Modemarke vor dem Aus

Schließungen bei Primark: Diese Standorte sind betroffen

Primark muss Filialen in Deutschland schließen. Der Grund: sinkende Verkaufszahlen. Der Überblick, welche Standorte betroffen sind und welche nicht.

Köln – Jahrelang galt Primark als echter Mode-Gigant – hunderte Filialen eröffnete das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit. Der Vormarsch des Mode-Discounters schien in den vergangenen Jahren nicht zu stoppen zu sein. 32 Filialen hat die Modekette mit Hauptsitz in Irland in Deutschland eröffnet. Doch jetzt sollen mehrere Primark-Märkte in Deutschland wieder geschlossen werden. Eine Filiale in Hessen hat es bereits erwischt.

Primark
BrancheMode/Textilien
Gründung1969
SitzDublin (Irland)
Filialenüber 400 gesamt, 32 in Deutschland (Stand: 9. Dezember 2022)
Mitarbeitendeüber 70.000 gesamt, rund 6300 in Deutschland

Primark schließt Filialen: Wie viele Standorte werden geschlossen?

Seit dem Markteintritt in Deutschland ist Primark bundesweit expandiert. Auf den Start in Bremen und Frankfurt am Main folgten weitere Filialen in Köln, Düsseldorf, Hamburg, München, Dortmund, Berlin und noch einigen weiteren Städten. Allein in Berlin gibt es Primark gleich viermal – noch.

Denn 2023 macht der Mode-Discounter seine Filiale im Schloss-Straßen-Center in Berlin dicht. Eine zweite Primark-Schließung sollte es im nächsten Jahr in Weiterstadt, bei Darmstadt, in Hessen geben. Doch diese Schließung wurde sogar vorgezogen. Überraschend hatte Primark im Oktober angekündigt, die Filiale im Loop 5 doch nicht erst zum 31. Januar 2023, sondern schon zum 29. Oktober 2022 zu schließen.

Primark teilte im Frühjahr 2022 mit, dass man bei routinemäßigen Standortüberprüfungen entschieden habe, die entsprechenden Mietverträge der Filialen nicht zu verlängern, berichtete Textilwirtschaft. Demnach seien „beide Standorte für Primark kommerziell nicht mehr attraktiv“. So wurde die Filiale in Weiterstadt bereits geschlossen. Im April 2023 soll der Standort im Schloss-Straßen-Center in Berlin folgen. Diese Filiale wird voraussichtlich am 30. April 2023 dichtgemacht.

Primark-Schließung: Welche Filialen des Mode-Discounters werden geschlossen?

  • Primark in Weiterstadt (Gutenbergstraße im Loop5) – Filiale wurde am 29. Oktober 2022 geschlossen
  • Primark in Berlin (Walther-Schreiber-Platz 1 im Schloss-Straßen-Center) – Filiale schließt am 30. April 2023

Primark in Köln soll bleiben: „Sind überzeugt, weiterhin erfolgreich zu sein“

Primark will zwei seiner deutschen Filialen in nächster Zeit schließen (Symbolbild).

Aus Kölner Sicht gibt es aber gute Nachrichten für Primark-Fans: Die XXL-Filiale in Köln am Neumarkt soll nicht geschlossen werden. Auf insgesamt vier Etagen bietet Primark hier seine Waren an. Von einer Schließung will man (noch) nichts wissen. „Es gibt aktuell keine uns bekannten Bemühungen seitens Primark, den Standort Neumarkt-Galerie zu verlassen“, sagt Angela de Jager, Centermanagerin bei der Apleona Real Estate GmbH gegenüber Express. „Wir sind davon überzeugt, dass Primark in Köln weiterhin erfolgreich sein wird und seinen Mietvertrag vollumfänglich erfüllt“, so de Jager.

In welchen Städten in NRW gibt es Primark?

Primark gibt es in Deutschland seit 2009. Auf die erste Filiale in Bremen, die im Mai 2009 eröffnet wurde, folgte im November desselben Jahres auch ein Primark in Frankfurt am Main. Inzwischen gibt es deutschlandweit 32 Filialen, zehn davon in Nordrhein-Westfalen. Die NRW-Filialen von Primark stehen in Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Krefeld, Köln, Münster und Wuppertal.

Schließung bei Primark: Zu schnell expandiert und zu große Läden?

Ob das allerdings auch langfristig der Fall sein wird, ist fraglich. Denn der Kölner Standort ist Teil des Primark-Problems. Grund für die Schließungen: sinkende Verkaufszahlen. 2021 wurden nur noch 380 Millionen Euro Umsatz erlöst, 2019 waren es noch 926 Millionen, wie mehrere Medien berichten. Schon seit Jahren schrumpfen die Umsätze des Unternehmens, heißt es in einem Bericht der Wirtschaftswoche. Ein Ex-Mitarbeiter gibt gegenüber der Wirtschaftswoche dem Mutterkonzern von Primark, ABF, die Schuld dafür.

„ABF hat, geblendet von den Anfängen, den deutschen Markt überschätzt“, so der Ex-Mitarbeiter. Man habe in zu viele Städte expandiert, habe zu große Läden gepachtet und zu viel Ware angeboten. „Damit wich der Konzern signifikant von der Strategie ab, die er in anderen Ländern verfolgte.“

Schließungswelle in der Modebranche: Nach C&A, H&M und Orsay jetzt auch Primark

Damit steigt Primark in die aktuelle Schließungswelle in der Modebranche ein. Auch das Modeunternehmen C&A hat bereits mehrere Filialen in Deutschland geschlossen. Auch H&M und Orsay haben umfangreiche Schließungen angekündigt. (red) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren. Dieser Text wurde zuletzt am 12. Dezember aktualisiert. Neuerung: Weitere Ergänzungen zur Primark-Schließung.

Rubriklistenbild: © Monika Skolimowska/dpa

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