette relevante Sortiment“ des Discounters durch die „ja!“-Eigenmarke abgedeckt werden.
In den vergangenen Monaten ist das Sortiment der Rewe Billig-Marke bereits von über 900 auf über 1100 Produkte angestiegen. Zukünftig soll es noch deutlich schneller und größer wachsen. Doch dafür werden laut LZ teilweise Abstriche an anderer Stelle gemacht. Demnach wurden jüngst etwa 40 Artikel der Eigenmarke „Rewe Beste Wahl“ auf „ja!“ umgestellt. Andererseits kann das als Qualitätssteigerung der günstigeren Eigenmarken gesehen werden. Denn durch den Wechsel sind die Preise tatsächlich gesunken. Damit Rewe auch im Bewusstsein der Kunden zur echten Aldi-Alternative werden könne, möchte das Unternehmen demnach die Werbung für die „ja!“-Eigenmarke deutlich erhöhen.
Rewe baut „ja!“-Eigenmarke aus: Kaufland und Edeka als Vorbild?
Hintergrund für die neue Strategie sind laut LZ die jüngsten Verluste bei Umsätzen und Marktanteilen. Laut Marktforschungsdaten lagen die Vollsortimenter wie Rewe zuletzt mehrere Monate in Folge etwa 5 Prozentpunkte hinter der Umsatzentwicklung der Discounter (Aldi, Lidl, Penny und Co.).

Mit dem Ausbau der „ja!“-Eigenmarke könnte sich Rewe womöglich an der Konkurrenz von Kaufland und Edeka orientieren. So hat Kaufland erst vor einigen Wochen mit der Kampagne „Jetzt erst recht“ für seine 7000 Artikel zum Discountpreis geworben. Auch Edeka wirbt damit, mittlerweile rund 7000 Artikel auf Discounter-Niveau anzubieten. Jedoch rechnet das Unternehmen dabei auch Produkte von anderen Herstellern mit ein. Die eigene Preiseinstiegseigenmarke „Gut & Günstig“ umfasst rund 2600 Waren, wie Edeka gegenüber der LZ erklärte.
Rewe hat also wohl deutlich Nachholbedarf. Denn das „ja!“-Sortiment fällt mit derzeit rund 1100 Produkten im Vergleich immer noch recht klein aus. (os) Tipp: Fair und verlässlich informiert, was in Deutschland & NRW passiert – hier unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.