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Rewe beliefert Real: Konkurrenz wollte Deal erst verhindern

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Von: Benjamin Stroka

Ein Parkplatz vor einem Real-Markt und eine Person mit Rewe-Tüte (Montage).
Rewe wird neuer Lieferpartner der verbleibenden rund 60 Real-Filialen (Symbolbild/Montage). © Chris Emil Janßen/Imago & Michael Gstettenbauer/Imago

Real wird künftig von Rewe beliefert. Das gilt für die rund 60 Filialen, die trotz Real-Zerschlagung unter dem alten Namen weitergeführt werden.

Düsseldorf/Köln – Auch wenn die Zerschlagung der SB-Warenhauskette Real seit über einem Jahr zu Schließungen und Übernahmen vieler Real-Filialen in Deutschland führt, gibt es eine Zukunft für rund 60 Real-Märkte. Sie werden zum 1. Juli 2022 vom Family Office des Investors Sven Tischendorf übernommen und auch nach der Real-Zerschlagung unter dem alten Namen weitergeführt. Jetzt wurde ein weiterer wichtiger Schritt gegangen, um die Zukunft dieser Reals zu sichern: Mit dem Supermarktriesen Rewe konnte sich Real einen neuen Lieferpartner sichern.

Real: Rewe wird neuer Lieferpartner – kein Einspruch vom Kartellamt

Das bestätigte jetzt auch das Bundeskartellamt. Nach „eingehender Vorprüfung“ gebe es „keine Veranlassung für die Einleitung eines kartellrechtlichen Verfahrens gegen eine geplante Einkaufskooperation“, teilt das Amt mit. Im Klartext heißt das: Es gibt grünes Licht für den Liefer-Deal zwischen Real und Rewe.

„Im Kern ging es uns um die Frage, ob für den Fortbestand der 63 real-Standorte zwingend eine Einkaufskooperation mit Rewe als einem der größten Händler notwendig ist, statt den Mittelstand zu berücksichtigen“, erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts. „Der Maßstab für unsere Bewertung kann nur sein, ob das Konzept des Investors unternehmerisch nachvollziehbar ist und alternative Angebote nicht grundlos oder aus kartellrechtlich nicht anerkennungsfähigen Erwägungen abgelehnt werden. Im Ergebnis gibt es aber kein anderes Modell, das tragfähig genug erschien, um den Erhalt der Standorte zu sichern.“

Real-Deal mit Rewe: Konkurrenz wollte Einigung verhindern

Rewe war allerdings nicht der einzige Interessent, der eine Kooperation mit den neuen Real-Eigentümern um Tischendorf angestrebt hatte. Laut Bundeskartellamt wollten auch mehrere Lebensmitteleinzelhändler, die zur RTG-Einkaufskooperation gehören, mit Real zusammenarbeiten. RTG war schon zuvor der Lieferpartner von Real. Die RTG-Mitglieder Bela und Bünting hatten laut Lebensmittelzeitung sogar aktiv versucht, über das Bundeskartellamt den Rewe-Deal zu verhindern – ohne Erfolg.

Das Kartellamt begründet die Entscheidung unter anderem damit, dass bei Real die Unterstützung durch die frühere Konzernmutter Metro schon bald wegfallen wird. „Ein vertragsfähiges Stadium der Verhandlungen mit den RTG-Unternehmen wurde jedoch bislang nicht erreicht“, heißt es vom Kartellamt. Einen solchen Vertrag hatte der Real-Investor mit Rewe dafür schon ausgehandelt.

„Angesichts der Gesamtumstände sind die kartellrechtlichen Bedenken gegen die vorgelegte Kooperation nicht durchgreifend und das Amt hat daher entschieden, kein Verfahren dagegen einzuleiten“, teilt das Bundeskartellamt abschließend mit. (bs) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.

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