Streik im NRW-Einzelhandel: Kaufland, Real, Ikea und H&M betroffen

Die Gewerkschaft Verdi ruft erneut zum Streik im NRW-Einzelhandel auf. Am Donnerstag wollen Mitarbeiter aus rund 160 Betrieben für mehr Lohn auf die Straße gehen.
Köln/Dortmund – Die Streiks im NRW-Einzelhandel gehen weiter: Die Gewerkschaft Verdi ruft am Donnerstag, 9. September, erneut zum ganztägigen landesweiten Streik auf. Nachdem die Tarifverhandlungen im Einzelhandel am vergangenen Mittwoch (1. September) in fünfter Runde erfolglos beendet wurden, gehen erneut auch Beschäftigte des Groß- und Außenhandels auf die Straße. Das gab die Gewerkschaft Verdi am Dienstagmittag bekannt.
Streik im NRW-Einzelhandel: Groß und Außenhandel bei Kundgebung in Dortmund
Der landesweite Streik findet am 9. September statt, um im vor der nächsten Verhandlungsrunde am 10. September den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Dafür ruft Verdi zum landesweiten Streiktag nach Dortmund auf. Neben etwa 2.000 Streikenden aus rund 160 Betrieben werden zur Kundgebung in Dortmund ebenfalls die Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer und Norbert Walter-Borjans (SPD) erwartet.
Die Route der Demonstration muss jedoch angepasst werden, da am Donnerstagvormittag eine Fliegerbombe in Dortmund entdeckt wurde. Die neue Strecke führt vom Friedenplatz über Südwall, Hoher Wall, Westentor, Kampstraße, Hansastraße, Prinzenstraße und dann zurück zur Abschlusskundgebung um 14 Uhr am Friedensplatz.
Einzelhandel in NRW: Mitarbeiter dieser Unternehmen nehmen am Streik teil
- Kaufland
- Marktkauf
- Primark
- Douglas
- Amazon
- Esprit
- Ikea
- Porta Möbel Logistik
- H&M
- Saturn
- TK Maxx
- Zara
- Rewe
- Edeka
- Schnellkauf Handelsgesellschaft
- Smyths Toys
- Ratio Marktkauf
- Galeria Karstadt Kaufhof
- Lidl Lager
- Real
- Sport Scheck
- Lekkerland
- Stricker
- L. Stroetmann
- Metro Deutschland
- Handelshof C&C
- bofrost
- Thermo Fisher Scientific
- Phoenix Pharmahandel
- Edeka Foodservice
- Schüco
- Hans Hess
- Hoberg und Driesch
- Edeka Lager
- Wera Werkzeug
- Alliance Healthcare
- Sanacorp
- Ikea D&S
- Sonepar
- Thyssen Krupp Schulte
- Thyssen Krupp Stainless
Streik im Einzelhandel: Gewerkschaft Verdi sauer auf Arbeitgeber
Nachdem die vergangenen Tarifverhandlungen im Einzelhandel bereits in der fünften Runde gescheitert sind, geht es im Streik im Einzelhandel weiter. „Die Beschäftigten beider Branchen sind stinksauer. Im Einzelhandel wurden die Verhandlungen in der letzten Woche beendet, weil die Arbeitgeber uns nur in Trippelschritten entgegengekommen sind“, sagt Silke Zimmer. Seit Mai gebe es im Groß- und Außenhandel kein verbessertes Angebot. Zudem wurde die zuletzt angesetzte Verhandlung vom 9. Juli von der Arbeitgeberseite kurzfristig abgesagt.
„Die Arbeitgeber lassen nicht den Willen erkennen, mit uns zu einer fairen Einigung zu kommen. Stattdessen halten sie die Beschäftigten des Handels seit über vier Monaten hin. Mit den vorliegenden Angeboten sind wir noch immer meilenweit von einem Tarifabschluss entfernt“, erklärt Zimmer weiter.
NRW-Einzelhandel Streik: Was fordert Verdi in Tarifverhandlungen?
Die Gewerkschaft Verdi fordert für den Einzelhandel sowie den Groß- und Außenhandel folgendes:
- 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten
- Die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge
- Im Einzelhandel fordert Verdi außerdem ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde
Streik im NRW-Einzelhandel: Verdi ruft zur Kundgebung in Dortmund auf
Einzelhandel sowie Groß- und Außenhandel hätten enorme Umsatzzuwächse erwirtschaftet, das Verhalten der Arbeitgeber verschärfe aber den Konflikt, heißt es seitens der Gewerkschaft. „Alle Beschäftigten des Handels, unabhängig davon, in welcher Teilbranche sie arbeiten, haben in der Corona-Pandemie Herausragendes geleistet und tun dies noch immer. Dafür haben sie Respekt und Wertschätzung verdient. All dies muss sich nun endlich auch in einer fairen Bezahlung bemerkbar machen. Die Botschaft für Dortmund ist klar: Das unwürdige Spielen auf Zeit muss ein Ende haben“, so Zimmer.
Sowohl im Mai als auch im Juni gingen zahlreiche Mitarbeiter aus dem NRW-Einzelhandel auf die Straßen. Bislang gab es keine Einigung zwischen den Parteien. (jaw) Mehr News auf der 24RHEIN-Homepage. Tipp: Täglich informiert, was in NRW passiert – einfach unseren kostenlosen 24RHEIN-Newsletter abonnieren.